~Teil 106~

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Lächelnd schaut er zu mir herunter "Ja. Ja das kann ich sehr gut. Bevor das alles mit Sunrise Avenue angefangen hat war ich für eine ganze Zeit unterwegs. In Spanien. Hier und dort. Ich wollte was erleben und was erreichen. Meine Mutter finanziell unterstützen und irgendwie hab ich mich hier fehl am Platz gefühlt. Ich hab meine Familie damals schon sehr geliebt aber als ich dann von hier weg war und eigentlich meine Freiheit hatte, die ich mir ja so gewünscht habe ich mich zurück gesehnt. Ich hab durch diese Zeit alles mehr zu schätzen gewusst und meine Familie noch mehr angefangen zu lieben. Das ist nicht selbstverständlich. Wir wissen manchmal gar nicht was wir für ein Glück haben mit dem was wir doch eigentlich haben. Auch jetzt geht es mir so wenn ich auf Tour bin. Ich genieße die Zeit, doch freue ich mich auch dann wieder auf Zuhause. Es ist schön da ein gesundes Gleichgewicht zu schaffen." erzählt er und ich höre ihm gebannt zu. Es ist schön ihn so reden zu hören und ihn gleichzeitig dadurch noch so viel besser kennenzulernen. Ich hab das Gefühl seit unserer Trennung sind wir uns in den letzten Tagen so viel näher gekommen als je zuvor. Es ist als ob wir uns auf eine ganz neue Art und Weise kennenlernen. Und ich bin genauso fasziniert von diesem Mann wie damals. "Ich will hier momentan gar nicht mehr weg. Ich bin so froh wieder hier zu sein. Bei euch. Bei den Menschen die mir alles bedeuten. Das ist auch einer der Gründe warum ich mir erstmal gegen das Modeln entschieden habe" sage ich und lehne mich an ihn. Besonders froh bin ich gerade jetzt zu diesem Zeitpunkt Samu wieder zu haben. Aber das kann ich ihm ja schlecht einfach so sagen. Dafür ist es jetzt einfach noch zu zeitig. Wir sind auf einem guten, sehr guten Weg. "Weißt du was?" sagt er, bleibt stehen und greift nach meinen Händen "Ich bin froh das du wieder hier bist...mehr als das, dass muss ich dir auch glaub ich nicht sagen. Das weißt du. Es freut mich auch das du so denkst und du dich so entschieden hast...denn ich hätte dich auch nicht mehr gehen lassen. Diesen Fehler habe ich einmal gemacht und den mache ich nie nie wieder, dass schwöre ich dir. Du bist das wichtigste was ich habe und es hat sich in der ganzen Zeit nie etwas daran geändert. Ich will auch nicht das du jetzt etwas dazu sagst oder das erwiederst...klar darüber würde ich mich freuen aber ich lasse dir die Zeit die du brauchst. Ich will einfach nur das du das weißt. Ok? Ich genieße nur die letzten Tage, die Zeit mit dir sehr. Und ich hoffe das wir zwei in nächster Zeit noch weiterhin so viel Zeit zusammen verbringen können. Für uns! Denn ich habe das Gefühl das uns das gut tut. Oder?" erzählt er weiter und ich höre ihm aufmerksam zu. "Ich freue mich über deine Ehrlichkeit Samu" lächle ich "Und du hast Recht mit dem was du sagst, denn mir geht es auch so. Die letzten Tage waren wirklich schön und ich finde es gut das wir uns zurzeit wieder so gut verstehen. Vor einigen Monaten hätte ich mir das im Traum nicht vorstellen können. Ich denke wir sind auf einem guten Weg hm? Sicher braucht es noch etwas Zeit aber davon haben wir genug okey? Und wir sollten vorläufig einfach mit dem zufrieden sein was wir haben. Wir müssen nichts überstürzen, wir wissen was wir aneinander haben. Zumindest hoffe ich das" lache ich "Wir lassen den Rest einfach auf uns zukommen und schauen was passiert. Und eines kann ich dir sagen...ich bin genauso froh wie du dich wieder bei mir zu haben du Knallkopf" beende ich meine Erzählung und schaue ihn etwas unsicher an. Ich habe mir einfach all das von der Seele geredet was mir in den Sinn kam und worüber ich in den letzten Tagen nachgedacht habe. Mit seiner Offenheit und Ehrlichkeit hat er mich dazu gebracht, ihm all das ohne großartig darüber nachzudenken mitzuteilen. Und es tat gut. Sehr gut sogar. "Du weißt gar nicht wie glücklich du mich mit deinen Worten machst Prinzessin. Und selbstverständlich wissen wir was wir aneinander haben. Und jetzt komm her" antwortet er glücklich und zieht mich in seine Arme. Fest drückt er mich an seine Brust und hält seine Arme dicht um mich geschlossen. Auch ich umschließe ihn mit meinen Armen, lege meinen Kopf an seiner Brust ab und genieße diese Umarmung. Er legt seinen Kopf auf meinem ab und haucht immer mal wieder sachte kleine Küsse auf diesen. Währenddessen kraule ich ihn auf dem Rücken was er wohlig brummend registriert. All die letzte Anspannung die noch zwischen uns war ist in diesem Moment verflogen. Irgendwie haben wir mit diesem Gespräch unsere Distanz gegenüber verloren und die Situation aufgelockert. Wir haben uns erneut ausgesprochen und ich denke das dies bitter nötig gewesen ist. "Komm, wir können noch zu meinem Boot" sagt er nach einer ganzen Weile in der wir uns einfach nur festgehalten haben. Ich nicke und löse mich langsam von ihm. "Darf ich?" fragt er und deutet unsicher auf meine Hand. Kurz zögere ich ob das nicht für jetzt zu viel ist, doch was ist schon zu viel oder nicht. Einfach mal machen Lilja. Das ging ja bis jetzt auch. "Ja" sage ich also nur knapp und halte ihm meine Hand entgegen die er zufrieden grinsend ergreift. So schlendern wir also noch eine Weile den Weg zu Samu's Boot entlang. Dort angekommen hilft er mir auf dieses aufzusteigen und springt anschließend selbst hinauf. "Willst du noch etwas rausfahren?" fragt er. "Sehr gerne, wenn du damit einverstanden bist. Schließlich bist du der Captain" antworte ich freudig und er macht alles bereit um ablegen zu können. Kurz darauf verlassen wir auch schon die Anlegestelle und fahren erst langsam ein Stück hinaus, bis Samu Vollgas gibt und wir förmlich über die Wellen hüpfen. "Ich liebe das hier so" ruft er mir entgegen, damit ich es auch durch die hohe Lautstärke verstehe. Ich schenke ihm ein zufriedenes Lächeln und lehne mich zufrieden zurück. Immer mal wieder fällt mein Blick zurück auf Samu. Wie er da steht...glücklich vor sich hinlächelnd am Steuer seiner Boa. Irgendwann wird er wieder langsamer und fordert mich auf zu ihm zu kommen. Langsam tapse ich zu ihm und sofort legt er seinen linken Arm um meine Schultern. "Das heute ist einer der besten Tage seit Ewigkeiten" sagt er und schaut weiter nach vorn. "Ja" antworte ich und lehne mich an ihn. Wir stehen noch etwas so zusammen da und unterhalten uns über alles mögliche, bis ich mich wieder zurück in die Sitzecke setze und Samu wieder Gas gibt. Wir haben auf der ganzen Tour noch sehr viel gelacht. Ob es nur einmal wegen meiner verwuschelten Frisur war oder seiner. Immer wieder mal hat er Späße gemacht über die ich, genauso wie er dann unendlich lachen mussten. Es ist immer wieder schön ihn so herzhaft lachen zu sehen. Dieser Mann hat einfach das wundervollste Lachen überhaupt. Und auch ich kann nicht genau sagen wann ich das letzte Mal so ausgelassen gelacht habe. Ich weiß das ist sehr viel lachen aufeinmal aber kennt ihr das? Wenn ihr bei einem Menschen so sein könnt wie ihr wirklich seid, ohne Angst haben zu müssen dafür verurteilt zu werden. Einen Menschen bei dem man einfach komplett die Zeit vergisst. So ist das bei mir und ihm. Auch jetzt als wir wieder angelegt haben und vom Boot absteigen stelle ich erstaunt fest wie spät es doch eigentlich schon ist. "Wow, es ist schon halb 7" stelle ich fest "ich hab komplett das Zeitgefühl verloren" rede ich weiter. "Ich hoffe das ist nicht schlimm" sagt er und ich schüttel sofort mit dem Kopf. "Willst du noch was essen oder lieber nachhause?" fragt er und ich überlege kurz. "Lass uns noch etwas bei McDonalds holen, dann setzen wir uns noch etwas im Park zusammen und dann können wir uns ja langsam auf den Weg nach Hause machen. Was hältst du davon?" schlage ich vor und er nickt "Klingt gut." Also laufen wir wieder zu seinem Auto und machen uns auf dem Weg.
Gegen halb 10 stehen wir dann schließlich vor meiner Haustür. Er hat mich noch bis zur Tür begleitet, schließlich ist es schon spät und man weiß ja nie wer sich so herumtreibt meint Samu. "Danke für den schönen Tag. Ich hab wirklich viel Spaß gehabt und bin froh das zwischen uns jetzt alles soweit geklärt und aus der Welt geschafft ist" fange ich an zu sagen. "Das kann ich nur zurückgeben. Ich hoffe wir sehen uns die nächsten Tage" antwortet er. "Na klar. Wäre schön. Wir werden sehen was sich ergibt. Komm gut nachhause und schlaf später gut" verabschiede ich mich und werde noch einmal in seine Arme gezogen. "Schlaf du auch gut Prinzessin" sagt er, haucht mir einen Kuss auf die Stirn und entfernt sich langsam von mir. Ich warte noch bis er in sein Auto einsteigt. Winke noch kurz und gehe nach oben.
'Was ein Tag' sage ich zu mir selbst als ich mich ins Bett lege um noch etwas Netflix zu schauen. Ich werde am nächsten Morgen wieder wach, als die ersten Sonnenstrahlen mir ins Gesicht kitzeln. Ich muss gestern wohl eingeschlafen sein.

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