~Teil 86~

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Nachdem ich aus voller Verzweiflung meinen besten Freund Mika angerufen habe und er mich versucht hat bestmöglich zu trösten sitze ich nun an meinem Küchenfenster, rauche eine Zigarette nach der anderen und starre ins Leere. Noch nie habe ich mich so allein gefühlt wie ich es jetzt tu. Als ich meinen Blick nach unten zur Tür schweifen lasse sehe ich Riku. Kurz darauf klingelt es auch schon. Eigentlich habe ich keine Lust mit ihm zu reden. Alles was ich zu sagen hatte wurde gesagt und Samu kann es auch Riku ausrichten. Es war genug heute. Doch immer und immer wieder klingelt es und ich drohe meine Nerven zu verlieren. Schlussendlich öffne ich die Tür. "Lil meinst du das Ernst was Samu gesagt hat? Er ist total fertig mit den Nerven. Ihr gehört doch zusammen. Das alles war doch ein riesengroßes Missverständnis. Und bitte sei mir auch nicht böse, es tut uns doch leid...wir lieben dich doch" redet er auch gleich aufgebracht drauf los und ich schüttel mit dem Kopf. "Ich bin enttäuscht und verletzt. Ihr habt mich hintergangen und mir nicht geglaubt. Ich habe kein Vertrauen mehr zu euch und möchte somit nichts mehr mit euch zutun haben. Gerade von dir hätte ich noch mehr erwartet Riku, wir kennen uns ja nicht erst seit gestern" antworte ich ihm erstaunlich ruhig. "Lil das geht doch nicht, bitte. Denk drüber nach" fleht er. "Ich brauch über nichts nachzudenken. Alles was gesagt werden musste wurde gesagt. Somit ein schönes Leben noch und lasst mich alle in Ruhe....ich will niemanden von euch wieder sehen" sage ich und und schließe daraufhin auch die Tür. Rikus Blick war traurig doch ihnen war es auch egal wie ich mich fühle. Selbst wenn ich Riku verzeihen würde, dann wäre da immer noch Samu & nie könnte ich richtig mit ihm abschließen wenn ich noch Kontakt mit einem der Jungs hatte. Traurig lasse ich mich auf die Couch fallen und fange an zu schluchzen. Es war doch alles perfekt.
Am späten Abend klingelt es wieder an der Tür doch ich ignoriere es. Ich will niemanden mehr sehen und schon gar keinen Samu. Doch das klingelt hört wieder nicht auf. Wütend stapfe ich zur Tür und reiße diese auf. "Ich habe doch gesagt ihr sollt mich in Ruhe lassen" brülle ich, erstarrte aber als ich sehe wer da vor mir steht. Erschrocken mit den Armen in die Luft gestreckt blicke ich in das Gesicht von meinem besten Freund. "Mikaaaa" sage ich und schmeiße mich weinend in seine Arme. Auf der einen Seite weil ich mich so sehr freue das er da ist aber auf der anderen Seite weil mich gerade einfach alles übermannt hat..die ganzen Gefühle und Ereignisse des Tages waren einfach zu viel des Guten. "Ich bin so froh das du da bist" schluchze ich an seine Brust und er streicht mir über den Armen. "Ich kann dich doch nicht hängen lassen mein Schatz. Ich würde alles für dich tun, das weißt du" antwortet er und fährt fort "alles wird wieder gut werden das verspreche ich dir...auch wenn ich Samu am liebsten umbringen würde weil er dich so verletzt hat."
Wir reden noch einige Stunden über die Ereignisse und ich bin unheimlich froh das Mika alles an Ort und Stelle stehen gelassen hat und sich für mich in den nächsten Flieger gesetzt hat. Etwas fühle ich mich wenigstens schon besser, immerhin fühle ich mich jetzt nicht mehr so allein und ich bin froh eine Schulter zum ausheulen zu  haben.
*ZEITSPRUNG*
Die letzten 2 Wochen waren der Horror für mich. Ich hab das Gefühl in einem schwarzen Loch zu leben. Jeden Tag meldeten sich entweder Riku oder Samu bei mir. Keiner von beiden wollte mich aufgeben, doch an meinen Nerven zerrt das gewaltig. So sehr ich es versuche die Gefühle zu Samu zu unterdrücken es funktioniert nicht. Immer muss ich an ihn denken. An uns. Immer wenn ich unterwegs bin hab ich tierische Angst einen der beiden zu treffen. Ich hab Angst mich wieder einer Konfrontation stellen zu müssen. Dafür hab ich momentan einfach keine Kraft.
Gerade betrete ich die Agentur und bin darüber verwundert das niemand da ist, sonst schwirrt doch immer jemand herum. Selbst die Rezeption ist leer. Komisch. Ich laufe in Richtung meines Büros als plötzlich alle Türen aufgerissen werden und meine Kollegen, Manager, Fotografen, sogar Mika usw. wild Konfetti in die Luft schmeißen und laut rufen "ÜÜÜBERRASCHUNG UND HERZLICHRN GLÜCKWUNSCH." Zeitgleich tritt mein Manager Miro hervor und hält ein riesen Plakat in die Luft auf dem steht "Welcome to Victoria's Secret Lilja"
Ich verstehe absolut gar nichts und bin total überwältigt. Tränen steigen auf und ich halte mir erschrocken meine Hände vor das Gesicht. Das war doch alles nur ein Traum gerade. Zögernd öffne ich meine Augen und werde direkt in Miros Arme gezogen. "Du hast es endlich geschafft Lilja. Dein Traum wird wahr. Alles von dem du geträumt hast und wofür wir gearbeitet haben wird wahr. Du bist jetzt ein Angel, ich bin so stolz" jubelt er. Ich fange nun richtig vor Freude an zu weinen da ich nun langsam begreife das es alles Wirklichkeit ist. Kein Traum. Alle Kraft und Mühen zahlen sich nun aus. Auch der Rest beglückwunscht mich, öffnet Sektflaschen und wir stoßen darauf an. "Auf Lilja" rufen alle im Chor und lassen die Gläser aneinander klirren. Unglaublich was hier passiert. Alle Sorgen sind vergessen. Nur das hier und jetzt zählt. "Endlich bist du ein richtiger Angel mein Schatz, ich freu mich so für dich. Das wird alles sooooo toll" sagt Mika nochmal zu mir und küsst mich auf die Wange. Und das glaube ich ihm auch. Niemand freut sich so für mich wie mein bester Freund.
Später bespreche ich noch alle Details mit meinem Manager Miro. Nächsten Monat würde es für mich erst für 3 Wochen nach New York gehen, danach 3 Wochen nach Los Angeles und danach wieder nach New York. Ich werde jeden Tag mit Sport verbringen müssen, habe einen Personaltrainer, einen Traingsplan und einen Ernährungsplan. Alles um in Shape zu sein für die Große Show. Trainieren like an Angel. Das war alles natürlich nichts Neues für mich und ich freue mich tierisch auf die Zeit. Keine Sorgen mehr, verspreche ich mir...nur noch glücklich sein, fokussieren und genießen. Life goes on.

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