-1- Teresa

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Die Nacht war lang. Viel zu lang.
Doch der Morgen kam und war doch wie jeder andere.
Die Sonne ging auf und verdrängte die Dunkelheit.
Ich lag immer noch im Bett.
In diesem sterilen Krankenhauszimmer.
Allein.
Mein Blick in die Ferne gerichtet. Es gab keinen Punkt, welcher meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
Einfach hinaus.
Aus dem Fenster über die Bäume des Krankenhausparks hinweg.
Selbst dieser schien steril.

Die Schwester kam nun schon zum zweiten Mal rein und nahm mein unangetastetes Frühstück wieder mit sich.

"Darf ich zu meinen Kindern?", fragte ich leise kurz bevor sie die Tür hinter sich schloss.

"Natürlich Ms. Harrow. Wissen sie noch wo sie lang müssen?"

"Ja. weiß ich.", flüsterte ich.

Sie nickte nur und verschwand. Ich schob meine zitternden Beine aus dem Bett und stand auf. Ich ging Duschen um die Trauer und die Einsamkeit der letzten Nacht von mir zu spülen.

Ich war nicht allein.

Danach schlüpfte ich in meine schwarze Jogginghose und ein Shirt, welches ich von Mia bekommen hatte.

'Beste Mami' Nikolas hatte das Gegenstück, wobei es auf ihn jetzt wohl nicht mehr zutreffen sollte.

Ich zog mir eine dünne Jacke über und machte mich auf den Weg zu meinen Kindern.

"Hallo. Teresa Harrow. Ich möchte zu meinen Kindern: Quentin und Isabelle."

"Aber natürlich", sagte die Schwester mir gegenüber, hinter dem Tresen: "Es ist gerade Visite also könnten sie auf einen Arzt treffen."

Sie brachte mich noch zu meinen Kindern und verschwand dann. Gerade als ich meine Hände desinfiziert hatte und meine Prinzessin anfassen wollte, wurde die Tür hinter mir geöffnet.

"Ms. Harrow?"

Ich drehte mich rum: "Ja?"

"Guten Tag! Ich bin der Chefarzt der Neonatologie Zwill. Freut mich sie kennen zu lernen. Haben sie die Geburt gut überstanden?"

Ich nickte: "Wie geht es den beiden?"

"Gut. Ich wollte gerade zu ihren Kindern. Isabelle atmet jetzt schon seit heute Nacht um 1:00 Uhr alleine, also können wir die Atemhilfe entfernen."

"Wann werden sie nach Hause dürfen? Ich meine, die Geburt hat ja vor allem der Kleinen Probleme bereitet."

"Ich denke in einer Woche können sie die beiden mitnehmen. Aber das wird sich im Verlauf zeigen. Je nach dem wie gut sie zunehmen und gesund bleiben."

Ich nickte.

Nachdem er gegangen war betrat eine Schwester das Zimmer.

"Möchten Sie sie jetzt mal halten?"

"Ja..", bestätigte ich mit zittriger Stimme.

Sie deutete auf eine Liege neben dem Wärmebettchen. Ich nahm Platz und sie gab mir Isabelle auf die Brust. Sie legte noch eine Decke über uns und so lagen wie eine knappe Stunde. Danach hatte ich Quentin und gab ihm zum ersten Mal das Fläschchen.

Gegen 12:00 Uhr ging ich wieder auf mein Zimmer um mich ein wenig hinzulegen. Die Schwester gab mir eine Beruhigungstablette und schon versank ich in einen ruhigen Schlaf.

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt