-56- Teresa

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Als ich wieder aufwachte lag Nikolas neben mir doch umklammerte mich wie ein Äffchen.

Ich richtete meinen Blick auf die Uhr und schon war ich hellwach.
14:30 Uhr
Verdammt. In spätestens einer halben Stunde würde die ganze Sippe da sein.

"Nikolas!", Rief ich während ich aus dem Bett sprang.

"Was?", grummelte er und drehte sich von mir weg.

"In 30 Minuten kommt die Familie."

"und?", brabbelte er leise.

"Wir tragen momentan gar nichts, die Kinder sind noch nicht angezogen und das Esszimmer ist noch nicht fertig."

Schwungvoll drehte er sich auf die andere Seite und musterte mich.
Ich trug lediglich meinen Morgenmantel und war noch nicht einmal dazu gekommen ihn zuzumachen.

"Stimmt..", stellte er fest: "Du hast nix an. Da habe ich jetzt aber nicht unbedingt etwas dagegen."

Er schlug die Decke zurück und schlüpfte nur in Unterhose aus dem Bett. Er kam zu mir, legte seine Arme um meine Taille und zog mich in einen langen und intensiven Kuss.

"Lass das..", flüsterte ich als er an meinem Hintern rumfummelte: "Ich muss mich fertig machen."

Darauf hin löste er sich, ich schnappte mir frische Kleidung, rief noch einmal durchs Haus dass der Tisch gedeckt werden musste und verzog mich dann ins Bad. Als ich fertig und auch einigermaßen zufrieden war, war noch eine viertel Stunde Zeit.

Ich weckte Jordan und legte ihm die Sachen hin, die er anziehen sollte und ging dann ins Babyzimmer.

Mein kleiner Prinz lag mit nach oben gestreckten Armen im Bett und schlief. Doch nun, da ich die Rollos hochgezogen hatte, wurde es hell im Zimmer und blitzschnell stand er im Gitterbett und beobachtete mich während ich seine Sachen zusammen suchte.

"Na Kleiner Spatz..", flüsterte ich als ich zum Bett zurück ging: "Hast du gut geschlafen?"

Er streckte seine kleinen Ärmchen nach mir aus und rieb sich, als ich ihn auf dem Arm hatte, erstmal ausgiebig die Augen.

Die beiden Jungs bekamen beide eine Hosenträgerhose und ein Hemd an.

Sie sahen absolut zum Anbeißen aus.

Wir waren gerade im Wohnzimmer angekommen, da klingelte es schon und die Gäste kamen.

"Happy Birthday kleiner Mann!", Rief mein Bruder als wir ihm die Tür öffneten.

Quentin fing sofort an zu lachen und ließ sich auf den Arm nehmen.

Wir hatten uns gerade alle hingesetzt um Kaffee zu trinken, als es klingelte.

"Ich geh schon. Bleib sitzen.", sagte Nikolas ging zur Tür.

"Ja Baby.. möchtest du auch ein Stückchen Kuchen?", fragte ich an Quentin gewand.

Dieser quiekte wieder erfreut, doch gerade als ich uns ein Stück Kuchen nehmen wollte rief Nikolas nach mir: "Teresa komm Mal bitte. Hier will dich jemand sprechen."

Ich gab Quentin Nikolas Schwester und lief in den Flur.

"Teresa..", flüsterte die Frau vor der Tür.

Ich schätzte sie auf 50. Um ihre Augen hatten sich kleine Fältchen gebildet und sie hatte viele Sommersprossen um die Nase herum. Ihre Augen strahlten Eisblau und ihren Mund hatte sie mit dunkelroten Lippenstift betont. Ihre Haare gingen ihr bis zu Hälfte ihres Halses und sie trug sie in der selben Farbe wie ihre Lippen. Aber es sah nicht komisch aus, wie man es vielleicht erwarten würde. Es stand ihr unglaublich gut.
Sie hatte eine super Figur für ihr Alter und trug eine beige Farbene Stoffhose mit einer weißen Bluse und einem schwarzen Blazer.

"Kann ich ihnen helfen?", fragte ich die Person, welche mir erstaunlich bekannt vorkam.

"Natürlich erinnerst du dich nicht an mich.. Wie alt warst du als wir uns das letzte Mal gesehen haben?", sie stoppte kurz und schien zu überlegen: "Vielleicht sechs.."

Sofort bildete sich eine Gänsehaut und überzog meinen ganzen Körper.

Erinnerungen an schlechte Zeiten kamen hoch..

"Ich bins: Willow."

"Na Prinzessin? Möchtest du ein Eis?"
"Oh ja! Zitrone bitte!"
"Einmal Zitrone und einmal Schokolade bitte.", bestellte Willow an der Theke.
"2,30€ bitte.", Verkündete der Verkäufer und stellte die Eistüten in die Halterung auf dem Tresen.
"Ich will meins selber nehmen!", rief ich und darauf hin hob mich Willow hoch und ich schnappte mir mein Eis.
"Wow.. so groß bist du schon?"
"Mhh..", brummte ich bestätigend und hielt 5 Finger in die Luft.
"Fünf schon? Potz Blitz.. Kaum warst du geboren.."
Wir setzten uns auf eine Bank am Wasser und beobachteten die Schiffe, wie sie in den Hafen einfuhren und anlegten.
"Willow? Können wir die Enten füttern?", fragte ich sie nachdem ich die armen Tiere eine Weile beobachtet hatte.
"Die Enten?"
"Ja.. sie sehen so hungrig aus.."
Sie lachte herzlich und sofort bildete sich eine leichte Röte auf ihren Wangen.
"Na gut. Komm.. wir gehen ein Brötchen kaufen..", Sagte sie und zog mich an meiner Hand von der Bank.

Sie lebte selbst am Minimum und erübrigte doch immer wieder ein wenig um mit mir 'um die Häuser zu streifen', wie sie es nannte.

Meine Tante Willow..

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt