Gegen 01:00 Uhr morgens wurde ich von fürchterlichem Geschrei geweckt. Nikolas wachte auch auf und gemeinsam liefen wir zum Babyzimmer. Quentin drehte sich unruhig in seinem Bett doch Isabelle verkrampfte sich und schrie.
"Schhh.. Baby.. alles gut!", flüsterte ich leise während ich sie auf den Arm nahm. Sie war kochend heiß und reagierte nicht im geringsten auf meine Anwesenheit.
Quentin schien mittlerweile auch wach zu sein und wimmerte in Nikolas Armen ein wenig.
Isabelle weinte und ihr kleiner Körper verkrampfte immer wieder.
"Vielleicht hat sie Hunger..", sagte Nikolas verunsichert, während er Quentin auf seinem Arm auf und ab schaukelte. Doch in seiner Stimme lag keine Beruhigung. Pure Angst schlug mir entgegen.
Ich legte sie auf die Wickelkommode. Den Nuckel wollte sie nicht. Ich wühlte in der Kitschigen rosafarbenen Kiste, welche mein Bruder mir zur Geburt geschenkt hatte. Nasentropfen, Kirschkernkissen, Wundsalbe, Fieberthermometer. Ganz unten fand ich den Fiebersaft und gab ihr einige Milliliter in den Mund.
Sie zog ihre Beine dicht an den Körper und verkrampfte erneut. Erstickte Würgelaute drangen aus ihrer kleinen Kehle und erschrocken drehte ich sie auf die Seite.
Das wars dann wohl mit dem Fiebersaft. Unter Würgen und Krampfhaften Zuckungen brachte sie die Milch vom Abendessen wieder raus.
"Das reicht mir. Ich fahre in die Klinik.", verkündete ich kurz und schnappte eine Jacke von dem Haken neben dem Wickeltisch.
Panisch lief ich mit meiner Brüllenden Tochter durch den Flur und Jordan erschien neben mir in der Tür.
"Was ist los Mama?", fragte mein Stiefsohn während er sich verschlafen die Augen rieb.
"Alles gut. Wir müssen nur Mal kurz weg. Isabelle ist ein bisschen krank und ich will abklären was sie hat. Geh wieder schlafen."
Was sollte ich ihm sonst sagen?Die Fahrt dauerte eine gefühlte Ewigkeit und ich konnte mich kaum auf die Straße konzentrieren.
Ich war schrecklich verschwitzt und mit den Nerven am Ende als ich das schreiende Baby aus dem Sitz nahm und zur Notaufnahme rannte.
Eine Schwester kam mir sofort entgegen.
"Ma'am? Wie kann ich ihnen helfen?", fragte sie sachlich.
"Sie schreit seit einer halben Stunde. Sie hat sich erbrochen. Vorhin ging es ihr noch gut. Sie ist ein halbes Jahr alt. Erkennen tut sie mich auch nicht. Und den Fiebersaft hat sie nicht bei sich behalten.", stammelte ich verwirrt, während sie mir das Baby aus dem Arm nahm.
"Ganz ruhig. Folgen sie mir.", sagte sie kurz und brachte meine Kleine in ein Untersuchungszimmer.
Ein Arzt und mehrere Schwestern wuselten um mich herum und ich stand wie in Trance.
"Petechiale Hautblutungen sowohl am Stamm als auch an den Extremitäten", nahm ich einen Fetzen aus der Unterhaltung war.
"Können sie die Kleine kurz halten?", wies mich der Arzt an und ich hielt sie.
Von beruhigen war jedoch keine Rede. Sie reagierte in keiner Besonderen Weise auf mich.
"Sie muss sofort auf die Intensiv. Piepen sie den Diensthabenden Arzt an und sagen sie ihm dass wir es vermutlich mit einer Meningitis zu tun haben.", befahl der Arzt.
Die Schwester tat was der Arzt von ihr verlangte und ich hastete hinter dem Arzt her.
So viele Schläuche und Kabel wurden in wenigen Augenblicken an ihrem Körper befestigt. Sie kreischte immer weiter.
Meine Kleine.
"Ms. Harrow. Ihre Tochter hat vermutlich eine Meningitis. Eine Hirnhautentzündung.", begann der Arzt doch ich unterbrach ihn.
"Aber.. sie ist gegen alles geimpft. Ich habe nichts vergessen.", versicherte ich ihm.
"Verstehe..", Sagte er nun bedeutend ruhiger und fuhr fort: "Sie haben alles richtig gemacht. Dennoch sieht es momentan nicht gut aus."
"Sie.. Sie.. werden meine Tochter doch aber retten..", fragte ich mit brechender Stimmte nach.
"Ich versichere ihnen.. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun.", wich er meiner Frage aus.
Noch mehr Ärzte und noch mehr Schwester wuselten um sie herum und ich konnte nichts tun.
Nach einer gewissen Zeit war es ruhig. Sie schrie nicht mehr.
Jedoch fingen die Geräte an zu piepsen und die Schwestern an zu Schreien.
"Wir müssen sie intubieren.", Rief eine Schwester dem heranrennenden Arzt entgegen.
Ein Schlauch wurde in ihren Mund geführt und wenige Augenblicke später hörten die Geräte auf zu piepsen.
"Was.. was haben sie gemacht?", fragte ich verheult. Mir war gar nicht aufgefallen, dass mir die Tränen die ganze Zeit über die Wangen gelaufen waren.
"Sie wird jetzt beatmet. Die Ärzte tun alles in ihrer Macht stehende um sie wieder gesund zu machen."
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Hass mich
RomanceAchtung! Sexuelle und gewalttätige Handlungen und Anspielungen _______________________________________ Fortsetzung von 'Nimm mich' Damit ihr alles versteht, ist es wichtig Teil 1 zu lesen. ________________________________________ Das wars also. Da s...