-2- Nikolas

24.8K 932 171
                                    

Ich stürzte aus dem Zimmer. Durch die weißen Flure hinaus ins Auto. Ich düste durch die leeren Straßen Miamis auf dem Weg zu unserer oder beziehungsweise Teresas Villa.
War es richtig?
Wahrscheinlich nicht.
Aber es musste sein. Ich wusste jetzt schon dass ich es unmöglich schaffen könnte. Weder das Vater sein. Noch den Ehemann spielen. Das bin nicht ich.

Ich stieg aus den Auto und packte meine Sachen in einen Koffer. Alles andere sollte Oscar holen.

Eine knappe Stunde später saß ich schon im Jet auf dem Weg nach New York zurück. Es gab keine neue Zweigstelle in Miami. Es hatte sie nie gegeben und es wird sie nicht mehr geben.

"Oscar? Ich möchte dass sie morgen früh zu meinem Anwesen nach Miami fahren und meine Restlichen Sachen abholen.", befahl ich ins Telefon. Nach Beendigung des Gesprächs, holte ich meinen Laptop aus der Aktentasche und checkte ein paar Mails. Den restlichen Tag verbrachte ich mit Arbeiten.

Als der nächste Morgen anbrach, war ich bereits auf dem Weg ins Büro. Als der Signalton des Fahrstuhls ertönte, stand ich wieder in meiner Etage. Nach so vielen Wochen. Gut eigentlich gehören alle Etagen mir, aber das hier, war irgendwie wirklich meine.

Mary schoss hinter dem Tresen in die Höhe.

"Nikolas?! Was tust du hier?", fragte sie mit weit aufgerissenen Augen.

"Ich arbeite hier!", blaffte ich sie an: "In mein Büro! Sofort!"

Augenblicklich folgte sie mir und schloss hinter sich die Tür.

"Ich möchte dass du in den nächsten Tagen Bewerbungsgespräche führst. Ich brauche eine neue Assistentin und eine neue Sekretärin. Teresa bleibt offiziell bei uns angestellt. Inoffiziell arbeitet sie nicht mehr in meinem Unternehmen.", Mary nahm Haltung Haltung an und musterte mich mit einem abwertenden Blick.

"Was soll das?"

"Das mit Teresa und mir ist nicht mehr aktuell. Und damit sie nicht alleine mit den Kinder dasteht, die übrigens vorgestern Abend geboren sind, möchte ich dass du zu ihr ziehst. Du hast hier keine Familie und ich weiß, wie sehr du Kinder liebst. Du wirst genauso bezahlt wie bisher. Keine Sorge.", meinte ich und wechselte dann schnell das Thema: "Nur den wirklich vielversprechenden Bewerberinnen gibst du einen Termin bei mir!"

"Aber Nikolas? Was ist dann passiert?!", fragte sie mit traurigem Blick.

"Das geht dich nichts an. Und jetzt gehe bitte zurück an deine Arbeit.", blaffte ich.

"In Ordnung Mr. Harrow.", gab sie kalt zurück und verließ mein Büro mit schnellen Schritten.

Ich setzte mich an meinen Laptop und tätigte eine Überweisung von 3 Millionen Dollar an Teresas Konto, in der Hoffnung das schlechte Gewissen, welches so langsam in mir aufkam, zu unterdrücken.

Danach griff ich zum Hörer und drückte auf die Kurzwahltaste und wurde augenblicklich mit Mary verbunden.

"Ja Sir?", meldete sie sich kalt. So hat sie noch nie mit mir geredet.

"Ich will einen Kaffee. Sofort.", befahl ich und legte auf.

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt