-7- Teresa

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Konnte das sein Ernst sein?

"Und?", fragte mich Mary, als ich ins Kinderzimmer kam.

"Er hat mich zu einer Gala eingeladen. 'Eine große Chance' für ihn.", äffte ich ihn nach.

"Nicht dein Ernst! Du hast doch abgelehnt und ihm die Meinung gegeigt?!", stotterte Mary mit offenem Mund.

Ich nahm ihr Quentin, welcher sich mittlerweile beruhigt hatte, aus dem Arm und lief mit ihm zur Wickelkommode.

Während ich seinen Strampler öffnete sagte ich: "Ich habe zugesagt. Da muss er sich wenigstens mit mir Unterhalten. Ich denke du hast Recht. Da steckt mehr dahinter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Nikolas mir so lange eine Liebe vorgespielt hat.", hab ich zu und entsorgte die Windel.

"Stimmt schon. Aber willst du dir das wirklich antun?"

"Wenn du bereit bist mit Jenny Isi und Quentin zu nehmen.", fragte ich leise.

"Natürlich. Aber sag mal. Um das Thema zu wechseln: Was issn das eigentlich für ein Kindermädchen. Die hat ja noch nicht mal was von Flaschen abkochen gehört?!", fragte mich Mary.

Ich nahm den frischen Quentin wieder auf den Arm: "Im Vorstellungsgespräch schien sie geeignet. Aber ich gucke mich schon nach einer anderen um."

Mary nickte nur und machte uns dann etwas zum Mittag.

Am Nachmittag wollte sich Mary mit einer Freundin treffen und ich entschied mich dazu ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Noch ein paar Babysachen und ein paar Sachen für mich konnte ich mal wieder gebrauchen.

Also packte ich meine Babys ins Auto, den Wagen in den Kofferraum. Als ich erstmal im Auto saß und noch nicht Mal vom Grundstück gefahren war, war ich schon das erste Mal verschwitzt.

Mary nahm auf dem Beifahrersitz platz und so düsten wir in die Stadt. Sie ließ ich bei ihrer Freundin aussteigen und fuhr dann weiter.

Ich hielt vor einem total süßen Babygeschäft und schaute durchs Schaufenster auf die dort ausgestellten Strampler. Als ich jedoch die Stufen vor dem Eingang sah, fiel mein Enthusiasmus auf 0. Gerade als ich weiter fahren wollte, kam ein Mann aus dem Geschäft und bot mir seine Hilfe an.

"Hi. Kann ich ihnen vielleicht.. Warte. Teresa??!!", der Mann starrte mich mit offenem Mund an.

Ich spürte wie die kleinen Zahnräder in meinem Kopf anfingen zu rattern. Er schien die zu bemerken. "Ich bins. Aiden!"

Ich fing unweigerlich an zu strahlen und zog ihn in eine feste Umarmung.

"Oh mein Gott. Wir haben uns ja ewig nicht gesehen!", platzte es aus mir heraus.

"Jaa! Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich einfach so in der Stadt antreffen würde. Ich meine, hast du nicht für alles irgendwie Bedienstete? Bei dem Goldkerl, den du dir da geangelt hast!"

Ich versuchte meine Traurigkeit mit einem herzlosen Lachen zu überdecken. Was mir allerdings ehr schlecht als Recht gelang. Und meinem ehemaligen Besten Freund, konnte ich erst recht nichts vormachen.

"OH. Probleme? Soll ich ihn umbringen?", fragte er plötzlich bitterernst.

"Nein, nein.", jetzt musste ich ehrlich lächeln: "Es ist einfach kompliziert."

"Ich habe Zeit. Komm ich lade dich ein.", er deutete auf ein Café eine Ecke weiter.

Ich nickte eifrig und schon betraten wir das Café. Es war total niedlich eingerichtet. In Rosétönen und Gold und war ein richtiges Mädchenlokal. Wir ließen uns auf eine ultraweiche Couch etwas abgeschieden fallen und bestellten erstmal jeder ein Eis und einen Cappuccino. Kurz nachdem sich die Kellnerin verdrückt hatte und ich gerade mit sprechen anfangen wollte, quengelte Isabelle im Wagen.

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt