-51- Nikolas

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"Sobald ich das Gefühl habe, damit klar zu kommen, mich damit zu, naja.. arrangieren. Das Gefühl habe, ohne sie weiter leben zu können. Fühle ich mich schuldig. Wenn ich nur daran denke, dass ich ohne sie in meinem Leben, Lachen könnte. Glücklich sein könnte. Habe ich das Gefühl sie zu verraten. Sie zu enttäuschen."

"Süße..", fing ich an, doch sie unterbrach mich.

"Nein. Ich weiß.. sie.. sie ist erst seit fünf Wochen.. naja.. nicht mehr bei uns..", sie brach ab und eine Träne lief über ihre Wange. Auch meine Wangen wurden feucht und sie fuhr fort: "Aber.. Nun ja.. Es gibt noch Quentin.. Und ich will ihm eine gute Mutter sein. Und natürlich Jordan. Er braucht auch eine Mutter. Aber..", sie zog die Nase hoch und wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht. Ich ergriff ihre Hand und drückte zu. Sie hob den Kopf und schenkte mir ein schüchternes Lächeln: "Ich fühle mich so schrecklich unsicher. Einerseits will ich mich zurück ziehen. Ich will mich verstecken. Ich will unter meine Decke kriechen, an meine Prinzessin denken und weinen. Ich.. Ich..", sie schniefte und ihre Stimme brach: "Ich will mir meine Seele aus dem Leib weinen. Ich will schreien und ich will sie zurück haben."

Sie senkte den Kopf wieder und schluchzte. Sofort zog ich sie wieder an mich und sie umklammerte meinen Körper. Ihr Körper zuckte in meinen Armen und ihre Finger krallten sich in mein T-Shirt.

"Schh..", hauchte ich und drückte sie fester an mich.

Sie löste eine Hand von meinem Shirt und schlug gegen die Lehne der Couch.

"Ich will sie doch nur zurück..", flüsterte sie: "Das will ich so sehr.. Aber das geht nicht. Also muss ich versuchen damit klar zu kommen."

Sie setzte sich auf und sah mich durch ihre geröteten Augen an: "Und muss wenigstens für Quentin und Jordan eine gute Mutter sein."

Sie lächelte zaghaft.

"Ich bin mir sicher, das unsere Tochter das auch wollen würde.", versicherte ich ihr.

Sie lächelte dankbar und umarmte mich.

"Danke.", hauchte meine Ehefrau an meinen Hals.

So verbrachten wir den Abend. Aneinander gekuschelt und unterhaltend.

Doch unabhängig davon wie sehr ich die Nähe genoss, der nächste Morgen kam.

Teresa ging schon früh zum Friedhof um nach den Blumen zu sehen und ich bereitete in ihrer Anwesenheit das Frühstück vor.

Jordan kam nach kurzer Zeit auch dazu und half mir beim Rührei machen.

"Guten Morgen.", Teresa erschien plötzlich in der Tür. Sie lächelte und doch war ihr die Trauer ins Gesicht geschrieben. Ihre Augen gerötet und geschwollen und ihre Haut so unglaublich blass.

"Was gibts denn?", fragte sie, nachdem sie ihre Jacke weg gehangen hatte und mir einen Kuss gab.

Jordan antwortete wie aus der Pistole geschossen: "Wir haben Rührei gemacht und Pancakes. Und Brötchen ausgebacken."

Auch er hatte mitbekommen, dass seine neue Mum in den letzten Wochen kaum gegessen hatte und nicht gut drauf gewesen war.

"Hm.. ich habe Hunger.", verkündete sie: "Hast du Quentin noch gar nicht mit unten?"

Sie sah mich panisch und Angst erfüllt an.

"Nein. Als ich vor dem Duschen reingekommen bin und das Rollo hoch gemacht hab, hat er genervt gequietscht und sich müde die Augen gerieben. Nach dem Duschen war er dann wieder eingeschlafen.", erklärte ich und sie nickte verstehend.

"Okay. Gut. Ich hole ihn dennoch mal."

Ein paar Minuten später stand Teresa in ihrem Onesie mit Quentin, welcher böse guckte, auf dem Arm in der Tür zum Esszimmer.

Ich lachte: "Guten Morgen Baby."

Sie trat näher an den Tisch und als der Kleine das Essen sah, quiekte er freudig.






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