Nikolas-12-Teresa

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Nachdem Nicole noch eine knappe Stunde bei uns war und wir uns mit ihr über Gott und die Welt unterhalten hatten, verschwand sie und Aiden und ich beschlossen, dass er die Nacht bleiben würde und wir uns eine Pizza bestellen und einen Film sehen würden. Mary lag mit Migräne im Bett und wollte sowieso ihre Ruhe haben.

Also brachte ich nach dem Essen die Kinder ins Bett und dann schauten wir noch einen Film, ehe wir schlafen gingen. Aiden schlief im Gästezimmer und als ich am nächsten morgen aufwachte, weil Quentin schrie, stand er bereits an ihrem Bettchen und nahm ihn auf seinen Arm.

Nach dem Frühstück verschwand er nach oben um sich fertig zu machen und ich war gerade beim Aufräumen, als es an der Tür klingelte.

Nikolas Perspektive

Ich war mittlerweile gelandet und saß in meinem Mietwagen auf dem Weg zu Teresa nach Hause. Und dann sah ich es am Ende der Straße. Das wunderschöne Haus, beziehungsweise die wunderschöne Villa, in der meine Frau mit unseren Kindern lebte. Sofort fing mein Bauch an zu kribbeln und ich zitterte vor Nervosität.

Ich fuhr an der Seite ran und stieg aus. Der Weg zur Haustür schien mir unendlich und als ich die Klingel drückte, bereute ich mein unangekündigtes Auftreten sofort.

Sie öffnete mir und sofort spürte ich die gesamte Liebe die ich für sie empfand in mir aufflackern. Sie sah so wunderschön aus und als ich an ihr runterblickte und erkannte, dass sie meine alte Jogginghose trug, spürte ich die Hoffnung in mir aufkommen.

"Nikolas?", fragte sie mit schreckgeweiteten Augen und ich sah sofort die Tränen darin.

Es war gar keine gute Idee hier aufzutauchen. Das wurde mir auch direkt noch einmal bestätigt, als sie, meinen Versuch sie zu umarmen abblockte.

"Was willst du hier?", fragte sie mit gebrochener Stimme.

"Ich glaube wir müssen uns mal unterhalten.", gab ich ebenso leise zu.

Sie trat zur Seite und ich ging an ihr vorbei in die Villa. Sie schloss die Tür und folgte mir.

"Willst du etwas trinken?", fragte sie nun etwas gefasster.

Während sie die Kaffeemaschine einstellte, dass ich meinen Heißgeliebten Espresso bekam, ertönte eine eindeutig männliche Stimme aus dem Obergeschoss: "Resa? Was sollte ich mitbringen?"

"Einen neuen Strampler für Isi bitte!", schrie sie zurück und wenige Sekunden später betrat ein Mann in unserem Alter die Küche. Es war genau der Mann von dem Foto in der Zeitung.

"Oh.", stieß er hervor als er mich sah und nahm eindeutig eine schützende Haltung ein. Für wen hält der sich? Als ob ich meiner Frau etwas tue.

"Nikolas. Das ist Aiden. Aiden. Nikolas.", stellte sie uns kurz vor.

"Okay. Dann geh ich mal. Hier ist der Strampler.", meint er und hielt Tess einen Strampler entgegen. "Oder möchtest du das ich bleibe?"

Sie schüttelte den Kopf: "Nein. Nicht nötig. Ich bring dich noch zur Tür.

Damit schob sie ihn in den Flur und als sie an der Haustür angekommen waren, lief ich hinterher um zu lauschen.

"Tess. Tue dir das nicht an. Das macht dich doch nur fertig.", redete er leise auf sie ein.

"Nein. Mir geht's gut. Er ist der Vater meiner Kinder und obendrein noch meine Mann. Ich komme klar."

Ja genau Tess, zeigs ihm.

"Das hoffe ich. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.", damit wurde die Tür geschlossen und ich lief schnell zurück in die Küche.

Teresa nahm mir gegenüber an der Kochinsel in der Küche Platz: "Also. Was gibt's?"

Gerade als ich anfangen wollte zu sprechen, ertönte Babygeschrei aus dem Wohnzimmer. Tess entschuldigte sich und stand auf. Als sie zurück kam, hatte sie ein winziges Baby in einem blauen Strampler auf dem Arm. Mein Sohn. Er hatte einen Nuckel im Mund und schien ganz entspannt.

"Ich bin ganz Ohr.", forderte sie mich erneut auf.


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