-20- Teresa

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"Ja. Der Brief erreichte mich heute morgen."

"Wie alt ist er?", fragte ich mit brechender Stimme.

"Fünf. Er heißt Jordan."

Ich nickte Abwesend. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf würde explodieren.

'Warum hat er mir nichts gesagt? Dachte er wirklich, es wäre das Beste?'

"Warum hast du es mir nicht erzählt? Du hast mich mit zwei Säuglingen wegen ihr sitzen lassen."

"Das ist momentan deine einzige Sorge? Du sagst nicht zu dem Jungen?", fragte er ungläubig.

"Nikolas. Ich bin eine erwachsene Frau und der Junge ist ja eindeutig vor meiner Zeit entstanden. Außerdem kann er nichts dafür. Und noch dazu geht es mich nichts an. Wir sind nicht mehr zusammen. Er ist lediglich der Halbbruder meiner Kinder und das ist nicht wirklich das schlimmste in meinen Augen.", sagte ich ziemlich gefasst: "Das ist kein annehmbarer Grund. Ich bringe dich jetzt erstmal ins Gästezimmer. Du kannst heute nirgens mehr hinfahren."

Ich half ihm auf die Beine und brachte ihn dann nach oben. Kaum hatte sein Kopf das Kopfkissen berührt, schlief er schon ein. Ich spürte wie jemand hinter mir in der Tür erschien. Als ich mich umdrehte, sah ich einen verschlafenen Aiden.

"Was machst du hier? Es ist Mitten in..", er unterbrach seinen Satz, als er Nikolas im Bett liegen sah. Aiden ergriff meinen Arm und zog mich aus dem Zimmer.

"Was macht der hier?", fragte er wutentbrannt.

"Er stand vorhin vor der Tür und wollte mir erklären warum er mich verlassen hat.", gab ich leise zu.

"Verdammt. Du liebst ihn!?", gab er empört von sich, wobei die Wut seine Augen nicht erreichte. Diese spiegelten seine Traurigkeit wieder.

"Nein. Das ganz sicher nicht."

"Was dann? Warum schläft er hier?"

"Er ist angetrunken. Ich kann ihn so nicht fahren lassen."

Aiden nickte und versuchte sich zu beruhigen.

"Er hat noch einen Sohn.", flüsterte ich leise.

"Was?"

"Er hat es heute morgen erfahren."

"Deshalb hat er dich verlassen."

"Ja. Jordan ist 5. Ein paar Tage vor der Geburt stand seine Ex mit ihm in Nikolas Büro und behauptete es. Heute.. äh.. Gestern morgen ist das Ergebnis des Vaterschaftstests bei ihm angekommen."

Aiden nahm mich in den Arm und brachte mich, nachdem er die Tür zum Gästezimmer zugezogen hatte, ins Bett.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte quiekte meine Kleine im Kinderzimmer und ich wackelte zu ihr.

Ich nahm sie aus dem Bettchen, wickelte sie und zog sie um. Danach legte ich sie unter den Spielbogen im Kinderzimmer und setzte mich kurz zu ihr. Lange währte die Ruhe jedoch nicht, weil mein Söhnchen beschloss auch wach zu werden und ordentlich schrie.
Gerade als ich dem Kleinen eine Hose anzog, wurde die Tür geöffnetet und Aiden betrat das Zimmer.

"Morgen Süße.", begrüßte er mich, während er auf mich zu kam. Als er mich erreichte, hauchte er mir einen Kuss auf die Wange und schmiegte sich von hinten an mich.

"Ich würde mich um das Frühstück kümmern. Soll ich Isabelle schonmal mitnehmen?", hauchte er mir an den Hals.

Ich nickte und schaute ihm nach, während er mit der kleinen das Zimmer verließ.

Nach vollbrachter Morgenroutine nahm ich den kleinen auf den Arm und ging mit ihm in mein Schlafzimmer um mich umzuziehen. Ich schlüpfte in meine Unterwäsche und ging schnell ins Bad um meine Zähne zu putzen.

Als Quentin anfing zu quengeln, war ich gerade dabei mein Gesicht abzutrocknen.

"Schhh.. Baby.. Mama ist doch da..", sagte ich auf dem Weg zur Badezimmertür. Als ich jedoch durch diese hindurch trat und Nikolas neben meinem Kleinen sah, musste ich schlucken.

"Er sieht aus wie..", begann er seinen Satz, unterbrach sich aber selbst als er mich ansah.

Ein leises 'Wow' kam über seine Lippen.

"Nikolas.. könntest du dich bitte rumdrehen oder weg gucken oder irgendwas?", brachte ich mit brechender Stimme und wachsender Schamesröte über die Lippen.

Er stand auf und fixierte mich mit seinem verlangendem Blick.
Zu meiner eigenen Überraschung fühlte ich mich nicht mehr so vertraut.. nicht mehr so wohl wenn er so nah kam.
Vielleicht hatte er mich gar nicht für die Männerwelt versaut. Sondern nur in Bezug auf unsere Liebe, auf mein Vertrauen zu ihm.
Mit jedem Schritt den er auf mich zutrat, wich ich einen Schritt zurück.

"Nikolas. Bitte lass das."

"Süße.. ich habe dich schon so oft so gesehen.. und ich liebe es so sehr."

"Nikolas. Lass es.", meinte ich während ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Doch er blieb nicht stehen: "Stopp!"

Sofort blieb er stehen und ich lief an ihm vorbei und griff nach einem Shirt und einer Hose.

"Süße.. es tut mir leid.. ich wollte das nicht."

"Ich weiß. Aber akzeptiere endlich dass du es verhauen hast.", gab ich von mir während ich mir das Shirt über den Kopf zog.

"Verhauen? Ist es wegen Jordan?"

"Ja Verhauen. Aber nicht wegen Jordan. Wegen dir Nikolas. Du hast dich gegen mich entschieden. In einem Moment in dem du dich für mich hättest entscheiden müssen. Du hast mir nicht zugetraut.. Nein! Du hast unserer Liebe nicht zugetraut dass wir es schaffen."

Nachdem ich fertig angezogen war nahm ich Quentin wieder auf den Arm.

"Resa.. ich wollte dich einfach beschützen."

"Du scheinst es nicht zu verstehen. Ich habe dich vergöttert. Ich habe dich so geliebt.
Und du hast mich verlassen. Du hast UNS verlassen.
Ich könnte dich nie wieder so lieben oder so behandeln wie früher."
Damit verließ ich das Zimmer und ging ins Esszimmer wo ich Quentin zu Isabelle ins Krabbelgitter legte und zu Aiden ging.

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt