-24- Nikolas

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"Sie müssten sich noch entscheiden was für die Kinder am Besten ist.", begann mein Anwalt, das dunkle Thema anzuschneiden. Wie oft sollen sie wie lange bei welchem Elternteil sein?"

Teresa wurde sofort blass und stotterte: "Ich kann das nicht." (@Benny ❤)

Damit stand sie auf und stürmte mit meinem schlafenden Sohn auf dem Arm aus dem Raum.

Als ich hörte wer da gerade im Flur auf meine Tochter aufgepasst hatte, wurde ich stock wütend und trat zur Tür. Jedoch hielt ich inne, als ich das Gespräch zwischen Aiden und Teresa mit anhörte.

"Aiden.. ich kann das nicht.. es.. es tut mir leid..", darauf hin hörte ich den Signalton des Fahrstuhls. Und als ich in den Empfangsbereich trat, sah ich Aiden wie ein Häufchen Elend dort stehen. Die Türen des Fahrstuhls begannen sich zu schließen. Als meine Augen ihre trafen wurde mir bewusst wie fertig sie war.
Ohne zu zögern, stürmte ich durch die Empfangshalle und sprang durch die sich schließenden Fahrstuhltüren in den Fahrstuhl zu meiner Frau.

"Was soll das?", blaffte sie, während sie verzweifelt versuchte ihr Schluchzen zu unterdrücken.

Ich schüttelte nur leicht den Kopf und trat näher an sie heran. Ich umschloss ihren Körper mit meinen Armen und drückte sie fest an mich.
Ein gequälter Seufzer entfuhr ihr.

Die Türen öffneten sich und vor uns stand meine Empfangsdame mit Jordan an der Hand. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus.

"Jordan?"

"Daddy!!", quiekte er erfreut und fiel mir um den Hals.

"Was machst du denn hier? Und wo ist deine Mama?", fragte ich vorsichtig, obwohl ich die Antwort schon zu kennen vermutete.

"Sie hat gesagt, dass du heute auf mich aufpasst und ich soll dir diesen Brief geben."
Er holte einen zerknittertn Briefumschlag aus seiner Jackentasche und gab ihn mir.

Nikolas,
Es tut mir leid, dass ich es dir so übermittle. Aber ich möchte dass du Jordan für einen gewissen Zeitraum zu dir nimmst. Ich kann dir noch nicht sagen, wann ich wieder bereit sein werde, mich um ihn zu kümmern. Momentan kann ich dir nur sagen, dass ich es nicht kann. Die letzten Jahre habe ich mich komplett für ihn geopfert und auch wenn ich ihn liebe, habe ich das Bedürfnis nach mehr Freiheit , Unabhängigkeit.

Ich weiß, dass du dich gut um ihn kümmern wirst. Sobald ich wieder bereit bin, Jordan alles zu geben was er will und braucht, werde ich mich bei dir melden.

Teresas Perspektive

Nikolas wand sich, seine Augen starr und konzentriert auf den Brief geheftet, von uns ab.

"Papa? Ich habe Hunger..", bemerkte der kleine Junge schüchtern. Er wurde aber mit einem dumpfen 'Warte' und einem ausgestreckten Zeigefinger von Nikolas abgewiesen.

"Worauf hast du denn Lust?", fragte ich Jordan und zum ersten Mal fiel mir die enorme Ähnlichkeit mit seinem Vater auf.

"Auf ein Schokobrötchen. Aber Mama erlaubt das nicht.", gab er leise zu.

Nikolas drehte sich mit Schockgeweiteten Augen zu uns.

"Teresa. Ich muss mal mit dir reden.", sagte er ernst und Wand sich an Jordan: "Hey Großer, könntest du mal kurz auf die Babys aufpassen, damit ich mich mal kurz mit Teresa unterhalten kann?"

Jordan nickte eifrig und schon zog mich Nikolas bei Seite.

"Sie will, dass ich mich um Jordan kümmere. Sie will wieder frei sein."

"Aha. Und wie fühlst du dich?"

"Verarscht. Allein gelassen."

"Aha. Dann weißt du ja jetzt wie ich mich gefühlt hatte. Was hast du jetzt vor?"

Nach einem kurzen Schockmoment offenbarte er: "Ich muss sie suchen. Oder suchen lassen. Sie kann sich nicht einfach aus dem Leben ihres Sohnes verdrücken und mich allein mit ihm lassen."

Ich nickte: "Dann leite alles in die Wege. Ich werde mit Jordan und den Kleinen in das Café gegenüber gehen und etwas essen."

"Das würdest du für mich tun?", fragte er erstaunt.

"Natürlich. Er ist dein Sohn. Und er ist der Bruder meiner Kinder. Natürlich tue ich das."

Nach einem dankbaren Blick von Nikolas ging ich zurück zu Jordan und offenbarte ihm unseren Plan: "Dein Papa muss noch kurz ein paar langweilige Dinge erledigen. Und ich würde gerne mit dir ein Schokobrötchen Essen gehen. Ich verspreche dir auch, dass ich deiner Mama nichts erzähle."

"Jaaaaa!! Darf ich Papa?", fragte er mit großen Augen und als Nikolas nickte gucke mich Jordan auffordernd an.

"Gut. Du fasst am besten hier an der Seite am Kinderwagen an. Nicht dass du mir noch verloren gehst.", meinte ich und schon umfassten seine Händchen das Gestell des Kinderwagens und wir verließen 'Harrow Companies'.

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt