-47- Teresa

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"Er war heute morgen in einem Paket drin. Es stand kein Absender drauf. Ich war der Meinung es kam von Aiden.", sagte ich nervös.

"Sie hat es doch gemacht.", sagte er mehr zu sich als zu mir.

"Wer?", fragte ich leicht panisch.

"Mum. Seitdem das mit Nikolas wieder ist, verfolgt sie durch die Medien euer Privatleben so gut es irgendwie geht. Vor knapp einer Woche war ich bei ihr und sie hatte aus der Zeitung ein Foto ausgeschnitten, auf dem du mit Jordan und den Kleinen beim Einkaufen drauf warst. Jordan hielt den Drachen im Arm und sie zeigte mir ganz stolz das den Babydrachen. Und die Sachen die sie für euch gekauft hat."

"Was? Unsere Mutter?", fragte ich erstaunt.

"Ja. Sie ist wieder bei einer Psychologin. Sie ist wieder fast wie in unserer frühen Kindheit. Ich habe ihr aber gesagt, dass sie es nicht machen soll. Wahrscheinlich deswegen ohne Absender."

"Das ist mir egal. Ich will das nicht.", sagte ich wütend und leicht verunsichert.

Doch als ich das Wohnzimmer betrat und sah, wie Jordan Lächelte, dachte ich anders. Seine Augen suchten nach mir und fingen an zu glänzen als sie mich erblickten.
Er sprang auf und rannte auf mich zu.
"Mamamamamamama! Guck mal. Eine Familie."

"Das ist wirklich schön. Hast du jetzt alles ausgepackt?"

Er nickte: "Aber ein Meerschweinchen war nicht dabei."
Es klang aber nicht nörgelig. Er formulierte es schlicht wie eine Feststellung mit unterdrückter Enttäuschung.

"Ich weiß. Aber weißt du.. Santa hat mir einen Brief geschickt. Und darin hat er geschrieben, dass er kein Meerschweinchen einpacken kann. Er mich gebeten mit dir in einen Zooladen zu fahren."

"Also bekomme ich ein Meerschweinchen?!", fragte er hüpfend.

"Ja. Ganz genau. Wir werden auch mehr als eines nehmen. Damit es sich nicht alleine fühlt."

"Jaaaaaaaa!", rief er während er zurück zu Lenchen und Marc lief.

Mein Bruder legte seine Hände auf meine Schultern.

"Du lässt es ihm?", flüsterte er leise an mein Ohr.

Ich nickte: "Ja."

"Alles gut Süße?", fragte Nikolas, welcher plötzlich vor mir auftauchte.

Ich nickte nur.

Ruckartig schreckte ich aus meiner Trance hoch und rief alle zum Frühstück. Mittlerweile war es schon 10:30 Uhr. Doch das war ja der Plan. Die Kinder wollten nichts und blieben im Wohnzimmer zurück.
Ich stellte ihnen lediglich eine Schüssel geschnittenes Obst hin.

So hatten wir zumindest unsere Ruhe. Sie würden sich schon melden wenn sie Hunger haben sollten.

Isabelle und Quentin wanderten vom einen Arm auf den Anderen und ließen sich fleißig bespielen.

Der Tag verging ruhig und Jordan viel tatsächlich müde in sein Bett.

Auch die kleinen waren schnell in Bett gebracht und somit hatten Nikolas und ich noch Zeit für uns.

Wir kuschelten uns zwar ins Bett und machten den Fernseher an, jedoch fanden wir einander bedeutend interessanter.

"Ich liebe dich.", sagte Nikolas sanft und zog mein Kinn zu sich. Behutsam legte er seine Lippen auf die Meinen und ein Kribbeln durchfuhr meinen Bauch.

"Und ich finde es unglaublich schön, dass du Jordan so einfach annimmst.", fuhr er fort und hauchte mir noch einen Kuss auf die Lippen.

"Nikolas. Das ist selbstverständlich. Er ist ein wundervoller Junge und er hat eine richtige Familie verdient. Außerdem habe ich ja schon meine eigenen Kinder. Vielleicht würde ich anders empfinden, wenn Jordan dein einziges Kind wäre. Vielleicht würde ich es als ungerecht empfinden.. Aber Tatsache ist, dass wir zwei, wundervolle, gemeinsame Kinder haben. Und er ergänzt unsere Familie unglaublich gut.", erklärte ich.

"Ich liebe es dir dabei zuzusehen, wenn du mit den Kindern zusammen bist. Du bekommst das unglaublich gut hin."

Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

"Und Teresa..", fing er schüchtern an und brach dann jedoch ab um sich verlegen am Kopf zu kratzen.

"Ich will noch ein Baby."

Mir blieb wirklich der Mund offen stehen. Ich bemühte mich aber mich schnell wieder zu fassen und antwortete: "Noch ein Baby? Reichen dir keine drei Kinder?"

"Ich liebe sie alle, aber Tatsache ist, dass ich keines dauerhaft hatte. Ich habe nie mein eigenes Neugeborenes im Arm gehalten. So vieles habe ich verpasst. Ich mache dir keinen Vorwurf. Nicht dass es sich so anhört. Aber ich wünsche es mir so sehr."

"Nikolas.. Liebling.. Ich verstehe dich. Wirklich. Aber momentan möchte ich nicht noch ein Kind. Jordan ist noch nicht mal in der Schule und die beiden Kleinen noch nicht einmal ein Jahr. In nächster Zeit möchte ich kein Kind. Ich möchte mich erstmal nur um die Drei kümmern."

"Aber du sagst nicht für immer nein?", fragte Nikolas mit großen Augen.

"Nein. Ich sage nicht nein. Ich liebe es schwanger zu sein. Aber in den nächsten Jahren nicht."

"Gut.", sagte er und rollte sich sanft auf mich: "Dann bin ich dafür, dass wir noch ein wenig üben."

Er schob sich zwischen meine Beine und begann die süße Folter.

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt