-57- Teresa

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Im ersten Moment war ich zu geschockt um irgendetwas zu sagen, dann fiel ich ihr einfach um den Hals.

"Prinzessin..", flüsterte sie und drückte mich an sich.

Nach einer Weile löste ich mich von ihr und wir beide strichen Kichernd die Tränen aus unserem Gesicht.

"Willow.. das ist Nikolas.. mein Mann..", stellte ich kurz klar.

Nikolas hielt ihr vorbildlich die Hand entgegen, doch wie meine Tante eben so war fiel sie ihm gleich um den Hals.

"Also stimmt es..", sagte sie leise, als sie von ihm abgelassen hatte: "Du der heiß begehrte Nikolas Harrow.."

Sie kicherte wie ein Schulmädchen und deutete dann auf Nikolas.

"Du brauchst nicht Kerzengerade stehen bleiben. Ich bin auch nur ein Mensch und der genießbarste aus unserer verkorksten Familie."

"Vergiss nicht Marc!", ermahnte ich sie.

"Marc?! Jetzt sag bloß du hast noch Kontakt zu ihm?!"

"Ja.. er sitzt im Esszimmer.", sagte ich und deutete hinter mich: "Willst du nicht vielleicht reinkommen? Ich muss dich aber vorwarnen, Nikolas Familie ist da."

"Oh.. Verdammt.. ich hatte ganz vergessen dass ihr ja heute Geburtstag feiert..", sprach sie strafend mehr zu sich selbst als zu uns.

"Woher weißt du das?", fragte ich mit großen Augen.

"Ich könnte dir jetzt zwar erzählen, dass ich einen Privatdetektiv auf dich angesetzt hatte und in mühevollen Verfolgungsjagten und abgekarterten Verhören Informationen über dich herausgefunden habe.. aber..
ich hab dich einfach Gegoogelt."

Ich lachte und auch Nikolas fuhr ein Grinsen übers Gesicht.

"Los. Kommen sie rein. Sie werden die Stimmung ein wenig auflockern.", bestimmte Nikolas und Trat zur Seite.

"Oh Bitte.. nicht siezen.. da komme ich mir so alt vor. Willow reicht völlig."

Nikolas nickte nur grinsend und ließ meine Tante rein.

Vor dem Esszimmer blieben wir stehen und ich räusperte mich um auch wirklich von allen die Aufmerksamkeit zu erlangen.

"Hört Mal kurz her.. wir haben unerwartet Besuch bekommen und nun, möchte ich euch meine Tante Willow vorstellen."

Es herrschte eine totengleiche Stille, bis Marc leise den Namen unserer Tante flüsterte..

"Oh Marc..", sagte sie etwas lauter.

Marc sprang sofort auf und auch er fiel ihr ersteinmal um den Hals.

Nach einigen Augenblicken setzte sie sich dann mit an den Tisch und es wurde ein lustiger Nachmittag. Quentin war fürs Erste sehr misstrauisch gewesen, hatte sich dann aber schnell am die gewöhnt.

Als alle weg waren setzten wir uns, jeder einen Tee in der Hand, auf die Dachterrasse und blickten über das Meer.

"Es ist so schön hier..", flüsterte sie leise.

"Ja.."

"Und ich war noch nie bei einer Geburtstagsfeier am Strand..", gab sie zu.

Ich kicherte und nahm einen Schluck aus meiner Tasse.

"Ich hab dich vermisst..", gestand ich: "Es gab viele Momenten in denen ich dich gebraucht hätte.."

"Ich weiß.. aber du weißt selbst wie es war.. deine Mutter hat den Kontakt abgebrochen und dann warst du verschwunden.. und jetzt.. nun ja.. der Grund warum ich dich überhaupt jetzt gefunden habe, ist.. wie sage ich das jetzt am besten.. Sie ist gestorben.."

"Wie bitte was?"

"Sie hatte einen Autounfall. Das letzte was sie zu der Ärztin gesagt hat, bevor ihr Herz aufhörte zu schlagen, war: 'Sagen sie meiner Schwester dass Teresa Harrow unsere Prinzessin ist' und als ich die Fotos im Internet gesehen habe, habe ich es erkannt. Es tut mir leid."

"Wegen Mutter?", Fragte ich ein wenig verwundert: "Oh Nein. Das muss dir nicht leid tun. Sie ist schon seit 2 Jahrzehnten kein Teil meines Lebens mehr. Lediglich in meinen schlimmsten Träumen."

"Ach Prinzessin..", flüsterte sie und ergriff meine Hand.

"Hast du es Marc schon erzählt?"

"Nein..", antwortete sie: "Ich dachte wenn er morgen zum Frühstück hier her kommt, ist ein besserer Zeitpunkt als wenn die Familie des Ehemanns der Schwester da ist."

Ich nickte nur und nippte an meinem Tee. 

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt