-21- Teresa

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Er schwand wenige Minuten später.
Einen Kuss auf die Wange für mich und die Kinder und einen bösen Blick an Aiden. Das wars.

"Alles gut?", fragte mich Aiden vorsichtig.

"Nein. Irgendwie tut es mit jedem Mal, wenn er hier auftaucht, mehr weh.", flüsterte ich.

"Süße.. wenn du nicht über ihn hinweg bist, dann sag es. Ich möchte dich keines Falls unter Druck setzen.", gab er zu bedenken, während er mich mit seinen dunkelbraunen Augen musterte.

"Was? Nein! Er hat mich verlassen. Wir sind doch eigentlich seit einem halben Jahr nicht mehr zusammen. Die Ehe ist doch nur noch reine Form Sache."

"Aber ihr seid nun mal noch verheiratet."

"Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Aber ich betrüge ihn nicht. Ich bin keine Puppe die man einfach aus dem Schrank holt wie es einem passt. Er hat sich von mir getrennt. Er ist gegangen. In einem Moment in dem ich ihn mehr gebraucht hätte, als sonst wann. Während der Schwangerschaft hatte er schon Zweifel.
Hätte er es mir vor der ganzen Sache gesagt.. oder nachdem ich meinen Krümel verloren hatte. Das er nicht bereit ist, meine ich. Dann hätte ich das doch verstanden. Wir hätten doch noch Zeit gehabt."

"Ja.. schon. Aber.. Hast du keine Gefühle mehr für ihn?"

"Doch. Natürlich. Tiefe Enttäuschung."

"Teresa.. für mich klingt es mehr, als würdest du trotzen. Als würdest du nicht wollen, dass du ihn liebst. Aber es irgendwie doch noch tust.", meinte er mit großen Augen.

"Ich will nicht verletzt werden.", gab er traurig zu.

Sofort wurde ich traurig.
Ich liebte Nikolas nicht mehr. Definitiv nicht. Er war zu weit gegangen. Aber hatte ich Aiden wirklich das Gefühl gegeben, er sei nur ein Platzhalter?

Ich hätte Nikolas auch ohne keine Chance mehr gegeben.

Ich lasse nicht mit mir spielen. Und er hat es getan.

"Aiden. Ich liebe dich.", flüsterte ich. 

Als er sich zu mir drehte, waren seine Augen gigantisch.

"Du bist dir sicher?", fragte er zögernd.

"Ja. Ich liebe dich. Nikolas wird immer einen Teil von meinem Herzen haben. Er war meine erste große Liebe.
Aber das ist Vergangenheit.
Ich liebe dich."

Ohne ein weiteres Wort kam er auf mich zu und umfasste meinen Hintern. Mit einem Ruck klammerte ich mich an ihn. Meine Beine um ihn geschlungen und seine Hände mich haltend.
Er drückte mich an die Wand hinter mir und küsste mich.

Ich legte meine Hände in seinen Nackten und erwiderte. Wie sehr ich das vermisst hatte.

Wie es natürlich kommen musste, wurden wir von meiner Tochter unterbrochen.

Also ließ mich Aiden, während ich mich an seinen muskulösen Oberarmen festhielt, wieder runter.
Während ich mit ihr auf dem Arm durch die Wohnung lief, bereitete Aiden mit einer übersehbaren Beule die Flasche vor.

Ich setzte mich entspannt auf die Couch und gab der Kleinen ihr Flasche. Aiden deckte in der Zeit den Tisch, damit wir frühstücken konnten.

Zufrieden lächelte mich die Kleine an, als ich zurück ins Laufgitter legte.

Und auch ich wurde von der Zufriedenheit übermannt. Zugepumpt mit Glücksgefühlen, biss ich in mein Nutellabrötchen.

Heute war Sonntag, also müsste Aiden morgen früh wieder auf Arbeit gehen.

Außerdem sollte ich mir überlegen, wie mein Leben weiter gehen sollte. Ich konnte ja schließlich nicht für den Rest meines Lebens von Nikolas abhängig sein. Also beschloss ich ab morgen Bewerbungen zu schreiben und diese an verschiedene Firmen rauszugeben. 

Ob ich Nikolas nach einer Empfehlung fragen sollte? Wahrscheinlich wäre es keine gute Idee. Ich entscheid, darauf zu verzichten und diesen Fakt erstmal nur in den Lebenslauf einzutragen und wenn die Firmen an einer Beurteilung interessiert sein sollten, könnte ich ihn ja immer noch danach fragen. Erstmal würde Abstand am Besten für uns sein.

Gerade wenn man meinen nächsten Schritt bedenkt. 

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt