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Kapitel 2

Ich hatte keinen Wecker mehr, da ich ja mein Handy verkauft habe. Doch heute brauchte ich keinen. Theia hat einfach nicht schlafen wollen. Warum? Das weiß niemand bei mir zu Hause. Tatsache war dass Phileas sein Leben genießte, mehr oder weniger, mein Vater gewungener Schwarzarbeiter war und es ihm so leid tat und zu sehen und meine Tante, die auch noch bei uns wohnt, sieht man mal vorbeihuschen, raus geht sie nicht aus Angst vor der Polizei. Sie gibt Theia aber tagsüber die Aufmerksamkeit wo sie braucht. Wie gesagt alles ist ein Chaos hier.

Ich stolperte durch mein kleines Zimmer und suchte halbwegs tragbare Klamotten raus. Meine Haare und Make-Up war wieder einfach nur irgendwas, damit ich wohler fühl. Ich hatte vielleicht zwei Stunden geschlafen. Sonst schlafe ich auch nicht mehr, wenn ich arbeite, aber ein Kind ist anstrengend. Theia sowieso und wenn man nicht weiß ob ein Anruf kommt, wo man erzählt bekommt, dass der große Bruder wegen zu viel Drogenkonsum im Krankenhaus liegt, macht es das Leben nicht einfacher. Nichts wurde einfacher. Zumindest bei mir. Ich hatte mir mal überlegt ob ich auch mal Drogen nehmen soll, vielleicht geht es mir dann auch besser. Ich habe mich nicht getraut und die Freunde von Phileas haben mich ausgelacht und weggeschickt. War wohl besser so. Ich habe mich alleine durchgeschlagen. Und heute Nacht. Ich habe mir Hilfe gewünscht. Von meinem Lehrer, wie Mittags, als er uns nach Hause brachte und die Tür aufsperrte. Zum ersten mal wurde ich auf der Straße als "süße Familie" bezeichnet. Ich brauchte wohl eine Familie. Ich habe eine. Die mich genauso braucht. Ich denk aber an meine Zukunft, also musste ich jetzt wohl in die Schule.

Zu Mr. Styles.

Mr. Styles, ob er ein guter Lehrer ist, weiß ich nicht. Ich hoffe es. Ich hab Hoffnungen. Also laufe ich zur Schule. Englisch haben wir heute erst in den letzten Stunden. Englisch lag mir noch am besten. Ob es an Miss Auckland lag oder an mir, werde ich wohl spätestens in der nächsten Klausur erfahren. Ich lief in den Klassenraum und steuerte direkt meinen Platz an.

"Hey Gaia! Habt ihr zwei heute Mittag Zeit um bei mir zu kochen oder so? Wir haben uns ja in den Ferien schon nicht gesehn!!", Mary sah Chloe und mich mit großen Augen an.

"Ja klar!", mir blieb nichts anderes übrig. Diese Freundschaft musste ich aufrecht erhalten. Vorallem jetzt wo ich merke, wie sehr ich Hilfe benötige. Chloe stimmte auch sofort zu. Der Unterricht beginn und ich konzentrierte mich, bekam trotzdem wenig mit. Ich kann mir nicht erklären warum. Ich bring es einfach hinter mich.

Dann haben wir Englisch.

Ich hoffte das Beste. Der Unterricht verlief entspannt und ich konnte mich sogar konzentrieren, ich war nur viel zu müde. Wie sollte ich das bloß heute Mittag mit Mary und Chloe überleben? Wir mussten einen kurzen Text schreiben. Mr. Styles lief durch die Reihen und hilft dort wo Probleme liegen. Ich hatte keine. Leider. Ich war in mein Blatt vertieft oder einfach nur im halbschlaf als jemand vor mir stand und sich vor meiner Bank hinkniet und die Arme abstützt.

"Bist du Müde?", Mr. Styles lächelt mich an. Als Antwort bekam er ein stummes nicken.

"Ich weiß warum", er machte mich neugierig, warum wusste er das?

"Was?", ich lachte etwas fragend und ensetzt. Ich lachte wirklich. Meine Klasse hat das wohl noch nie erlebt, deshalb schauten Mary und Chloe zu uns rüber. Mr. Styles bemerkte die Blicke wohl auch und stand auf und lächelte dabei.

"Komm nachher zu mir", meinte Mr. Styles. Ich bin verwirrt und wagte es einen Blick zu Mary und Chloe zu wagen. Sie redeten leise miteinander, deshalb vertraute ich ihnen auch nicht. Die Stunde ging schnell vorbei und ich packte meine Sachen extra langsam zusammen, damit nich so viele im Klassenraum sind. Ich laufe mit Mary und Chloe vor zum Pult. Mr. Styles schaut auf betrachtet erst mich, dann meine Freundinnen. Er scheint zu überlegen was er sagen soll.

i trust my teacher. » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt