Kapitel 60
Natürlich ist er nicht da. Warum sollte es ihm auch gut gehen, auch wenn er es sagt. Ich war zu naiv einzusehen, dass es gar nicht sein kann, dass er keine Verletzungen mit sich getragen hat. Immerhin haben mehrere Jungs auf ihn eingetreten. Keine Ahnung wie viele es waren, aber einer von ihnen war schon eine Person zu viel. Man hört es doch immer in den Nachrichten. Ich habe nur an mich gedacht und Harry. Er hat zwar immernoch Kopfschmerzen, aber er hat keine Schläge auf den kompletten Körper bekommen.
Ich verfluche Luke's Stolz. Ich habe an mich gedacht, aber ich kenne ihn nicht gut genug um zu bemerken, dass er lügt. Harry beginnt mit dem Unterricht, er wird wohl auch darüber nachgedacht haben, wie leichtsinnig es von uns war, ihn einfach so dortzulassen.
Luke und seinen Bruder. Beide wären nicht in der Lage gewesen zu fahren.
Ich schaue zu Chloe und sie sieht mich an. Naja ehergesagt schaut sie zwischen mir und Harry hin und her, aber das blende ich jetzt einfach aus, schließlich hat sie mir geholfen. Was habe ich in der Nacht schon gemacht. Ich habe alles irgendwie verursacht. Das ist schlimm genug; ich will nicht, dass mich Schuldgefühle plagen. Haben sie auch nicht, solange ich dachte Luke ist nicht schlimm verletzt. Er würde immer in die Schule kommen. Nicht weil er besonders gut ist, sondern weil ihn eben Jeder hier kennt.
"Weiß jemand wo Luke ist?", fragt Harry irgendwann unauffällig in die Runde. Wir wissen ja nicht, ob sich Freitagnacht schon rumgesprochen hat. Vielleicht weiß schon jeder, dass Luke's Lehrer auf seiner Party war, nachdem alles außer Ruder gelaufen ist.
"Waren sie am Freitag auch bei ihm?", fragt ein Kumpel von Luke, der zu feige war länger zu bleiben. Harry schaut kurz zu mir. Jetzt zu lügen bringt auch nicht viel, da sich die komplette Geschichte schon schnell genug rumgesprochen hat.
"Ich war dort!", antwortet Mr. Styles dann, "Was wisst ihr genau?"
So beendet er den Unterricht und interessiert sich für die Nacht.
"Wir waren alle weg bevor wir da mitreinkommen...", wird er aufgeklärt, "Warum waren sie dort?"
"Ich bin mit Niall gekommen, als wir bemerkt haben, dass etwas nicht in Ordnung ist...", er sieht zu mir. Ich lächle ihn an. Zum Glück ist er gekommen, Chloe hat mir zwar geholfen, doch lange hätte sie sich nicht mehr durchsetzen können. Irgendwie erklärt Harry noch ein paar Sachen, beendet den Unterricht dann aber früher. Bevor Chloe und ich aus dem Klassenzimmer laufen ruft er mich zurück. Und naja auch Chloe, aber das habe ich überhört. Harry fragt Chloe, ob sie etwas von Luke gehört hat.
"Ich schreibe ihm..", sagt Chloe, die auch nichts weiß. Vielleicht hat er mir ja geschrieben, gestern Abend habe ich nicht mehr dran gedacht, da Harry und ich sowieso die meiste Zeit im Bett verbracht haben. Ich suche in meiner Tasche. Es liegt zu Hause. Zu Hause bei Harry. Dem Harry, der mein Lehrer ist und jeder meiner Bewegungen mit seinem Blick folgt. Der Harry, der eine Wunde mitsichträgt, wegen mir. Harry, die Person mit der ich heute lieber auch im Bett geblieben wäre. Chloe erhält keine Antwort, bevor die Pause aus ist. Auch den restlichen Schultag nicht. Ich habe vergessen, dass Harry heute Mittag in der Schule bleiben muss.
"Ich gehe davon aus, dass wir nicht kochen wollen!", er parkt vor einem Restaurant in der Nähe von Theia's Kindergarten. Er führt mich rein. Der Tisch war bereits reserviert. Gemeinsam essen wir zu Mittag. Ich will nicht, dass er Arbeiten geht. Ich versuche die Zeit langsamer zu vergehen lassen, aber als er vor seinem Haus hält ist es sowieso zu spät. Er hält meine Hand noch Mal bevor ich aussteige.
"Willst du, dass ich hier bleibe?", fragt er mich dann. Meine Stimmung ist wohl deutlich betrübt. Aber nicht nur meine Stimmung, sondern mein Befinden ist nicht ganz stabil. Mein Kopf tut weh und mir ist abwechselnd warm und kalt.
"Du musst doch arbeiten?", antworte ich dann. So ist es doch auch.
"Ich weiß...", er nickt, "Aber wenn du nicht alleine sein möchtest, dann gibt es keine andere Lösung.. "
Ich schüttle meinen Kopf und lege meine Lippen lächelnd auf seine, bevor ich aussteige und auf die Tür zulaufe. Ich lege meine Sachen weg und ziehe mir Harry's Shirt über. Ich lege mich auf das Bett. Ich bin mir nicht sicher ob ich eingeschlafen bin, aber meine Augen waren definitiv geschlossen, weshalb ich nicht bemerkt habe wie sich seine Arme um meinen Körper legen und mich an ihn ziehen. Ich wusste zwar sofort, dass es Harry ist, aber ich dachte ich träume. Ich drehe mich in seinem Arm. Er lächelt mich an und legt seine Stirn an meine. Ich könnte etwas sagen, will aber diesen schönen Moment nicht zerstören. Seine Arme ziehen mich so nah an ihn ran wie es geht und seine Finger streichen sanft über meinen Rücken. Er trägt noch die Klamotten, die er heute Morgen angezogen hat. Ich drücke mich etwas von ihm weg und knöpfe die obersten Knöpfe von seinem Hemd auf. Einfach so. Er drückt mir einen Kuss gegen die Wange und lächelt immernoch.
"Wie geht es dir?", haucht er jetzt.
"Jetzt besser!", grinse ich, "Was machst du hier?"
"Ich habe durch meine Wunde leider so eine Behinderung, dass ich heute Nachmittag nicht arbeiten kann", erklärt er mir. Harry war nur kurz in der Schule, um zu sagen, dass er heute nicht mehr arbeitet. Der Arzt hat ihm auch Ruhe verschrieben.
"Tut es noch arg weh?", ich fahre über das Pflaster an seiner Schläfe. Als Antwort bekomme ich ein Schulterzucken, dann landen seine Lippen auf meiner Wange. Wir liegen einfach aneinander gekuschelt da, bis ich einschlafe. Harry wahrscheinlich auch.
"Wir müssen Theia abholen!", erinnere ich Harry, als wir aufgewacht sind. Mir ist jetzt richtig warm. Er hat sie zu Niall gebracht. Harry kann mich nicht dazu überreden, etwas zu essen. Ich habe einfach keinen Appetit. Weshalb er sich wieder zu mir in das Bett legt. Wie den restlichen Abend auch noch. Harry kann mich nicht mal dazu überreden einen Film zu sehen. Schon wieder gibt er nach. Zum Glück war er den Nachmittag hier, auch wenn ich geschlafen habe.
Als ich am Dienstag Morgen aufwache, schläft Harry noch. Es ist noch früh genug, aber ich will nicht aufstehen. Mache ich später dann aber doch, das es mir so schlecht ist, dass ich lieber eine Tablette einnehme. Die wirkt aber nicht, bis Harry aufwacht. Sofort merkt er es. Seine Hand landet auf meiner Stirn.
"Hast du Fieber?", sind seine ersten Worte, dann deckt er mich richtig zu. "Du bleibst heute hier!", jetzt wird er übervorsorglich, "Soll ich auch hier bleiben?"
"Ich habe schon eine Tablette genommen, das wird schon besser...", sage ich und stehe auf. Sofort schüttelt er seinen Kopf und zieht mich zurück in sein Bett. Er bleibt stur, aber irgendwo hat er auch Recht.
"Soll ich wirklich nicht auch hier bleiben?", versichert er sich bevor er in sein Auto steigt um in die Schule zu fahren. Ich schüttle meinen Kopf. Er hat gestern schon nicht gearbeitet, natürlich würde ich ihn lieber bei mir haben. Ich laufe auf ihn zu, damit ich ihn noch verabschieden kann. Ich habe mich früher immer über die Pärchen lustig gemacht, weil sie keine Stunde voneinander getrennt sein können; jetzt gehöre ich selbst dazu. "Du sollst doch nicht so nach draußen gehen, du bist sowieso schon krank!"
Seine Arme legen sich um meinen Körper, auch um mich zu wärmen. Bevor wir uns aus der Umarmung lösen, will er mich noch küssen, aber ich drücke seinen Kopf weg, er soll nicht auch noch krank werden.
"Das ist mir relativ egal!", grinst er und macht es trotzdem, dann wartet er noch bis ich in dem Haus bin, bevor er in die Schule geht. Und dann warte ich wiederum auch nur noch bis er wieder kommt, mehr oder weniger schlafe ich. Es geht mir wirklich nicht gut. Aber es geht mir gut mit ihm. Deshalb freue ich mich umso mehr als er wieder kommt. Doch die Nähe zu ihm will ich jetzt nicht haben, da er sonst auch krank wird. Harry hat Theia dabei, die ja bei Niall war.
Er hat aber nicht nur Theia dabei, sondern noch Jemanden.
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i trust my teacher. » h.s
Fanfiction'faith in love includes faith in this timing' Sie hatte nie eine Vertrauensperson. Mit ihren Freunden kann sie nicht gut reden. Ihre Famile hat genauso wie sie Probleme. Schon lange kommt sie nicht mehr damit klar, wie ihr Leben momentan aussieht; s...