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Kapitel 34

"Du hast mein Handy durchsucht?!!", ich bin entsetzt. Er nickt. "Ich glaub's nicht! Harry!!"

"Gaia es tut mir Leid!", er entschuldigt sich zum gefühlten hundertsten Mal. "Ich hatte-"

"Such keine Ausreden!", bitte ich ihn. Ich gehe aus dem Badezimmer und will mich anziehen. Bis jetzt saßen wir auf dem kalten Boden im Bad. Er hat es mir erzählt. Ausführlich. Erst war ich auch dankbar, aber dann hat er mir das mit meinem Handy gebeichtet. Wenigstens hat er etwas gesagt. Ich ziehe mir irgendwelche Klamotten aus dem Schrank und ziehe sie schnell über. Dann stelle ich mich vor den Spiegel und zupfe meine Haare zurecht. Um mich zu schminken muss ich aber wieder in das Bad. Dorthin wo Harry ist. Harry der meine Nachrichten gelesen hat. Trotzdem gehe ich zu ihm. Eine Anziehungskraft ist vorhanden. Langsam öffne ich die Türe. Harry sitzt auf der Badewanne. Immernoch kein Stück weiter fertig gemacht wie vorhin.

"Du solltest dich fertig machen..", sage ich leise. Er rauft sich seine Haare und läuft neben mich zum Waschbecken. Ich betrachte mein Spiegelbild und beginne mich zu schminken. Harry putzt seine Zähne sichtlich bedrückt.

"Harry!", ich sehe ihn an. Er schaut in den Spiegel. Ist er etwa sauer? "Ich hab dein Handy auch benutzt, aber nicht deine Nachrichten gelesen!"

"Ich hab's gesehen!", er lächelt schwach. Für etwa fünf Sekunden, dann war er wieder wie davor. Ich bin Schuld. Ich muss auch kurz lächeln. Das Bild ist aber auch verdammt süß. Erst war es eins mit mir, dann habe ich aber daran gedacht, dass er nicht mein Freund ist. Ich bin noch vor ihm fertig. Er macht glaube ich extra langsam. Wahrscheinlich wartert er nur darauf, dass ich gehe. Diesem Wunsch kann ich ihm erfüllen. Ich gehe wieder und werfe ihm noch einen letzten Blick zu. In der Küche schnappe ich mir einen Apfel und mache für Harry einen Kaffee. Er kommt nicht. Ich schnappe meine Tasche und setzte mich draußen vor die Haustür und warte. Er komm noch rechtzeitig und setzt sich schweigend neben mich. Ich schaue ihn an. Ich weiß nicht genau wie ich mich fühle. Überhaupt nicht.

"Vergiss es einfach, du weißt nicht, dass ich deinen Bruder kenne. Lenk' von dem Thema ab..", anstatt sich zu entschuldigen will er also, dass ich so tue als wüsste ich nichts. Vielen Dank. Er hätte es also viel lieber für sich behalten. Und Harry möchte, dass ich ihm vertraue. Wahrscheinlich weiß Chloe mehr als ich und er hat mir gar nicht alles erzählt. Da ich keine Reaktion zeige steht er auf und geht zum Auto. Er wartet auf mich, dann fahren wir die komplette Fahrt schweigend zur Schule. Nachdem wir geparkt haben läuft er regelrecht vor mir weg. Nachdem ich es realisiert habe wie er sich verhält, mache ich es ihm gleich. Natürlich haben wir auch die ersten Stunden zusammen. Ich komme zeitgleich mit ihm im Klassenzimmer an. Wir greifen gleichzeitig nach der Türklinke. Wie sollte es anders sein berühren sich unsere Hände. Ich schieße schnell mit meinem Kopf in die Höhe und suche nach seinen Augen. Losgelassen haben wir Beide nicht. Die Wärme seiner Hand umgibt meine, nachdem ich sie doch wegziehen wollte. Mitten in der Schule. Ich drehe mich um um abzuchecken ob sich jemand mit uns im Flur aufhält. Nein. Wir sind alleine. Wir waren ja auch wieder spät dran, wegen ihm. Harry ist verwirrt. Irgendetwas plagt ihn und das kann nicht nur Phileas sein. Ihm hat er ja deutlich gemacht, dass er nichts von mir will. Wir sind kein Paar und werden auch nie eins sein, dazu sind wir viel zu verschieden. Also stehen wir vor dem Klassenzimmer und starren uns an, während er meine Hand hält. Warum passiert das Dilemma wieder vor dem Wochenende, wo ich ihn rund um die Uhr sehen muss.

"Harry.. Ich..", sage ich kaum hörbar und schon bin ich wieder verstummt. Verdammt sind seine Augen schön. Er kaut auf seiner Unterlippe und schaut dann auf seine Hand. Lass sie bitte nicht los. Der Unterricht hat schon angefangen. Was uns durch das zweite Klingeln bewusst wird. Er öffnet die Tür und stolpert schnell rein, ich ihm hinterher. Bin ich jetzt eigentlich sauer oder nicht? Ihn so deprimiert zu sehen macht mir zu schaffen. Und wie. Still setze ich mich auf meinen Platz. Ich vergesse total, dass ich meine Jacke ausziehen sollte und meine Englischbücher rausholen sollte. Ich starre einfach in die Leere. Na toll. Ich weiß nicht was ich denken soll. Plötzlich sitzt jemand neben mir.

i trust my teacher. » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt