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Kapitel 37

Schnell löse ich mich von ihm. Peinlich. Warum mache ich das auch.

"Nein!", flüstere ich schnell und schaue auf den Boden.

"Nein?", seine Blicke auf mir durchdringen mich.

"Ja?..", krächze ich.

"Okey!", er lächelt schwach.

"Nein..", gebe ich erneute als Antwort und schaue an ihm hoch. Jedoch bleibe ich an seinem Oberkörper hängen. Er lacht. Ich unterdrücke meins. Noch bevor ich meine Worte erklären kann drückt er meinen Kinn sanft nach oben. Ich sehe ihn seine Augen. Nicht lange, da sie sich dann wieder schließen. Seine Lippen sind wieder auf meinen gelandet. Nach kurzem erwieden des Kusses platziere ich meine Hände auf seiner Brust und drücke ihn von mir weg. Er schaut auf den Boden. Ich starre wiederum auf seinen perfekten Oberkörper. Ein weiteres 'Nein' huscht über meine Lippen, jedoch fällt es mir schwer mein Lächeln zu verkneifen. Sofort springt sein Kopf in die Höhe und sucht Blickkontakt.

"Lass uns schlafen gehen!", haucht er leise und greift nach meiner Hand. Er merkt wie verwirrt ich bin. Und wie verwirrt. Er zieht mich aus dem Badezimmer zu seinem Schlafzimmer.

"Ich gehe runter...", sage ich kaum hörbar. Er hat es ganz genau mitbekommen, weshalb er mich ausdruckslos anschaut. Seine Hand liegt immernoch in meiner.

"Okey!", ist seine Antwort nach langem überlegen. Das hätte ich nicht erwartet. Aber es ist das was ich wollte. Wollte. Vielleicht will ich es gar nicht mehr so. Harry lehnt sich gegen den Türrahmen und betrachtet mich. Ich laufe einen Schritt zurück, umdrehen tue ich mich jedoch nicht. Niemand von uns hatte noch etwas einzuwenden, was dazu führte, dass ich alleine auf dem Sofa liege. Die letzte getrennte Nacht ist schon eine Weile her. Es fühlt sich nicht gut an.

~

Ich wache ziemlich früh auf, bleibe aber noch liegen. Gut geschlafen habe ich bei weitem nicht. Ich bin fertig und habe mein Zeitgefühl verloren. Wie lange ich also einfach so da lag weiß ich nicht, aufjedenfall höre ich Schritte. Harry ist wach. Er kommt in das Wohnzimmer. Schnell schließe ich meine Augen und tue so als ob ich schlafe. Ich wüsste nicht was ich mit ihm reden sollte, darauf muss ich mich noch vorbereiten. Ich höre seine nackten Füße auf dem Boden. Harry hat nach mir geschaut. Und ein kurzer Blick verrät mir, dass er Theia auf den Arm trägt. Er scheint genauso fertig zu sein wie ich. Ich ziehe mir die Decke weiter hoch.

"Da Gaia!", ruft Theia.

"Psst sie schläft!", flüstert Harry mit seiner wunderschön klingenden Stimme.

"Warum hier?", für ihr Alter ist meine Schwester nicht blöd. Ich warte gespannt auf seine Antwort.

"Wir zwei haben zu viel Platz gebraucht. ..", erklärt er ihr. Ich muss mein Lächeln unterdrücken. Ein 'Oh' kommt aus Theia's Mund. "Und ich habe sie gewissermaßen nicht schlafen lassen..", jetzt muss ich lächlen. Harry stellt Theia ab. Ich ziehe die Decke noch höher. Dann spüre ich wie jemand an der Decke zieht. Theia. Schnell deute ich ihr leise zu sein, damit Harry nichts davon mitbekommt. Zu spät. Harry kniet sich neben meine kleine Schwester. Er sieht in meine Augen. Ich beiße auf meine Unterlippe um mir das Grinsen zu verkneifen. Eigentlich sollte es mir peinlich sein, denn witzig ist es keineswegs. Er schaut mich an. Seine grünen Augen rauben mir gerade den Verstand. Langsam setze ich mich dann doch auf.

"Wie lange bis du wach?", frägt er vorsichtig.

"Seit etwa halb Sechs.", antworte ich schnell. Seine Augen weiten sich, während sein Gesichtsausdruck nicht viel verrät. "Wie spät ist es?"

"Kurz vor Zehn...", er setzt sich neben mich auf das Sofa. Theia spielt mittlerweile schon auf dem Boden mit ihrem Stofftier. Das Tier was Harry zu mir geführt hat. Ich schaue Theia zu. Erinnerungen an die erste Begegnung mit Harry schwirren in meinem Kopf durcheinander. Harry schaut mich an. "Wir können nicht so weiter machen!"

i trust my teacher. » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt