i trust my teacher. » h.s

0.32

Kapitel 32

gaia pov

Dann sehe ich meinen Vater. Bis jetzt war alles perfekt. Phileas hat Harry akzeptiert. Harry kommt mit Phileas klar. Aber Harry und ich wissen Beide nicht, was mein Bruder zu der Geschichte mit dem Geld sagt, oder was er überhaupt über diese Geschichte weiß. Aber kann ich meinem Vater noch unter die Augen treten und das mit Harry, der mich nah zu sich zieht. Ich bin mir sicher, dass er mich losgelassen hätte, wenn wir ihn früher bemerkt hätten. Ich mache mich auf alles gefasst. Meine Stimmung ist Schlag auf Schlag von gut auf schlecht umgeschweift. Wieder passiert alles Revue. Alles. Mein Vater bleibt vor uns stehen. Wo er hinschaut erkenne ich nicht, ich sehe nur seine vor Wut schwarz glänzenden Augen. Unbemerkt klammere ich mich an Harry, der noch vor den funkelnden Augen meines Vater seine Lippen auf meine gepresst hatte. Wir haben ihn einfach zu spät gesehen. Und jetzt ist es zu spät und wir sind Mitten drin. Mitten in dem Wutausbruch meines Vaters. Was Phileas und ich noch nie erlebt haben, geschweigedenn Theia.

"Warum tauchst du noch hier auf?", meckert mein Vater Harry an. Ich packe mir schnell Theia und bringe sie vor den Eingang in das Hause. Ich setzte mich mit ihr auf die Treppe, um sie abzulenken und um mir das Mithören zu ermöglichen.

"Wir haben den Tag zusammen verbracht! Ist doch nicht so schlimm!", versucht Phileas ihn zu beruhigen und stellt sich zwischen die Beiden. Wow. Er ist auf Harry's Seite. Wenn es überhaupt irgendeine 'Seite' gibt, dann würde ich aber auch zu Harry halten. Egal in welcher Situation, egal wann und wo, einfach immer.

"Du etwa auch?!", mein Vater ist entsetzt. Phileas nickt. "Verliere ich jetzt auch noch meine andere Tochter an ihn?!"

"Wir haben doch einfach nur Zeit miteinander verbracht? Für Theia war das auch besser so, und auch für Gaia!", stellt Phileas fest. Harry hat es wohl die Sprache verschlagen.

"Phileas! Das ist kein normaler Mensch, aber wenn deine Schwester meint sich käuflich zu machen, dann soll es so sein, aber erspart mir bitte die selbe Geschichte bei der Kleinen!", er beruhigt sich. Phileas schaut mit dem 'Warum-sollte-das-kein-normaler-Mensch-sein' Blick zu Harry.

"Ich weiß nicht, was sie von mir denken, aber ich weiß, dass es bestimmt nicht so ist, wie sie es gerne hätten! Aber meine Hand ist noch nie in ihrem Gesicht gelandet, weder noch habe ich sie rausgeschmissen und dafür später Geld bekommen?!", erstmals meldet sich Harry zu Wort.

"Was?!!", ruft Phileas. Harry beginnt ihm die ganze Geschichte zu erzählen. Spätestens jetzt sollte er ihm sympathisch sein. Währendessen kommt mein Vater zu mir. Ich senke schon meinen Kopf und stehe auf. Ich schweige. Ich habe schließlich noch etwas stolz. Er packt grob mein Kinn und drückt so meinen Kopf nach oben. Mir bleibt nichts anderes übrig. Schon verstummt Harry und schaut zu mir, kurz drauf Phileas. Doch nur dieser kurze Blick zu den Beiden, lässt meinen Vater noch grimmiger schauen und fester zupacken. Theia rennt ängstlich die Stufen runter. Sie klammert sich an Harry.

"Halte ihn und dich entweder komplett fern, oder komme zurück! Aber dass er hier auftaucht wie er lustig ist und du dich anscheinend nicht mehr hier her traust ist alles Andere als in Ordnung! Wag es aber ja nicht, mir irgendwann mal zu sagen, was für ein Trottel dein Kerl ist! Du hast dich verändert Gaia, und mach das Gleiche nicht mit deinen Geschwistern!", flüstert mein Vater. Eine klare Ansage, die wie die Töne einer kaputten Schallplatte immernoch durch meinen Kopf tönt. Ich schaue ihn kopfschüttelnd an und laufe ohne einen weiteren Blick an ihm vorbeit runter zu Harry, der mich mit offenen Armen empfängt. Theia ist mittlerweile bei Phileas auf dem Arm. Phileas, der unseren Vater verachtend anschaut und dann einfach mit Theia auf dem Arm umdreht und wegläuft. Einfach weg. Weg von hier. Weg von unserem Vater. Weg von unserer Kindheit. Genau das Selbe machen Harry und ich auch, indem wir in sein Auto einsteigen und losfahren. Zurück geblieben ist mein Vater. Alleine.