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Kapitel 16

Ryan und ich sind auf den Schulhof gegangen. Dahin wo sich alles abgespielt hat. Aber wo sollten wir sonst hin.

"Dein Bruder sieht viel älter aus als er ist..",sage ich leise um ins Gespräch zu kommen.

"Er ist 34.. Aber du liebst ihn doch wohl nicht?",mit großen Augen schaut er mich an. Schnell schüttle ich meinen Kopf. Er schweigt. "Was hast du für ihn 'gearbeitet', wie er es nennt.."

"Er hat mir Geld gegeben, wenn ich mit ihm schlafe..",ich versuche ehrlich zu bleiben."Ich war verzweifelt, was hätte ich machen sollen?! Aber mir ist klar geworden, dass es keine Lösung ist und bin nicht mehr gekommen. Ich habe Angst vor ihm. Ich kenne ihn nicht richtig, ich kenne nichtmal seinen Namen.."

"Du musst mir nichts rechtfertigen... Ich bin eher wegen meinem Bruder geschockt...",Ryan sieht mich an.

"Ich habe mir schon gedacht, dass er zu soetwas fähig ist!",ich beiße auf meine Zunge um nicht noch mehr schlechte Dinge zu sagen.

Ryan nickt.

"Ich auch! Ich konnte es mir nur nie beweisen, und frag ihn danach, das endet auch nicht gut!",sagt er trocken und muss am Ende kurz auflachen. Ich muss auch schwach lächeln. Wir reden noch eine Weile. Ich öffne mich zwar, aber ich fühle mich unwohl. Mehr habe ich ihm auch nicht erzählt. Die Meiste Zeit hat sowieso Ryan geredet. Mitbekommen habe ich wenig, weil meine Gedanken nicht hier vor Ort sind.

"Gaia?",frägt Ryan.

"Es tut mir Leid Ryan! Ich kann aber nicht darüber reden, dass wisst ihr! Außerdem bin ich auch noch etwas verwirrt!",ich versuche leicht zu lächeln.

"Ich weiß...",er schluckt,"Ich saß auch nur im Unterricht und habe nichts mitbekommen, ich habe an dich gedacht Gaia!"

Ich sehe ihm in die Augen. Ryan hat braune Augen, genauso wie seine Haare. Im Gegensatz zu seinem Bruder, sieht er jünger aus wie er wirklich ist. Für mich wirkt er etwas lateinamerikanisch. Über seine Familie weiß ich wenig. Er ist sportlich. Sein Klamottenstil ist für einen Jungen in diesem Alter ziemlich sportlich elegant. Er sieht nicht schlecht aus. Er hat einen guten Charakter. Er ist freundlich. Das komplette Gegenteil von seinem Bruder. Noch nie habe ich so über ihn nachgedacht. Aus meinen Gedanken werde ich von Mr. Styles gerissen.

"Ich kann sie jetzt mitnehmen, oder?",er lächelt mich sanft an. Ryan nickt. Ich stehe auf. Bei ihm fühle ich mich wohler, wie hier auf dem Schulhof mit Ryan. Ich verabschiede mich mit einer festen Umarmung bei Ryan.

"Lass uns morgen Mittag was machen!",sagt er vorsichtig. Ich schaue schnell zu Mr. Styles, der seinen Kopf einmal hebt und wieder in normale Position bringt. Er meint wohl, dass es besser sein würde. Ich glaube, ich denke das gleiche. Ich beiße mir auf die Unterlippe und nicke schnell, bevor ich mich zu Mr. Styles begebe.

"Soll ich dich auch nach Hause bringen Ryan?",frägt Mr. Styles bevor wir den Weg zu seinem Auto einschlagen. Er scheint entschlossen zu sein. Ich überlege nach Anzeichen, die darauf hinweisen, dass ich öfter mitfahre. Ryan steht auf und kommt zu uns.

"Nein danke, ich habe es nicht weit und weiß nicht ob ich überhaupt nach Hause möchte..",er leidet.

Ich verabschiede mich noch von ihm und sage ihm, dass er ja nichts falsches machen soll. Mr. Styles sagt ihm das auch nocheinmal und schon laufen wir zu seinem Wagen. Nebeneinander. Ich würde ihm am Liebsten meine Hand geben, damit er sie hält und ich Schutz bekomme. Wir sind aber noch vor der Schule. Ich bleibe stehen. Harry dreht sich ein paar Schritte später nach mir um und sieht mich fragend an. Ich laufe wieder vor zu ihm. Ich weiß nicht warum ich stehen geblieben bin, aber mir war schwindelig. Ich habe auch Kopfschmerzen. Als wir bei Mr. Styles angekommen sind, nach einer von meiner Seite aus schweigsamen Fahrt, lasse ich mich auf das Sofa fallen. Wie zu Hause.

i trust my teacher. » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt