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Kapitel 50

Ich raufe mir die Haare als ich in der Pause im Lehrerzimmer sitze. Hier bekommt man auch keine Ruhe. Also schnappe ich mir mein Handy und gehe raus. Niall hat mal wieder keine Hobbys und schreibt mir. Seit der Schulzeit versucht er mein Handy im Unterricht klingeln zu lassen. Sein Superhirn denkt wohl nicht an die Stumm-Taste. Zum Glück hat mich heute noch keine meiner reizenden Kolleginnen angesprochen, sonst würde ich so reagieren wie auf Niall am Wochenende. Mittlerweile kann ich es mir nicht erklären. Ich musste wohl Bestätigung haben, dass es nicht so hirnrissig ist mit seiner Schülerin eine Beziehung zu führen. Ich laufe also durch den leeren Flur der Schule.

"Was?!", ruft ein Mädchen entsetzt. Chloe's hohe Stimme erkenne ich sofort. Sie ist nicht weit von dir weg Harry. Heute Abend ist sie in deinen Armen. Dann stehe ich plötzlich zwischen den Drei. Chloe, Mary und Gaia. Gaia ist gegen mich gelaufen. Ich unterdrücke mein Lachen, genauso wie sie. Ist das alles eigentlich noch Zufall? Mary und Chloe tuen so als wäre nichts gewesen.

"Kannst du heute Mittag wenigstens?", fragt Mary aufgeregt.

"Wir helfen dir doch Gaia! Wo ist das Problem?", ist Chloe's Satz. Die Beiden reden von unterschiedlichen Themen und ich entschuldige mich gleichzeitig bei Gaia. Auf ein Mal sind wir alle leise und schauen zu Gaia.

"Du kannst nicht einfach gehen!", platzt es aus Chloe raus. Meine Augen weiten sich.

"Wohin gehen?!", frage ich schnell. Alle Drei schauen mich an. Ich zucke mit meinen Schultern und sehe dann Gaia an.

"Sie will die Schule wechseln! Kann sie das überhaupt mitten im letzen Schuljahr?", sagt Chloe schnell. Ich schaue dann wieder zu Gaia. Ich weiß warum sie auf eine andere Schule will. Wegen mir. Aber ihr würde alles verbaut werden. Die ganze Zukunft. Außerdem würde sie mit ihrem Zeugnis von keiner Schule aufgenommen werden zu diesem Zeitpunkt. Ich will sie auch viel lieber bei mir behalten. Wenn es so nicht funktioniert, gebe ich halt die Klasse ab oder sehe mich nach einer neuen Stelle um. Ich schüttle meinen Kopf.

"Du kannst doch jetzt nicht die Schule wechseln!", sage ich, "Es würde sich nichts ändern!" Selbst wenn sie weg wäre, würde unsere Beziehung immer noch nicht toleriert werden. Jedem Lehrer ist es verboten eine Beziehung mit einer Schülerin zu haben, dazu einer Minderjährigen. Gaia schaut mich verwundert an. Ich nicke.

"Warum willst du überhaupt wo anders hin? Das ergibt keinen Sinn!", Mary schaut Gaia an. Sie zuckt mit den Schultern.

"Die Idee ist auch jetzt abgeschlossen, da ist egal warum!", versuche ich Gaia zu unterstützen. Auch wenn es eher zu meinem Zweck ist. Sie sieht mich an und ich nicke. Ich muss ihr klar machen, dass es egal wie nicht erlaubt ist. Dann dreht sie sich um und läuft mit ihren quasselnden Freundinnen in ihren Klassenraum. Ich sehe ihr lächelnd hinterher. Dann dreht sie sich wieder um. Gaia bleibt stehen. Ich werfe ihr einen fragenden Blick zu. Sie wendet sich wieder an ihre Freundinnen und ich laufe dann einfach weiter. Bis ich zwei kleine Hände an meinen Hüften spüre. Aus Reflex landen meine Hände bei ihren. Sie grinst. "Was machst du hier?", ich sehe mich in dem großen Flur um.

"Das Gleiche wie du!", sie strahlt. Ich drücke sie schweren Herzens von mir weg. Sie lässt nicht locker, auch nicht als ich die ermahne. Ich klinge wahrscheinlich auch nicht besonders ernst. Also ziehe ich sie hinter mir her in ein Klassenzimmer.

"Wir reden später!", sage ich und schließe die Tür ab. Die Pause ist sowieso bald aus. Gaia sitzt auf den Tischen der ersten Reihe und beobachtet mich. Ich laufe auf sie zu und platziere mich zwischen ihren Beinen. Langsam lege ich meine Hand auf ihre Wange, aber wenig später sind unsere Lippen schon wieder zu einem Kuss vereint. Bis die Tür aufgeht, genießen wir die Zweisamkeit. Natürlich sind wir noch rechtzeitig auseinander gegangen. Abstreiten, dass es schief gehen hätte können will ich nicht. Mit so einem Gesichtsausdruck sehe ich zu Gaia. Sie denkt genau das Selbe und spielt, wie immer wenn sie nervös ist, mit ihren Händen. Sie sieht schüchtern aus. Der Hausmeister, der in den Raum gekommen ist schaut uns an.

i trust my teacher. » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt