i trust my teacher. » h.s

0.59

Kapitel 59

Sie hat gehört was Harry gesagt hatte. Definitiv. Harry schaut zu ihr und zu Niall, dann wieder zu mir.

"Und das ist meine Schwester und mein Kumpel..", stottert Harry. Hoffentlich klingt das glaubwürdig. Chloe wird nie etwas davon erfahren. Auch wenn ich ihr es oft in das Gesicht werfen will, dass der Mann den sie liebt vergeben ist, an mich. Der Arzt wirft ihm einen Blick zu. Natürlich sollen wir nicht zu viert mit. Ungeduldig hält er die Tür auf. Ich will ihn aber nicht alleine lassen. Vielleicht will ich auch nicht mit Chloe warten, auch wenn mir Niall dann Leid tun würde. Ich schaue kurz zurück zu Niall und Chloe, dann packt Harry aber mein Handgelenk und zieht mich mit. Schon geht die Tür zu. Harry weiß auch nicht, dass diese Aktion nicht die richtige Entscheidung war. Aber hauptsache ich bin bei ihm, schließlich hat er nur wegen mir eine Wunde. Zum Glück war er da. Es ist eine Platzwunde. Wir hätten früher hier sein sollen. Harry wird schreckliche Kopfschmerzen haben. Der Arzt hat die Wunde etwas gereinigt und sie dann mit Hilfe von zwei Tapes zusammen geheftet. Die Blutung hat endlich etwas nachgelassen. Harry sitzt auf dem Stuhl, der Arzt verlässt den Raum kurz um noch die Papiere zu holen und eine Salbe. Er hat Harry Ruhe verordnet, aber er steht sofort auf und kommt auf mich zu. Er legt seine Arme um meinen Körper.

"Wie geht es dir?", fragt er vorsichtig.

"Ich weiß es nicht...", ich zucke mit den Schultern und presse meinen Körper an seinen, um noch mehr von seiner Nähe abzubekommen, "Ich bin so froh, dass ihr gekommen seit!"

"Ich bin so froh, dass dir nicht mehr passiert ist!", haucht er in meine Haare. Ich lege meinen Kopf an seine Brust. "Hat dich der Typ noch mehr angefasst?" Er ist sich unsicher, er wird noch nervöser als ich lange nichts sage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Schuld auf mich schieben wird, aber er wird sauer sein. Noch mehr, wie er sowieso schon ist. "Gaia was hat er getan?", ich schweige weiter. Ich weiß es nicht mehr so genau, ich muss mich sammeln. Harry stottert weiter. "Hat er mit dir geschlafen?"

Ich spüre wie seine Muskeln sich anspannen. Sein Herz schlägt auch schneller. Definitiv ist er sauer.

"Es ging alles so schnell..", sage ich dann, "Ich weiß nicht mehr genau, wie es abgelaufen ist.."

"Das musst du aber wissen!", Harry drückt mich von sich weg und sieht mir in die Augen. Sowohl meine, als jetzt auch seine Augen glänzen.

"Nein habe ich nicht!", mir war nicht klar, dass ich ihm keine direkte Antwort gegeben habe, da in meinem Kopf alles durcheinander ist, "Er hat mich gerammt und dann habe ich ihn angefahren.. Dann hat er mich gegen die Wand gepresst und meinen Nacken geküsst.. Er wurde immer aufdringlicher... Dann war er weg und ich war so froh, dass Chloe mich von ihm befreit hat. Er hat auf Luke eingetreten.. Ich wollte ihm helfen, er hätte mich nicht bemerkt, weil ich viel zu schwach war, aber Luke hat mich angeschrien, dass ich gehen soll.. Es kamen immer mehr Leute, dann hat er von Luke ablassen können und hat mich am Handgelenk gepackt..", ich starre auf die blauen Flecken an meinem Arm. Nach und nach kommt mir alles wieder ganz genau. "Chloe habe ich zu dem Zeitpunkt aus den Augen verloren.. Er hat mich in einen Raum geschoben und wurde noch gröber und aufdringlicher wie davor.. Bevor was passieren konnte, kam Luke's Bruder und Chloe.."

Harry sieht in meine Augen und schweigt. Er ist mindestens genauso geschockt wie ich selbst, ihm geht es nicht gut damit. Ich lege meine Arme um seinen Bauch und ziehe ihn wieder an mich ran. Er stützt seinen Kopf auf meinem und verteilt Küsse auf meinem Scheitel, während er mich beschützend umarmt. Der Arzt kommt zurück. Ich will einfach nur noch weg. Es ist schon mittlerweile vier Uhr. Er lächelt uns an und gibt Harry dann Papiere und die Salbe.

"Ich nehme an, dass sie gefahren sind! ", meint der Arzt, "Sie sollten wirklich ruhen und sich nicht anstrengen!"

Er verabschiedet sich bei uns. Harry's Arm liegt immernoch um mich. Schon kommen Niall und Chloe in den Raum gestürmt. Harry löst sich schnell von mir und setzt sich auf den Stuhl. Ich laufe zu Niall. Durch irgendwelche Blickkontakte zu Harry wird er abgeklärt haben, dass er seinen Arm um mich legen soll. Es ist ungewohnt, aber besser wie der Typ vorhin.