Kapitel 31
Ich erkenne ihn kaum wieder. Nicht weil er anders aussieht, oder sich verändert hat. Nein weil ich ihn überhaupt nicht sehen kann. Auf seinen Armen stapeln sich Decken und Kissen. Ich unterdrücke mein Kissen, auch wenn er mich wahrscheinlich nicht sehen kann.
"Kommst du?", frägt er und seinen Blick kann ich mir genau vorstellen. Kurz überlege ich, was das mit meiner Frage zu tun hat, trotzdem stehe ich auf und suche ihn zwischen den Kissen. Ich hebe die oberen zwei Kissen auf dem Stapel hoch und grinse ihn an. Seine Mundwinkel springen auch nach oben. "Das hat aber lange gedauert!", sein Lächeln wird zum schmunzeln. Gespielt lasse ich meins verschwinden und lege die Kissen zurück zu dem Rest.
"Ich lag schon im Bett!", sage ich. Ich spüre seinen Gesichtsausdruck durch den Haufen vor ihm.
"Komm bitte!", fleht er schon fast. Eine Weile stehe ich einfach da um ihn irgendwie auf die Folter zu spannen. Doch meine Neugierde packt mich und ich frage ihn was er vorhat. "Also doch!", er lacht und steuert die Treppe an. Ich bleibe noch kurz stehen, bis ich reagiere und ihm schnell hinterher gehe. Ich habe Angst, dass er die Treppe runterstolpert.
"Warte ich nehm' dir was ab?", rufe ich ihm zu. Er dreht sich um und verliert sein Gleichgewicht. Hätte ich bloß nichts gesagt. Ich drängle mich durch die Kissen die auf der Treppe verstreut sind und kniee mich neben ihm hin. "Alles klar?", das Kicheren unterdrücke ich mir.
"Lach ruhig!", sagt er und stützt sich auf den Ellenbogen ab, "Und das alles wegen dir!"
Ein guter Schauspieler ist er nicht, denn er kann nicht ernst bleiben. Was mich vom kichern zum lächeln bringt. Ich starre in seine Augen und er wird auch ruhiger. Keiner weiß wie lange wir einfach in des anderen Augen starre. Ich in die wunderschönen hoffnungsvollen grünen Augen. Dann fahre ich mit meiner Hand eine seiner Locken aus dem Gesicht und lächle.
"Was wolltest du mir zeigen?", flüstere ich. Ich helfe ihm hoch. Sein schmerzverzogenes Gesicht zeigt mir, dass er doch unangenehm gelandet ist. "Tut dir echt nichts weh?", frage ich vorsichtig.
"Was denkst du? Mir tut nichts weh, mir tut alles weh!", er lacht. Ich sammle die Decken und Kissen ein und gehe dann zurück zu Harry, der sich an der Wand anlehnt.
"Du bist auch selbst Schuld wenn du so viel Zeug aufeinmal nimmst!", ich drücke ihm einen Teil der aufgesammelten Sachen in die Arme und fordere ihn mit meinem Blick auf das zu machen, was er vorhatte. Er läuft in das Wohnzimmer und öffnet die Terassentüre. Ich gehe ihm einfach hinterher. Harry schmeißt die Kissen und Decken auf den Holzboden der Veranda. Dann nimmt er noch die Sachen wo auf meinem Arm sind und breitet sie aus.
"Was hat das mit meiner Frage zu tun?", frage ich ihn, in der Glastüre stehend, während er ein paar Kerzen anzündet. Dann kommt er auf mich zu und nimmt mich hock. Er hat mich tatsächlich hochgehoben und trägt mich zu den ausgebreiteten Sachen. Kurz drauf liegen wir nebeneinander, in den Kissen und Decken versunken. Ich verstehe immernoch nicht, warum er den ganzen Aufwand überhaupt macht, auch wenn ich es mehr als genieße. Ich liege in seinen Armen und schaue ihn an. Harry, der in den klaren dunklen Sternenhimmel sieht und schweigt. Ich schmiege meinen Kopf an seinen Brust, die mir Wärme gibt. Wir liegen spät Abends auf der Terrasse und das im Winter, doch kalt ist mir bei weitem nicht. Nach einer Weile des Genießes bricht er die Stille, aber nicht mit Worten. Er holt etwas aus seiner Hosentasche.
Einen Musikplayer.
Er gibt mir einen Teil der Kopfhörer und behält den Anderen für sich. Es kommt noch keine Musik. Ich betrachte sein Gesicht und beobachte ihn genau, bis sein Blick in meine Augen fällt, da schaue ich schnell weg.
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i trust my teacher. » h.s
Fanfic'faith in love includes faith in this timing' Sie hatte nie eine Vertrauensperson. Mit ihren Freunden kann sie nicht gut reden. Ihre Famile hat genauso wie sie Probleme. Schon lange kommt sie nicht mehr damit klar, wie ihr Leben momentan aussieht; s...