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Kapitel 54

"Hallo?", ich nehme den Anruf an und laufe aus dem Wohnzimmer, damit Gaia nicht aufwacht.

"Harry!", sagt er. Seine Stimme ist schwer zu verstehen und wird durch ständinges Knistern noch schwerer zu erkennen. Trotzdem weiß ich genau wer es ist. Phileas.

"Phileas was ist los!?", spreche ich deutlich in mein Handy.

"Woher wusstest du das ich es bin?", raschelt es am anderen Ende der Leitung. Ich bin mir sicher, dass er lacht. Es ist weniger witzig. Ich wiederhole mich noch ein Mal und nach kurzem schweigen, höre ich schon ein Seufzen. "Wie geht es euch?"

"Du rufst an um zu fragen wie es den Beiden geht?", eigentlich ist es eine gute Idee von Phileas, aber irgendwas lässt mich nicht glauben, dass er einfach so und ohne Hintergrund anruft. Er bleibt wieder eine Weile still.

"Wie geht es ihnen?", sagt er dann leise.

"Gut! Mach dir keine Sorgen! Aber wo bist du?", ich muss wissen wann er zurück kommt.

"Spanien.", antwortet er direkt.

"Bist du alleine?", erkunde ich mich.

"Nicht mehr!", lacht er. Er wird schon irgendeine Frau an seiner Seite haben.

"Wo hast du sie aufgegabelt?", die Stimmung zwischen uns lockert sich, "Verstehst du sie überhaupt?"

"Das wichtigste schon!", dann stoppt er, "Und du und Gaia?"

Ich stelle mich in die Tür und betrachte sie. Sie atmet regelmäßig. Sie schläft. Vor ein paar Wochen habe ich das Ganze hier nicht erwartet. Ich habe gedacht ich bin immer alleine, abgesehen von Gemma, die nie nach Manchaster gegangen wäre. Ich würde immer aus der Schule zurück kommen und mich nur noch auf das Sofa legen und schlafen. Ich wusste aber seit dem Tag, als ich in die Klasse kam, dass es nicht so sein wird, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Meine Ruhe zu Hause, hin und wieder eine neue Bekanntschaft, die ich gemacht habe, als ich mit Niall mal wieder durch das Nachtleben London's ziehen würde. Ich weiß genau, als meine Aufmerksamkeit sofort auf Gaia fiel, noch bevor ihre Klassenkameraden über sie hergezogen sind. Ich habe auch nie gedacht, dass Gaia sich öffnet, vorallem mir. Jetzt scheint sie ein Problem mit Chloe zu haben, der davor vertrautesten Person. Und dass Phileas und ich irgendwie miteinander auskommen und miteinander telefonieren wie es Freunde mache, hat wahrscheinlich niemand erwartet.

"Harry!", Phileas Stimme ertönt. Ich war zu lange in Gedanken versunken.

"Ja?", sage ich. Die Frage die er mir gestellt hat, weiß ich noch, aber ich habe mich wieder in Gaia verloren.

"Was ist passiert?", stammelt Phileas jetzt. So nah sind wir uns dann auch wieder nicht, um über unsere Probleme zu reden. Ich habe zur Zeit auch keine Probleme. Außer ihr Lehrer zu sein und die dringende Antwort von Phileas, warum er angerufen hat. Da muss ein Haken sein. "Du kannst sie nicht alleine lassen! Sie braucht dich!"

"Nein! Alles ist gut!", ich lächle, "Wir sind jetzt.. uhm.. irgendwie zusammen.."

Es ist peinlich mit ihrem Bruder darüber zu reden, vorallem weil ich weiß, was er davon hält.

"Ach!", ich hoffe ich liege mit der Vermutung richtig, dass Phileas grinst. So hört es sich zumindest an.

"Phileas sag einfach warum du angerufen hast!", fordere ich ihn auf, nachdem er ein paar Minuten lang mir irgendetwas von meiner Beziehung zu Gaia erzählt hat. "Ich kauf dir immernoch nicht ab, dass du einfach so anrufst!"

"Vielleicht wollte ich nur mit Jemandem sprechen, den ich kenne...", gibt er zu. Jetzt ist er ruhiger.

"Dann komm einfach zurück...", schlage ich ihm vor.

i trust my teacher. » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt