Mahlzeit

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POV Samu

Na das kam ja mal wieder gerade recht! Von wegen ich hau ab, was hat sie denn dann da gerade gemacht? Ich atmete noch mal tief durch und begab mich dann auch wieder zurück zu den anderen. 

Schon von weitem konnte ich dieses teuflische Grinsen auf Mias Gesicht erkennen. Okay, ganz ruhig, redete ich mir selbst ein. Jetzt bloß nicht schon wieder ausflippen! Dennoch war jeder einzelne Muskel in meinem Körper aufs äußerste angespannt als ich mich wieder neben meine Mutter setzte. Die setzte natürlich sofort ihre besorgte Miene auf.

„Alles okay, Schatz? Du warst ziemlich lange weg...". Ich versuchte mich zu entspannen, doch das gelang mir nur teilweise. „Ja, mir geht's gut.", meinte ich halbherzig und widmete mich dann schnell meinem Handy. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Mia mich immer noch mit ihrem siegessicheren Blick löcherte. Ich versuchte sie zu ignorieren, doch nach ein paar Minuten hatte ich genug. 

„Sag mal, kannst du auch mal woanders hinschauen?", fragte ich genervt. Bei meiner doch etwas gehobenen Lautstärke zuckte sie unwillkürlich zusammen und auch die anderen am Tisch wurden jetzt aufmerksam. Doch Mia fing sich schnell wieder. „Was mach ich denn?", meinte sie dann unschuldig. „Jetzt tu nicht so, das weißt du ganz genau!", gab ich zurück. 

Noch bevor sie etwas erwidern konnte mischte sich meine Mutter wieder ein. „Kinder, seid ihr sicher, dass alles okay ist?", fragte sie fürsorglich. Man, sie wusste doch ganz genau, dass Mia und ich uns nicht gut verstanden. Das war von Anfang an so gewesen.

POV Mia

Ich hätte ihm wirklich hier und jetzt den Kopf abreißen können! Ja, irgendwie war ich ja auch selbst Schuld, dass er mich so angeschnauzt hatte, aber musste das wirklich sein? Vor Romeo? Der hatte zwar vermutlich sowieso nicht so viel mitbekommen, so wie er mit seiner Cousine beschäftigt war, aber um weiteren Kommentaren von Eve aus dem Weg zu gehen hielten wir trotzdem lieber die Klappe. Wir wussten beide, dass sie keine Ruhe geben würde.

Dementsprechend war es während dem Essen eher still. Ich war sowieso hauptsächlich damit beschäftigt das T-Shirt meines Sohnes einigermaßen sauber zu halten, was, zugegeben, nicht unbedingt einfach war, während Sanna angestrengt versuchte ihre Tochter zu beruhigen, die wegen was weiß ich was weinte, und die anderen sich sehr schweigsam ihrem Essen widmeten. Hin und wieder warf jemand einen mehr oder weniger lustigen Kommentar in den Raum, aber das wars dann auch schon. 

Alles in allem war die Stimmung dennoch recht gut, verglichen mit der vor zwanzig Minuten. Bis Eve, nachdem alle Teller abgeräumt und auch das letzte Glas leer getrunken war die grandiose Idee hatte, wir könnten doch alle noch ein wenig mit zu ihr kommen. Trotz der Tatsache, dass es schon 21:30Uhr war, wollte keiner widersprechen. Nicht mal Samu, der offensichtlich ganz und gar nicht begeistert war und mir schon wieder einen feindseligen Blick zuwarf.

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt