Ist das dein Ernst?

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POV Mia

„Ist das Ihr erstes Kind?", fragte sie gerade heraus. Unsicher drehte ich mich wieder zu Samu um, doch ihn schien diese Frage kein bisschen zu verunsichern. „Nein, also, ich habe schon eins.", murmelte ich verlegen. „Ooh, also ist das gar nicht ihr Partner? Das tut mir jetzt aber Leid.", meinte sie entschuldigend und wurde tatsächlich ein wenig rot. „Doch doch,", sagte ich schnell, „aber...naja...". Jetzt schien es ihr wie Schuppen von den Augen zu fallen. „Oh, ich verstehe.". Sie lächelte und wischte mit einem Papiertuch das Gel von meinem Bauch.

„Sie sollten nach Möglichkeit ab jetzt alle zwei Wochen vorbei kommen, damit wir sehen können, ob alles in Ordnung ist.". Mit einem Lächeln stellte sie das Gerät wieder an seinen Platz und warf das Tuch in den Papierkorb unter ihrem Schreibtisch, während ich meinen Pullover wieder nach unten zog und nickte. „Okay.". Ich stand auf, um ihr die Hand zu geben und mich zu verabschieden, da hielt Samu mich zurück.

„Moment, gibt es noch irgendetwas, was wir beachten sollten? Was darf sie essen, was nicht, irgendwelche Sachen, die sie nicht machen darf? Wie siehts aus mit Sport und...Sex?". Bitte was? Empört drehte ich mich um und verpasste ihm einen festen Schlag gegen die Brust. „Samu!". Ich meine, es war ja schön und gut, dass ihn das alles interessierte, aber musste er das jetzt so offensichtlich sagen? „Was?", verwirrt sah er mich an, „Ich will doch nur alles richtig machen.".

Ich seufzte und drehte mich wieder um, zu der Ärztin, die uns breit angrinste. Und dann fing sie an zu reden. Eine Menge Zeug darüber, was ich in den nächsten achteinhalb Monaten tun und lassen sollte. Innerlich hätte ich Samu dafür erwürgen können. Kein Alkohol, kein Koffein, keine heißen Bäder...war ja nicht so, als hätte ich mir das alles schon einmal anhören müssen... Aber Samu hörte aufmerksam zu und schien sich tatsächlich geistig jedes einzelne Detail zu notieren.

Als wir ein wenig später die Praxis verließen, musste ich mich wirklich zusammenreißen, ihm nicht eine runter zu hauen, was ich nämlich nur zu gerne getan hätte. Er merkte wohl, dass ich nicht sonderlich gut drauf war, weshalb er jetzt nach meiner Hand griff, doch ich zog sie schnell weg und ließ sie in meiner Jackentasche verschwinden.

„Hey, was hab ich dir getan?", meinte er sichtlich eingeschnappt und blieb stehen. Als er sah, dass ich ihm keinerlei Beachtung schenkte, griff er nach meinem Arm, sodass ich wohl oder über gezwungen war, meinen Weg ebenfalls zu unterbrechen. „Mia, was ist los?". Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah trotzig zu ihm auf. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?"

„Äh...doch?". Das wars! „Sag mal, bist du wirklich so blöd oder tust du nur so?", rief ich und tippte mir gegen die Stirn. Entschuldigend zuckte er die Schultern, während er den Kopf einzog. „Mein Gott, Samu! Hast du auch nur die geringste Ahnung, wie peinlich das da eben war?". Er schüttelte den Kopf. „Nein, was denn?".

So langsam glaubte ich, er tat tatsächlich nur so. Ich schwieg. Ich hatte einfach keine Lust mich schon wieder mit ihm zu streiten. „Was ist denn jetzt? Was war so peinlich?", hakte er erneut nach, aber ich winkte nur ab. „Lass gut sein.". Er würde es ja sowieso nicht verstehen. Jetzt sagte auch er nichts mehr.

Seufzend griff er in seine innere Jackentasche und zog eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug hervor. „Willst du mich eigentlich verarschen?", rief ich und riss ihm die Schachtel, die er gerade öffnete aus der Hand. „Hey!". Ich ging zum nächstbesten Mülleimer und weg waren seine Zigaretten. „Erst machst du einen auf besorgten Vater und jetzt willst du deinem eigenen Kind schaden?"

„Ich...nein, ich wollte rauchen, nicht du.". Ich schlug mit mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Passivrauchen ist genauso schlimm du Idiot!". Jetzt schien es Klick zu machen. Betreten sah er zu Boden.

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt