Was, wenn...

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POV Mia

War ich...? War ich wirklich...? Mein Gefühl sagte ja, ganz eindeutig, aber mein Verstand wollte es nicht wahrhaben. Man schien mir anzusehen, dass ich gerade völlig überfordert war, so wie mir wortwörtlich der Mund offen stand, denn nachdem ich einige Minuten nichts gesagt hatte, vernahm ich Samus Stimme, die einen besorgten Ton angenommen hatte. „Mia? Ist alles okay? Du... du siehst gar nicht gut aus.". 

Ich reagierte nicht. Ich konnte nicht. Alles, was mein Körper in diesem Moment tat, war sich meine Jacke zu schnappen und an Samu vorbei zu Tür hinaus zu stürzen. Ich hörte ihn rufen, was das denn sollte und ich solle stehen bleiben... aber das tat ich nicht. Ich war kein Stück besser als er... Ich war an allem Schuld, ich ganz allein. Aber ich musste es wissen, denn sollte ich wirklich ein Kind von ihm in mir tragen, dann... ja, was dann? Was zum Teufel wäre dann? Wir würde das doch nie im Leben managen können, mit einem Kind... er hatte doch auch noch seine Karriere und ich... ich hatte schon ein Kind. Noch eines... wäre das dann nicht zu viel? 

Hastig bahnte ich mir meinen Weg durch die Schneeverwehungen auf dem Gehweg. Ich wusste, dass hier in der Nähe irgendwo eine Apotheke war. Zum Glück... sonst hätte mich womöglich auch noch jemand fahren müssen. Denk am besten gar nicht dran... 

Endlich hatte ich das kleine Geschäft erreicht und, ich dankte Gott, es hatte sogar schon geöffnet. Ich fand, was ich gesucht hatte und machte mich wieder auf den Weg zu Samus Wohnung. Eigentlich war das der letzte Ort an dem ich jetzt gerade sein wollte, aber ich hatte nun mal keine Wahl. Zu jemand anderem aus der Familie konnte ich auf keinen Fall gehen, die hätten viel zu viele Fragen gestellt. Wäre ja auch komisch, wenn ich auf einmal durch die halbe Stadt fahren würde, was ich, nebenbei bemerkt ja ohne Auto sowieso nicht konnte, nur um kurz ihre Toilette zu benutzen. Also, zurück zu Samu. 

Als ich die Treppen empor stieg war die Wohnungstür zu meiner Überraschung noch sperrangelweit offen, aber drinnen war es totenstill. In der stillen Hoffnung, ich würde vielleicht gar nicht in eine Situation kommen, in der ich mich erklären musste, bevor ich überhaupt selbst wusste, was los war, betrat ich rasch das Wohnzimmer. Doch meine Hoffnung blieb vergebens. Kaum hatte er mich erblickt, sprang Samu vom Sofa auf und lief auf mich zu. 

„Was zur Hölle ist hier los? Wo bist du gewesen?". Resigniert blieb ich stehen. Ich schuldete ihm eine Erklärung, das wusste ich. Verdammt, ich wollte ihn nicht schon wieder so im Regen stehen lassen, aber... ich wusste doch selbst noch nicht einmal was hier überhaupt gerade passierte. Auch Riku musterte mich abwartend vom Sofa aus und warf mir einen ermutigenden Blick zu, als ich ihn vollkommen hilflos ansah. Er hatte natürlich auch nicht den Hauch einer Ahnung, was hier los war... wie auch? Ich sah wieder zu Samu, der langsam ungeduldig wurde. 

„Mein Gott, rede mit mir, verdammt! Was hast du...". Sein Blick fiel auf die kleine grüne Plastiktüte, die mir die Apothekerin zu meinem Kauf in die Hand gedrückt hatte. Oh nein... nein, nein, nein. Ich wollte nicht, dass er irgendetwas mitbekam, sollte nichts sein. Sollte ich nicht schwanger sein. Doch zu allem Unglück kam Romeo genau in diesem Moment aus dem Gästezimmer gehüpft. 

„Mamaa!", rief er und fiel mir um den Hals. Im ersten Moment war ich erleichtert über diese Ablenkung, doch dann musste er ja ausgerechnet nach der Hand greifen, in der ich die Tüte hielt. „Mama, was ist in der Tüte?", fragte er und steckte neugierig den Kopf hinein. Erschrocken riss ich sie von ihm weg und sah zu Samu, der dieses Treiben jetzt vollends verwirrt mit ansah. „Es tut mir Leid...", murmelte ich und rannte Richtung Bad. 

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt