Ich bin schwanger

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POV Mia 

Moment... hatte ich gerade tatsächlich über eine gemeinsame Zukunft mit diesem Mann nachgedacht? War das denn möglich? So wie es im Moment aussah, wenn ich so den eindeutig positiven Schwangerschaftstest, den ich noch immer fassungslos in meinen Fingern hielt betrachtete, war es sogar unausweichlich. Ich würde dieses Kind nicht abtreiben. Das hatte ich bei Romeo nicht gemacht und das würde ich auch jetzt nicht machen. Ja, es war schwer gewesen die letzten sieben Jahre, aber ich konnte nicht mit dem Gedanken leben, mein Baby umgebracht zu haben. Irgendwie hatte ich es im Gefühl gehabt, von Anfang an. Und spätestens als Samu es, wenn auch etwas unabsichtlich angesprochen hatte, hatte ich es einfach gewusst. Ich würde also Mutter werden... zum zweiten mal... und Samu... Vater... 

„Mia! Mach auf!.". Wenn man vom Teufel spricht... Samu und mittlerweile auch Riku hämmerten immer noch unentwegt gegen die Tür. Sie dachten wohl gar nicht daran aufzuhören, aber ich dachte mindestens genauso wenig daran, ihnen aufzumachen. Es hatte schließlich einen Grund, warum ich mich ausgerechnet im Badezimmer eingeschlossen hatte... Mein Gott, wie sollte ich ihm das nur sagen? Egal wie... ich musste es jetzt tun, ob ich wollte oder nicht. 

Langsam legte ich eine Hand auf die Türklinke und mit der anderen griff ich nach dem Schlüssel, den ich langsam im Schloss umdrehte. Augenblicklich verstummten die Rufe und kaum hatte ich die Tür einen Spalt geöffnet, konnte ich auch schon Samus Hand ausmachen, die er nach mir ausstreckte. Ich stockte. „Nein...", sagte ich leise, aber laut genug, dass er es hörte und mit einem traurigen Gesichtsausdruck seinen Arm wieder zurück zog. Ich sah zu Riku. 

„Kannst... kannst du aufpassen, dass Romeo in seinem Zimmer bleibt? Ich müsste mal kurz mit Samu alleine reden..." - „Klar doch.". Er nickte verständnisvoll und machte sich auf den Weg. Im Gehen drehte es sich noch einmal um und meinte grinsend: „Lasst euch Zeit.". Ich nickte. Das war eine der Seiten an ihm, weshalb ich ihn als Freund so schätzte. Er war einfach da und tat das, wofür man ihn brauchte. Er fragte nicht nach, sondern half einfach. Ich glaubte sogar, er hatte längst verstanden, worum es ging. Und dafür war ich ihm dankbar. 

Aber die Tatsache, dass er da war, hatte mir auch eine gewisse Sicherheit gegeben, die jetzt irgendwie weg war. Warum war ich überhaupt so unsicher? Es war doch Samu, der mir hier gegenüber stand und nicht irgendein Fremder. Weil ich Angst hatte... ich hatte Angst vor seiner Reaktion.

POV Samu

Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und wich gezielt meinen Blicken aus, während sie sich noch immer hinter der Badezimmertür versteckte. Was war nur auf einmal los mit ihr? „Jetzt erzähl mir doch endlich, was los ist...", murmelte ich fast schon ein wenig traurig. Ich hatte eigentlich gedacht, sie vertraute mir, aber im Moment hatte das nicht so den Anschein. 

Wortlos griff sie nach meiner Hand und zog mich zu sich in den kleinen Raum. „Was wird das?", fragte ich leise, als sie die Tür hinter uns schloss, aber die Antwort blieb sie mir schuldig. Stattdessen drehte sie meine Hand sanft so, dass die Innenfläche nach oben zeigte, griff zum Waschbecken und legte ein kleines weißes Stäbchen in meine Hand. 

Das... war das ein Schwangerschaftstest? Gleichsam verwirrt und überrascht sah ich sie an. „Du...", ich deutete hektisch zwischen dem Test und Mia hin und her, „Du bist schwanger?". Sie nickte langsam und ließ sich auf dem Rand der Badewanne nieder. „Ja.". 

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt