POV Samu
„Von... mir?", fragte ich leise und sie sah auf. „Natürlich von dir, du Idiot!", rief sie, anscheinend verwundert über meine Frage. „Von wem denn sonst?". Ich zuckte die Schultern und deutete etwas verlegen zur Tür. „Keine Ahnung, ich dachte...". Entsetzt riss sie die Augen auf. „Riku? Ist das dein Ernst?". Ihre Stimme hatte einen hysterischen Ton angenommen und war um bestimmt eine Oktave gestiegen. „Ich...sorry, aber es sah so aus, als ob ihr...", meinte ich kleinlaut, doch sie fiel mir ins Wort. „Ich kann es einfach nicht glauben, dass du mir so was zutraust.", sagte sie vorwurfsvoll und eine Träne rollte über ihre Wange. Jetzt war die Verwirrung bei mir komplett.
Aber dann... Mit einem Schlag wurde mir bewusst, was hier eigentlich gerade abging. Sie war schwanger. Sie... war schwanger... Auf einmal machte alles einen Sinn. Gefühlsschwankungen, deswegen hatte sie so überreagiert, deswegen wollte sie mir in einer Sekunde noch die Hose ausziehen und in der nächsten den Kopf abreißen. Und für sie war es genauso plötzlich gekommen, wie für mich. Deswegen war sie auf einmal Hals über Kopf davon gerannt... und dann ins Bad verschwunden!
Schnell legte ich den Test wieder auf dem Rand des Waschbeckens ab und setzte mich dicht neben Mia auf die Badewannenkante, um einen Arm um sie zu legen und sie an meine Brust zu ziehen. Und sie wehrte sich nicht, sondern schlang ihre Arme um meine Taille und bettete ihren Kopf an meine Schulter. „Ssh...tut mir Leid.", flüsterte ich, „Ich hab das nicht so gemeint. Es ist nur...ihr habt das schon mal getan und, naja, das ist eben immer noch irgendwie in meinem Kopf.". Schniefend sah sie zu mir hoch. „Aber daran warst du auch nicht ganz unschuldig.", meinte sie leise und ich nickte. „Ich weiß... Das tut mir übrigens auch Leid.". Sie kuschelte sich wieder an mich. „Mir auch...", flüsterte sie und in diesem Moment war für den Bruchteil einer Sekunde alles perfekt. Es war das erste mal seit unserem, zugegeben, etwas übertriebenen Streit damals, dass wir darüber reden konnten, ohne uns anzuschreien. Ich hätte sie am liebsten nie wieder losgelassen.
„Ich werde also Vater...", flüsterte ich und strich ihr noch einmal durchs Haar. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Ich spürte, wie sie an meinem Shirt lächelte und über meinen Rücken streichelte. Einen Moment lang saßen wir einfach nur so da, genossen die Nähe des anderen, die wir, wie ich behaupten würde, beide vermisst hatten und jeder hing seinen Gedanken nach.
Bis Mia irgendwann meinte: „Hey, ich glaube ich schulde dir noch eine Entschuldigung.". Überrascht sah ich zu ihr hinab, in ihre wunderschönen Augen, die mich fixierten. „Ich...ich glaube ich habe überreagiert. Ich weiß nämlich sehr wohl, dass du nicht mit deinem Ding da unten denkst.". Ich musste schmunzeln. „Weil er nämlich seinen eigenen Kopf hat.", raunte ich und kassierte dafür augenblicklich einen festen Schlag gegen die Schulter. „Au!", rief ich gespielt wehleidig, doch Mia grinste mich nur unverschämt an. „Du bist so ein Idiot.", lachte sie und jetzt musste auch ich grinsen. „Dein Idiot.", sagte ich leise und fing ihren überraschten Blick ein.
POV Mia
War das etwa ein Geständnis? Liebte er mich etwa doch? Naja, wenn ich mir so das rote Ding, das in einem Affentempo in seinem Brustkorb schlug und damit sicher nicht nur sein Blut durch seine Adern transportierte, anhörte, blieb eigentlich nicht viel Raum für andere Interpretationen. Sein warmer, klarer Blick, der immer noch auf mir lag, bestätigte meine Vermutung nur. Kurz glitten seine Augen nun zu meinen Lippen, um gleich wieder meine in ihren Bann zu ziehen. Er lächelte, als er realisierte, dass sich meine Lippen immer weiter auf seine zu bewegten, bis er endlich den letzten Abstand zwischen uns schloss.
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Romeo - I'm forever yours
FanfictionSeit zehn Jahren ist sie jetzt in Deutschland. Seit zehn Jahren hat sie Samu nicht gesehen. Doch über Weihnachten kommt sie mit ihrem kleinen Sohn zurück und ist gezwungen alle wieder zu sehen. Wird das gut gehen? Und was passiert, wenn Mia doch län...