POV Mia
Schläfrig öffnete ich die Augen, als die Sonne durch mein Fenster schien. Es war schon fast 11:00Uhr und trotzdem hatte ich nicht ausgeschlafen. Gähnend sah ich zu meinem Sohn, der neben mir lag und noch tief und fest zu schlafen schien. Irgendwann heute Nacht hatte ich ihn dann wohl doch zu mir in mein Bett geholt. Ich beschloss, ihn fürs erste nicht zu wecken und machte mich auf den Weg nach unten.
„Na du siehst aber gar nicht wach aus.", meinte Eve mit einer Tasse Kaffee in der Hand vom Tisch aus, als ich das Wohnzimmer betrat. Mein Vater hingegen, der neben ihr saß, sah nicht mal von seiner Zeitung auf. War ja klar... „Romeo war zwei mal wach heute Nacht.", erklärte ich knapp und gähnte.
„Oh, ist das mit den Alpträumen immer noch nicht besser geworden?". Woher wusste sie denn jetzt davon? Hatte...ja, Sanna musste es ihr erzählt haben. Ich schüttelte den Kopf, wobei mir unwillkürlich die Augen zu fielen, so müde war ich. „Kaffee ist in der Küche.", lachte Eve, als sie das sah. Ich schlurfte an den beiden vorbei, durch die offene Glastür, die zu meinem heiß ersehnten Kaffee führte. Ich hatte gerade die Kanne von der Theke genommen und wollte mir eine Tasse eingießen, als ich eine, mir wohl bekannte Stimme aus dem Wohnzimmer vernahm.
„Kisten stehen im Flur.". Erschrocken riss ich die Augen auf. Was hatte Samu denn hier zu suchen? „Ich hol noch meine Sachen und dann fahr ich.". Er kam näher, bitte, nicht in die Küche! Ich erstarrte, als ich seine Schritte ganz nah hörte. Ich wollte nicht mit ihm sprechen, nicht jetzt!
Kurzzeitig dachte ich darüber nach, einfach an ihm vorbei zu rennen, einfach zu fliehen. Doch kaum hatte ich diesen Gedanken zu ende gedacht, verwarf ich ihn auch schon wieder. Vielleicht wollte er ja auch gar nicht mit mir reden, immerhin war er gestern dann doch ziemlich eingeschnappt gewesen, warum auch immer.
Ich kniff die Augen zusammen, als ich das Klimpern seiner Schlüssel hörte und kurz darauf, wie die Tür zu fiel. Dann nichts mehr. War er jetzt gegangen? Vorsichtig stellte ich die Kanne zurück auf die Arbeitsfläche und drehte mich langsam um. Verdammt!
Da stand er, mitten im Raum und sah mich aus seinen tiefen blauen Augen an. Ein Hauch Enttäuschung lag in seinem Blick. Ohne seinen Blick zu erwidern, warf ich ein unsicheres „Hey." in den Raum. „Hey.", meinte er, ohne jegliche Regung.
Langsam bekam ich Schuldgefühle...und irgendwie tat es mir ja auch Leid. Obwohl, was eigentlich? Was hatte ich eigentlich getan, was ihn so verletzt haben könnte?
„Samu...wenn ich irgendwas gesagt habe, gestern...was..." - „Nein.", fiel er mir ins Wort. „Ich hab nichts anderes erwartet." - „Wie, du hast nichts anderes erwartet?". Er schwieg.
„Samu? Was meinst du damit?" - „Ach, vergiss es.", winkte er ab. Ich seufzte. Manchmal war es mit ihm wirklich wie mit einem kleinen Kind. „Wenn du es mir nicht sagst, dann kann ich auch nichts dran ändern.". Ich sah ihn eindringlich an. Er hielt meinem Blick mit seinen funkelnden Augen stand. „Als ob du mir immer alles sagen würdest.", meinte er verächtlich und drehte sich zur Tür.
Ich versuchte durchzuatmen. Ganz bestimmt würde dieses Gespräch wieder im Streit enden, das wusste ich. So wie er jetzt schon wieder anfing...
Auf einmal drehte er sich wieder um und schon lag wieder diese Feindseligkeit in seinem Blick. „Warum auch, hm? Kann dir doch egal sein, was ich denke!", sagte er, schon deutlich lauter. Na super! Bleib ruhig! Aber das war leichter gesagt, als getan...
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Romeo - I'm forever yours
ФанфикSeit zehn Jahren ist sie jetzt in Deutschland. Seit zehn Jahren hat sie Samu nicht gesehen. Doch über Weihnachten kommt sie mit ihrem kleinen Sohn zurück und ist gezwungen alle wieder zu sehen. Wird das gut gehen? Und was passiert, wenn Mia doch län...