Bei dir

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POV Samu

Schläfrig öffnete ich die Augen, als mir ein eiskalter Luftzug entgegen kam. Es war stockdunkel im Wohnzimmer und keiner war weit und breit zu sehen. Ich musste wohl eingeschlafen sein. War ich nicht wieder nach oben gegangen? Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern, doch mein Gehirn funktionierte nur begrenzt.

Also stand ich auf und machte mich in Anbetracht der späten Uhrzeit auf den Weg in mein altes Zimmer. Meine Mutter würde bestimmt nichts dagegen haben, dass ich hier schlief. Ich wollte gerade den ersten Fuß auf die Treppe setzen, da bemerkte ich das Licht auf der Terrasse. Ich erkannte jemanden auf einem der Stühle sitzen und...telefonieren? Neugierig ging ich zur Tür und öffnete sie einen Spalt, um zu sehen, wer da saß.

POV Mia

Nach geschlagenen zwanzig Minuten legte ich auf und ließ mein Handy seufzend auf meinen Schoß sinken. Da merkte ich, wie der Stuhl neben mir zurückgezogen wurde und sich jemand setzte. Ich lächelte. Ich wusste genau, wer es war. Und gerade war er das einige, was mich davon abhielt komplett in Tränen auszubrechen.

„Alles okay?", fragte Samu jetzt, während er mit einem Kopfnicken zu meinem Schoß deutete. Ich schüttelte den Kopf, denn diese Frage trübte mein Lächeln schon wieder. Nachdem er gemerkt hatte, dass ich ihm von alleine nicht verraten würde, was los war, hakte er erneut nach: „Was ist?". Er legte eine Hand an meine Schulter. Ich seufzte.

„Vorhin hat mein Boss angerufen... Es gab wohl ein paar Probleme oder so, alles ziemlich chaotisch... Kurz gesagt, sie haben mich rausgeschmissen.". Ich kämpfte mit den Tränen. Nicht, weil ich meinen Job verloren hatte, ich hatte ihn nämlich sowieso nie so besonders gemocht, sondern weil ich damit auch meine gesamte Existenz verloren hatte. „Oh...", murmelte Samu. Er rückte ein Stück näher und legte seinen Arm jetzt ganz um mich.

„Ich hab mit einer Freundin in Deutschland telefoniert. Sie hat gesagt, sie regelt das mit meiner Wohnung, die kann ich mir jetzt nämlich auch nicht mehr leisten.". Ich ließ meinen Kopf auf Samus Schulter fallen und kuschelte mich an ihn. Gerade war ich einfach nur froh, dass er da war.

Stumm streichelte er meinen Arm auf und ab, bis er meinte: „Heißt das jetzt, du bleibst hier?". Ich lächelte. Das war alles, was ihm wichtig war, dass ich bei ihm war. „Ja.", sagte ich leise und drückte mich ein Stück von ihm weg, um ihn anzusehen. Er grinste. „Bei mir?", fragte er und setzte dabei diesen einen Blick auf, von dem er ganz genau wusste, dass ich ihm nicht widerstehen konnte. Ich zuckte die Schultern. „Vielleicht.", grinste ich. Er schob die Unterlippe nach vorn und senkte den Kopf, genauso wie es Romeo immer tat, wenn er noch etwas Süßes wollte, aber genau wusste, dass er schon genug hatte. „Okay.", lachte ich, „Bei dir.".

Und kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, hatte Samu schon seine Hände an meine Wangen und seine Lippen blitzschnell auf meine gelegt. Unwillkürlich musste ich lächeln. Ich war einfach so überglücklich in diesem Moment, denn obwohl mein Leben eigentlich gerade auseinander zu fallen schien, hatte ich das Gefühl, endlich wieder nach Hause zu kommen. Als er sich von mir löste, grinste er bis über beide Ohren, was mich vermuten ließ, dass es ihm wohl genauso ging.

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt