Bitte bleib

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POV Samu

Ich war Mia wirklich dankbar, dass sie mir das alles anvertraut hatte, denn obwohl sie es mir gegenüber bestimmt nicht zugegeben hätte, war mir sehr wohl bewusst, dass sie das einige Überwindung gekostet hatte. 

Vorsichtig nahm ich ihre freie Hand ebenfalls in meine und verfing mich wieder in diesen wunderschönen Augen. „Wie lange bleibst du noch hier?", fragte ich leise. Sie zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht.", murmelte sie, „Aber wenn ich nach den Feiertagen nicht zur Arbeit komme, bin ich den Job endgültig los. Ich hab sowieso nur wegen Romeo frei gekriegt.". 

Sie sah auf unsere Hände. Langsam strich ich mit einem Finger über ihren Handrücken, während ich angestrengt versuchte, meine Gedanken zu ordnen. „Das ist doch kein Leben...", flüsterte ich, mehr zu mir selbst als zu ihr. „Ich weiß.", antwortete sie leise und nickte. Ich wollte irgendetwas dagegen tun, ihr helfen, doch mir fiel einfach keine Lösung ein. Aber ich wollte sie doch nur nicht wieder gehen lassen...

POV Mia

Mich an mein normales Alltagsleben zu erinnern hatte mich irgendwie ein bisschen traurig gestimmt. In den letzten Tagen hatte ich all das für eine Weile komplett vergessen können...und ich war glücklich gewesen. Abgesehen davon, dass ich mich mit meiner Familie hatte rumschlagen müssen, war mir auch erst jetzt wieder klar geworden, wie sehr ich diesen chaotischen Haufen eigentlich vermisst hatte. Und wie ungern ich wieder zurück nach Deutschland wollte. Es war vielleicht nicht immer einfach hier, aber es war mein Zuhause. Und mein anderes Zuhause stellte mich momentan vor nur noch viel größere Probleme. 

Ich seufzte und schmiegte mich wieder an Samus warmen Oberkörper. Zwei Tage, dann wäre es wieder vorbei. Zwei Tage bis mich der Alltag wieder einholen würde. Samu legte seine Arme um mich und sein Kinn auf meinen Kopf. Eine Weile saßen wir einfach nur da und jeder hing seinen Gedanken nach, bis er die Stille brach. 

„Bitte bleib...", flüsterte er und ich musste schmunzeln. „Der sonst so starke und unabhängige Rockstar will, dass ich hier bleibe?", meinte ich und hob den Kopf. Er lachte leise. „Ja.". Ich grinste und konnte nicht anders, als mich leicht vorzubeugen und ihn zu küssen. Jetzt war er es, der an meinen Lippen grinste. 

„War das ein 'ja'?", fragte er, als ich mich wieder von ihm löste. Ich lächelte, doch mir war klar, dass ich seinen Wunsch nicht erfüllen könnte. „Das geht doch nicht.", meinte ich und sah ihn traurig an. „Wieso nicht? Dein Leben könnte hier viel besser sein als in Deutschland.". 

Wieder musste ich lächeln. Er sorgte sich anscheinend immer noch um mich. Und das obwohl wir uns ständig stritten. „Aber ich lebe nun mal in Deutschland. Ich glaub nicht, dass ich mir hier so schnell ein neues Leben aufbauen könnte." - „Musst du doch gar nicht. Du musst nur in dein altes Leben zurück kommen. Und glaub mir, es gibt eine Menge Leute die dich hier vermisst haben.", sagte er lächelnd. Ich nickte, dennoch war ich mir nicht so sicher bei der Sache. 

„Aber so einfach ist das nicht. Wo soll ich denn überhaupt wohnen?". Sein Blick war vielsagend. „Eine Weile kannst du bestimmt noch hier bleiben und wenn meine Mutter sich dann rausschmeißt...ich habe noch ein Gästezimmer.". Ich warf ihm einen wissenden Blick zu und schüttelte den Kopf. „So einfach geh das nicht.". Er seufzte. „Wirklich nur zum schlafen.", ergänzte er schnell, sodass ich nicht sofort 'nein' sagte. Trotzdem schüttele ich erneut langsam den Kopf. „Ich denke nicht.". 

Gespielt traurig sah er mich mit diesem Hundeblick, den er so gut beherrschte an und schob die Unterlippe nach vorne. Ich grinste, doch als mein Kopf sich gerade wieder seinem näherte, klopfte es plötzlich an der Tür. „Mama? Bist du da drin?". 

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt