Der Morgen danach

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POV Mia 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war ich, zu meiner Überraschung wirklich ausgeschlafen. Da konnte doch irgendwas nicht stimmen... War Romeo in der letzten Nacht den gar nicht aufgewacht? Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern, doch da war nichts. 

Schnell stand ich auf, um nach ihm zu sehen, doch er lag nicht mehr in seinem Bett. Verdammt, wo war er? Fast schon panisch rannte ich durchs Haus, bis ich völlig außer Atem im Wohnzimmer ankam. Und da saß er seelenruhig auf Samus Schoß und verteilte Kekskrümel überall auf der Couch. Was zum...? 

„Auch schon wach?", meinte Samu grinsend, als er mich erblickte. „Ha ha.", gab ich trocken zurück und ging auf die beiden zu. 

„Hey, Schatz, hast du gut geschlafen?", sagte ich an Romeo gewandt. Er nickte. „Keine bösen Träume?" - „Doch.", meinte er, sodass noch mehr Krümel aus seinem Mund fielen. Mit einem tadelnden Blick sah ich ihn an. Er wusste sofort, was ich meinte und grinste nur. Ihm das abzugewöhnen würde ich wohl nie hinkriegen...

Aber, wenn er doch schlecht geträumt hatte, wieso hatte er mich dann nicht geweckt? Samu schien zu merken, wie ich angestrengt nachdachte. „Der Kleine ist mitten in der Nacht durchs Wohnzimmer gewandert, also hab ich ihn hier behalten und wir haben uns Cartoons angesehen und Kekse gefuttert.", erklärte er mir fast beiläufig. 

Er hatte ja keine Ahnung, wie dankbar ich ihm in diesem Moment war. Zum ersten mal in den letzten vierundzwanzig Stunden hatte ich nicht das Bedürfnis ihm ein Messer in die Brust zu rammen. 

Erleichtert ließ ich mich neben den beiden aufs Sofa fallen. Samu musterte mich nachdenklich. „Hey, danke.", meinte ich leise und sah zu ihm auf. Und sofort fingen mich diese blauen Augen ein und ich verlor mich in seinem warmen Blick. 

Da fiel mir wieder ein, was er in der letzten Nacht zu mir gesagt hatte. Erinnerte er sich überhaupt daran? Schließlich hatte er recht...nein! 

Schnell riss ich den Kopf herum. Das konnte, nein, das durfte einfach nicht schon wieder passieren! Ich hatte keine Gefühle mehr für ihn! Und ich würde auch nie wieder welche haben!

POV Samu

Was war das denn gerade? War das etwa Panik, was ich da in ihren Augen vermutete? 

Irgendwie enttäuscht sah ich wieder von ihr weg, zu Romeo, der noch immer auf meinen Beinen saß. Er war ja schon süß. Naja, so süß, wie ein Sechsjähriger mit Heulkrampf eben sein kann. 

Ohne, dass ich es wollte schweifte mein Blick wieder zu Mia. Er hatte ihre Augen... Und ihre kleine Nase. Und...er sah einfach genau so aus wie sie. Verdammt, ich konnte meine Augen einfach nicht von ihr abwenden... Da war noch was... Irgendwas lag in der Luft, so... 

Plötzlich riss mich diese einzigartige Stimme aus meinen Gedanken. „Wo sind die anderen eigentlich?". Ihre blauen Augen blickten direkt in meine. „Ääh...", stotterte ich. Mann, reiß dich mal zusammen, Haber! „Arbeiten, heim gefahren, keine Ahnung.", versuchte ich meinen Aussetzer so gut wie möglich zu überspielen. 

„Hm, ich muss nämlich noch was einkaufen, aber er hier kann da nicht mit kommen.". Unauffällig deutete sie auf ihren Sohn. „Santtu müsste noch da sein, glaub ich. Der könnte auf ihn aufpassen." - „Okay, gut. Dann musst du mir nur noch sagen wie ich in die Stadt komme. Ich war ja schon länger nicht mehr hier.", meinte sie. 

„Ich fahr dich.", platzte es sofort aus mir heraus und zu meiner Überraschung war sie gar nicht so unerfreut über diesen Vorschlag. Ich auch nicht, denn da gab es was, was ich noch wissen musste. 

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt