Lass uns reden

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POV Mia

„Ist da jemand beleidigt?", grinste er und strich ganz leicht, ich merkte es kaum, meinen Arm nach unten. Er hatte wohl erwartet, mich damit weich zu kriegen, doch ich rührte mich keinen Zentimeter und sah ihn weiter an. Trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass mir gefiel, was er da tat. 

Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als er seine Hand auf meine Hüfte legte. Er grinste zu mir herunter und kam noch ein Stück näher. Seine Lippen stoppten ganz knapp vor meinen, sodass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Ohne dass ich es wollte bewegte sich mein Kopf langsam auf ihn zu, doch bevor ich etwas tun konnte, was ich später bereut hätte, schaltete sich mein Verstand wieder ein. Augenblicklich machte ich gleich zwei Schritte zurück, sodass ich erneut an der Wand stand. 

Samu brauchte einen Moment um zu begreifen, was ich gerade getan hatte. „Sorry...", murmelte ich und sah zu Boden, während mein Hirn gerade auf Hochtouren arbeitete. Was war da gerade zwischen uns passiert? Warum hatte er das getan und vor allem, warum hätte ich es um ein Haar zugelassen? Ich schnaufte und strich mit der Hand meine Haare aus meinem Gesicht. Ich versuchte krampfhaft irgendeine Erklärung zu finden, doch es war zwecklos. 

Den Blick noch immer nach unten gerichtet, linste ich zu Samu hoch, in der Hoffnung ihm ansehen zu können, was er dachte, doch er sah mich einfach nur vollkommen ausdruckslos an. Keine Wut, keine Enttäuschung, nichts. Ich seufzte, als ich meinen Kopf hob und direkt in diese strahlend blauen Augen sah. Keine Reaktion. Ich wusste nicht, was ich tun oder sagen sollte. Also schüttelte ich nur leicht den Kopf, bevor ich an ihm vorbei, in mein Zimmer ging. 

Ich atmete erleichtert und dennoch angespannt aus, als die Tür hinter mit zu fiel. Seufzend ließ ich mich auf mein Bett sinken und stützte meinen Kopf auf meine Hände. Wieso konnte es nicht einfach unkompliziert bleiben? Nein, er musste ja wieder alles versauen. Ich stieß einen genervten Laut aus. Ob er wohl noch vor der Tür stand? Wenn ja, hatte er es gehört? Und als ob er eine Gedanken lesen könnte, klopfte es genau in diesem Moment an der Tür. 

„Lass mich in Ruhe!", rief ich, in der Hoffnung, er würde dieses eine mal auf mich hören. Aber Samu wäre nicht Samu gewesen, hätte er jetzt schon aufgegeben. „Ich will doch nur mit dir reden.", sagte er ruhig und ich hatte das Gefühl, dass er es tatsächlich so meinte. „Komm, lass mich rein.". Dennoch zögerte ich. Selbst wenn er was wichtiges zu sagen hatte, es würde nicht bei einer Unterhaltung bleiben. Das tat es nie, wenn wir alleine waren. 

„Es ist offen.", murmelte ich, vermutlich weil ich mir immer noch nicht sicher war, ob es eine gute Idee war, ihn hier rein zu lassen und ich hoffte, er würde es nicht hören. Doch ich konnte mir gar keine Gedanken mehr darüber machen, denn im nächsten Moment öffnete sich die Tür einen Spalt und Samu lugte herein. Als er sah, dass ich ihm nicht zu widersprechen schien, schob er seinen gesamten Körper rein, schloss die Tür hinter sich und setzte etwas zögerlich neben mir aufs Bett. Ich sah ihn nicht an. 

Er holte einmal tief Luft, bevor er leise meinte: „Tut mir Leid.". Er wartete auf eine Reaktion, aber ich antwortete nicht. „Ob du es nun glaubst oder nicht, das hatte ich nicht geplant.". Ich lächelte und sah zu ihm auf. Er lächelte zurück und meinte schließlich: „Und wenn du unbedingt wissen willst, was ich da draußen gemacht hab...". Wieder wartete er einen Moment, in der Hoffnung ich hätte irgendwie meine Meinung geändert, doch wieder sagte ich nichts. Er seufzte. „Ich, ich hab mit deinem Vater geredet, okay?".

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt