POV Mia
Nachdenklich verstaute ich die Klamotten meines Sohnes im Schrank von Samus Gästezimmer. Keine achtundvierzig Stunden nachdem wir uns wieder vertragen hatten, waren wir doch tatsächlich schon bei ihm eingezogen. Und zu meiner Überraschung hatten unsere Eltern keinerlei Verdacht geschöpft, sondern hatten mir Samus Ausrede ohne den kleinsten Zweifel, zumindest hatte ich davon nichts mitbekommen, abgekauft. Romeo saß währenddessen auf dem Bett und sah mir zu.
„Mama?", meinte er plötzlich. Fragend drehte ich mich zu ihm um. „Warum wohnen wir jetzt bei Onkel Samu?". Ich zögerte ein wenig und setzt mich neben ihn auf das kleine Gästebett. „Warum fragst du? Gefällt es dir hier etwa nicht?", versuchte ich die Frage gezielt zu umgehen. Romeo zuckte die Schultern. „Doch, aber warum sind wir nicht mehr bei Oma und Opa?" - „Weißt du, wir machen ihnen doch nur Arbeit, wenn wir noch viel länger dort bleiben. Und du magst Samu doch, oder?". Er nickte. „Na also. Es wird dir hier gefallen, glaub mir.". Aufmunternd lächelte ich ihm zu. „Und wir können Oma und Opa doch jederzeit besuchen.". Endlich zeichnete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ab und er legte seine Arme um meinen Bauch um sich an mich zu kuscheln, doch als er die nächste Frage stellte, verschwand es schlagartig.
„Und wann fahren wir wieder nach hause?". Ich seufzte. Wie konnte ich ihm das nur erklären? Und würde er es überhaupt verstehen? „Ich schätze, wir bleiben noch eine Weile hier.", murmelte ich und ließ meine Hand durch seine Haare fahren. Da klopfte es an der Tür und Samu steckte seinen Kopf durch den schmalen Spalt. „Kann ich mal kurz mit dir reden?", fragte er und schielte zu Romeos Koffer, der noch nicht komplett ausgeräumt war. „Kannst du den Rest selber in den Schrank räumen, Großer?", fragte ich an meinen Sohn gewandt und strich ihm nochmal durch die Haare. Er drückte sich von mir weg und nickte, bevor er auch schon aufstand und seinen Klamotten ging.
Grinsend schnappte Samu sich meine Hand, als ich die Tür erreicht hatte und zog mich hinter sich her durchs Wohnzimmer, bis wir schließlich sein Schlafzimmer erreichten. Als ich realisierte wo er mich hingeführt hatte, hielt ich ihn schlagartig zurück und warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Was genau hast du vor?". Er grinste und ließ meine Hand los. „Nicht das, was du jetzt wieder denkst.". Er deutete auf die Kommode, die neben dem Bett stand. Daneben hatte er meinen Koffer gestellt.
„Ich dachte, du willst vielleicht deine Sachen einräumen?". Er machte eine einladende Handbewegung in Richtung der leeren Schubladen, die mich unwillkürlich grinsen ließ. „Ich soll also hier schlafen?", hakte ich sicherheitshalber nochmal nach, aber auch, weil ich es einfach noch einmal von ihm hören wollte. Irgendwie hatte ich schon erwartet, dass er das mit dem Gästezimmer nicht so ernst gemeint hatte.
„Ja.", brummte er, während er seine Arme um meine Hüften schlang, mich an seine Brust zog und mir tief in die Augen sah. Automatisch legte ich meine Hände in seinen Nacken und zog ihn zu mir herunter, um ihn endlich wieder zu küssen. Eine halbe Ewigkeit standen wir so im Türrahmen, bis er mich sanft aber bestimmt Richtung Bett drängte und ich mich, als ich die Bettkante in meinen Kniekehlen spürte einfach nach hinten fallen ließ. Grinsend krabbelte er über mich und suchte erneut meine Lippen, bevor er anfing, sich meinen Hals entlang zu küssen.
Ich ließ ihn einfach mal machen und genoss es, solange ich noch konnte, denn ich wusste genau, dass er so schnell nicht zum Abschluss kommen würde. Und gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, hörte ich wie auf Knopfdruck, wie sich eine Tür geräuschvoll schloss und dann, wie eine mir nur allzu bekannte Kinderstimme nach mir rief.
Etwas umständlich, was hauptsächlich daran lag, dass Samu nicht im Geringsten daran dachte, das hier zu beenden, befreite ich mich aus seinem Griff und stand auf. Grummelnd rollte er sich auf den Rücken, stützte sich auf seine Unterarme und seufzte. „So ist das eben, wenn man Kinder hat, Schätzchen.", grinste ich und stützte mich noch einmal aufs Bett, um ihm einen letzten Kuss aufzudrücken, bevor ich im Wohnzimmer verschwand.
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Romeo - I'm forever yours
FanfictionSeit zehn Jahren ist sie jetzt in Deutschland. Seit zehn Jahren hat sie Samu nicht gesehen. Doch über Weihnachten kommt sie mit ihrem kleinen Sohn zurück und ist gezwungen alle wieder zu sehen. Wird das gut gehen? Und was passiert, wenn Mia doch län...