Fragen und Antworten

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POV Mia

Eine Viertelstunde später parkte Samu den Wagen vor dem Haus unserer Kindheit. Naja, zumindest den letzten zwei Jahren unserer Kindheit. „Willst du mitkommen?", fragte ich beiläufig, als ich schon die Hand auf den Türgriff gelegt hatte und gerade im Begriff war diesen zu öffnen. „Ist das so eine gute Idee?", kam direkt von Samu und ich drehte mich verwundert um. Aber dann merkte ich, was er meinte. „Stimmt.", murmelte ich und wollte mich gerade wieder umdrehen, da hielt er mich am Arm zurück.

„Hey, ich meine doch nur, wie sieht das denn aus, wenn du ihn vorhin alleine da abgesetzt hast, weil du", er setzt den Satz mit den Fingern in Anführungszeichen, „'was zu erledigen hast' und jetzt hol ich ihn mit dir zusammen ab.". Ich nickte. „Ich weiß.". Lächelnd gab ich ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich endgültig ausstieg und mich auf den Weg zur Haustür machte, um meinen Sohn wieder von seinen Großeltern abzuholen.

„Hei Mia, komm rein.", begrüßte Eve mich mit einer Umarmung und bedeutete mir, ins Wohnzimmer zu gehen. „Wir trinken gerade Kaffee, willst du auch einen?". Ich wusste, dass ich nicht besonders lange bleiben konnte, schließlich wollte ich Samu auch nicht allzu lange warten lassen. „Nein, danke.", meinte ich und sah mich nach meinem Sohn um. „Wo ist denn Romeo?", fragte ich schließlich, nachdem ich ihn nirgendwo entdeckte. Aber gerade als Eve mir antworten wollte kam er auch schon um die Ecke geschossen.

„Mamaaa!". Mit einem Satz war er in meine Arme gesprungen und hatte mich damit fast umgeworfen. „Hei mein Schatz.", lachte ich und gab ihm einen Schmatzer auf die Wange. Doch ganz so leicht war er dann doch nicht mehr, weshalb ich ihn wieder sanft auf dem Boden absetzte. „Na, wie wars bei Oma und Opa?". Er grinste. „Super! Können wir jetzt öfter herkommen?". Ich musste lachen. Es freute mich wirklich, dass es ihm mittlerweile in Helsinki wirklich gut gefiel. Ich hatte mir also umsonst so große Sorgen gemacht. „Natürlich, wann immer du willst.", meinte ich und sein Grinsen wurde noch breiter. „Jaaa!".

Auch Eve, die sich an den großen Esstisch gesetzt hatte lächelte uns an. „Heißt das ihr bleibt noch länger hier?", fragte sie und nippte an ihrem Kaffee. Oh man, wie sollte ich das denn jetzt bitte beantworten? Schließlich hatten Samu und ich noch nicht wirklich darüber geredet... Aber dass ich nicht wieder zurück nach Deutschland gehen würde, war wohl ziemlich sicher.

„Ja, sieht ganz so aus.", meinte ich und hoffte, dass das Thema damit erst mal erledigt war, aber da hatte ich mich wohl zu früh gefreut. „Suchst du dir dann eine Wohnung? Ich meine, du kannst bestimmt nicht ewig bei deiner Freundin wohnen.", lachte sie etwas verlegen. Ich seufzte. Musste sie denn alles wissen? „Wer war das überhaupt?", hakte sie nach. Ja, sie musste alles wissen. „Äh...Anna.", sagte ich schnell. „Sie war mal in meiner Klasse. Aber ja, ich werde mir wahrscheinlich irgendwann was suchen müssen.", ergänzte ich und wandte mich dann wieder an Romeo.

„Hey, geh doch schon mal deine Jacke und Schuhe anziehen, wir müssen nämlich wirklich los.". Schon rannte er in den Flur und schien, den Geräuschen nach zu urteilen wohl gerade über seine Schuhe zu stolpern. „Mamaa, kannst du mir mal helfen?". Na Gott sei dank! Schnell ging ich in den Flur, um somit auch Eves Nachfragen zu entkommen. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass das noch lange nicht alles war. Aber sie schien verstanden zu haben, dass ich jetzt noch keine Antworten hatte, denn als sie sich mit ihrer Tasse in der Hand in den Türrahmen zum Wohnzimmer stellte, kamen keine weiteren Nachfragen. Wir verabschiedeten uns lediglich noch voneinander und dann hatte ich es auch schon überstanden.

Romeo - I'm forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt