Kapitel 66 {Special}

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PoV. Furdis

"Aua!" quiekte ich schmerzvoll auf, als ich unvorsichtig in mein Zimmer geschubst wurde.
Meine Sicht war leicht verschwommen, jedoch konnte ich die Umrisse meines Vaters erkennen.
Wie er da im Türrahmen stand, mit geballten Fäusten, vor Wut zusammen gekniffenen Augen, welche gelb aufleuchteten.
"Lass ihn in Ruhe!" schrie meine Mutter hilflos. Sie stand nur wenige Meter hinter ihm im Flur und lehnte sich erschöpft an die Wand hinter sich.
Ich wusste noch gar nicht so genau, was ich eigentlich falsch gemacht hatte.
Ich hatte doch nur im Wald gespielt, bis ein Mann auf mich zukam und mich fragte, ob alles okay sei. Natürlich antwortete ich mich "Ja". Außer dem komischem Hunger, den ich in letzter Zeit öfter hatte, hatte ich nichts zu bemängeln.
"Halt deinen Mund!" fauchte er zurück und betrat bedrohlich langsam mein blau gestrichenes Kinderzimmer.
"Sebastian! Es ist nicht seine Schuld, ich hätte besser auf ihn aufpassen müssen! Es ist meine Schuld, also lass Alex in Frieden!" wimmerte sie kläglich.
"Natürlich ist er Schuld! Oder hast du den Mann überfallen? An einem Ort, wo ihn jeder andere hätte sehen können. Bist du vor Hunger auf ihn losgegangen, Miranda?" zischte er wutentbrannt, mir immer näher kommend. Ängstlich rutschte ich weiter nach hinten, einfach weg von ihm. Jedoch hinderte mich mein Bettgestell, an welchem ich nach kurzer Zeit mit dem Rücken anstieß und somit dort ran gepresst sitzen bleiben musste.
"Es tut mir leid! Ich wollte das nicht, wirklich!" murmelte ich und senkte meinen Blick auf meine leicht aufgeschürften Hände. Der Mann hatte sich gewährt, da ich noch zu schwach war, ihn komplett zu überwältigen und bewusstlos zu schlagen.
"Du kleiner-" "Sebastian!" "Du sollst verdammt nochmal deinen Mund halten, oder hast du was mit den Ohren?!" Ihr Geschreie war zu laut. Ich versuchte, mit meinen Händen irgendwie meine Ohren zu schützen, indem ich diese auf sie drückte.
Mit seiner Gestalt verdeckte er das Fenster, sodass ich in den Schatten von ihm gehüllt wurde und ängstlich nach oben in seine Augen schaute. Noch nie hatte ich soviel Wut, soviel Hass in ihnen gesehen.
Nach und nach quollen die Tränen aus meinen Augen, liefen über meine Wangen und tropften schließlich von meinem Kinnabsatz zu Boden. Der Kragen meines senfgelben Pulli färbte sich durch die Nässe dunkel.
"Ich hatte von Anfang an gesagt, es würde schief gehen!", höhnte er mit einen ekelhaft spöttischen Grinsen auf den Lippen, "Wenn das Zweite auch so ein Versager wird, dann...ich will's mir gar nicht vorstellen! Sei froh das ich dich nicht zum Abtreiben zwinge!"
"Selbst wenn, ich würde es nicht zulassen." sagte meine Mutter tonlos, die Augen vor Erschöpfung geschlossen.
Ich wusste, dass sie schwanger war. Und auch wusste ich, dass ich eine große Belastung war.
Doch was konnte ich dagegen tun?
"Alex, du gefährdest unsere Existenz mit deiner Anwesenheit! Dich selber!" schrie er weiter, ich mir wieder die Ohren zuhaltend. Auch meine Augen hielt ich lieber geschlossen. Mein Herz raste, ich zitterte wie Espenlaub. Aus Angst...

PoV. Furdis

Erschrocken schlug ich meine verklebten Augen auf.
Das erste, was ich sah, war Mexi. Ich hatte meine Arme von hinten um ihn geschlungen, fest an mich gedrückt. Mir stieg leicht der Duft von einer Frucht in die Nase, welche zu Mexis Shampoo gehörte. Wohlig seufzte ich.
Vorsichtig löste ich meine Arme von seinen Körper und setzte mich auf.
Es war Nacht, denn ich konnte den Mond am klaren Sternenhimmel draußen erkennen.
Ich setzte Fuß vor Fuß bis ich am Fenster angelangt war und mich staunend auf die Fensterbank setzte und es mir in den paar Kissen gemütlich machte.
Draußen konnte ich leicht das Geräusch einer Eule identifizieren, hier drinnen nur das regelmäßige Atmen von meinem Freund.
Es war so leise, man hätte definitiv seine eigenen Organe arbeiten hören können.
Tonlos hebte ich mein Handy von dem Holzuntergrund der Bank und schaltete es ein.
Das leicht bläuliche Licht blendete mich, sodass ich meine Augen zusammen kniff und erst Momente später richtig etwas auf dem Display erkennen konnte.
P: Hey Alli... kannst du auch nicht schlafen?
P: Ignorier mich nicht. Ich sehe, dass du online bist! 😡
So sehr ich Pia auch liebte, sie war mir in letzter Zeit echt zu nervig.
F: Nenn mich nicht so! Und ja, ich kann auch nicht schlafen 😒
P: Mich nennst du - oder hast du - auch immer P! Also darf ich dir auch einen anderen Spitznamen geben! 😜
F: Kannst du mich nicht einfach weiter Furdis nennen? Fufu ginge auch 😌
P: Nope, Alli 😂😂😂
F: 😠
F: Was willst du überhaupt von mir? Kannst du nicht Maja belästigen? 😩
P: Nein, ich wollte mit dir reden... persönlich 😔
F: Jetzt? 😥
P: Ja 😞
P: In 10 Minuten an unserem Ort, du weißt wo 😶👋
F: Okay. Bis gleich 👋

//Vielleicht kommt heute Abend oder so noch was. Ich will allerdings nichts versprechen!
Das ist quasi das 6k Reads Special, welches ich so lange vor mich hin geschoben habe. Ich hoffe, es gefällt euch. Meinung?
DANKE <3//

Neighbours // #Mexifu [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt