Kapitel 67

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Die grünen Blätter raschelten unter meinen Füßen, während ich meine Hände tief in den Taschen meiner Jacke vergrub. Obwohl wir Sommeranfang hatten, war es beträchtlich kalt nachts.
Leise schlängelte ich mich zwischen den vielen Bäumen hin durch, bis ich schon die kleine, vom Mond bescheinte, Lichtung sehen konnte.
Von Pia war noch keine Spur.
Vorsichtig setzte ich mich auf eine der Wurzeln, welche aus dem Boden ragten.
"Da bist du ja endlich! Ich hatte schon gedacht, du kneifst." erklang die Stimme meiner jüngeren Schwester, aus welcher ich heraus hören konnte, dass sie schmunzelte.
"Warum sollte ich?"
Ich konnte am Knacken von ein paar Ästen feststellen, dass sie hinter mir aus dem dichten Wald kam, dennoch drehte ich mich nicht um. Kichernd setzte sich das komplett in schwarz gekleidete Mädchen neben mich auf den Boden und winkelte ihre Beine an. Ihre ebenso schwarzen Haare hatte sie zu zwei lässigen, geflochtenen Zöpfen gebunden.
"Keine Ahnung... hätte zu dir gepasst." erwiderte sie, weshalb ich genervt seufzte.
"Was willst du? Ist es wirklich so wichtig, dass wir uns dafür extra im Wald treffen müssen?" fragte ich und betrachtete sie von der Seite. Ihr Blick war starr nach oben in den Himmel gerichtet.
"Ich wollte dir etwas zeigen.", flüsterte sie und schloss ihre Augen, "Eigentlich weiß ich ja, dass du es nicht magst, wenn man in deinen Sachen rum schnuffelt, vor allem wenn es um dein Zimmer geht... Da du allerdings quasi "ausgezogen" bist, habe ich keinen Grund gesehen, dein Zimmer nicht zu betreten!"
"Und? Was hast du so unglaublich Interessantes gefunden?" blaffte ich, schnaubte verächtlich und wendete meinen Blick ab.
"Erinnerungen... an Opa." murmelte sie betreten. Innerhalb von Sekunden schnellte mein Kopf wieder in ihre Richtung.
Sie lachte gehässig auf: "Bist du immer noch so verharrt in ihn? Konntest du ihn immer noch nicht loslassen?" Für diese Sätze, für diese Seite und Art von ihr hasste ich sie.
"Er war wenigstens für uns da!" zischte ich.
"Pia Fuchs, was hast du gefunden?" wiederholte ich meinen Satz nach ein paar Minuten der Stille nochmal, woraufhin sie anfing, in ihrer Manteltasche nach Etwas zu suchen.
Kurze Zeit später hielt sie ein kleines zerknittertes Bild in der Hand, was ich ihr entnahm.

//Endlich mal wieder ein neues Kapitel! Ich setzte mich jetzt gleich ans Nächste....
Übrings Danke für 8k Reads <3//

Neighbours // #Mexifu [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt