Kapitel 11

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Während dem Mathe Unterricht haben Sean und ich viel Spaß. Zum Glück sind wir der Lehrerin nicht aufgefallen. Wie sich herausgestellt hat ist sie, Seans Aussage richtig, der Teufel höchstpersönlich. Deswegen haben Sean und ich schon nach der ersten viertel Stunde aufgehört miteinander zu reden. Als es endlich läutet packen wir so schnell wie möglich unsere Sachen zusammen und laufen schon fast aus dem Klassenzimmer, nur um so schnell wie möglich von dieser Frau wegzukommen. Ich weiß jetzt schon nicht, wie ich das Jahr bei ihr überstehen soll.

,,Was haben wir jetzt?", fragt Sean neugierig. Ich ziehe meinen Stundenplan heraus und sehe nach.

,,Religion und dann Geschichte.", sage ich aufgeregt. Geschichte ist mein absolutes Lieblingsfach. Während ich mich freue stöhnt Sean neben mir auf. lachend wende ich mich ihm zu, da er mir erzählt hat, dass er wegen Geschichte und Mathe durchgefallen ist. Nachdem wir uns durch Religion gekämpft haben, zeigt mir Sean, während der Pause, die Schule. 

,,Das ist ja wie ein riesiges Labyrinth! Wer kann sich denn das alles merken?", frage ich ungläubig, als ich schon wieder den falschen Gang zu meinem Spind einschlagen wollte.

,,Vertrau mir! In einem Monat hast du das drauf. Ich habe selbst ewig gebraucht, um mich zurecht zu finden.", lacht Sean neben mir. An meinem Spind hole ich mir mein Geschichtsbuch. Während wir wieder nach oben laufen dürfen, erzählt er mir viel über sich selbst und seine Familie. 

,,Ich habe einen großen Bruder. Wir, also meine Eltern, mein Bruder und ich wohnen in einem großen alten Haus am Rand von Beacon Hills. Die Walcotts leben schon seit Jahrhunderten hier. Aber lass uns die Geschichte beiseite lassen. Ich mache viel Sport und boxe gern."

,,Das ist sehr interessant. Willst du dich auch im Lacrosse Team anmelden?"

,,Natürlich! Wirst du zum Trainingsspiel kommen?"

,,Klar. Mein Bruder wird auch zum Spiel kommen. Es ist praktisch meine Pflicht hinzugehen!"

,,Gehen wir lieber mal wieder nach oben. Der Geschichtslehrer ist zwar nett, ist aber im Thema Pünktlichkeit sehr streng."

So machen wir uns gemeinsam auf den Weg nach oben. Vor dem Klassenzimmer warten auch schon andere Schüler darauf, dass die Tür aufgeschlossen wird. Während wir warten sehe ich mir meine Klassenkameraden etwas näher an. Die meisten scheinen freundlich, doch ich will mir nicht schon zu früh ein Bild machen. Um zu wissen, mit wem ich mich noch anfreunden könnte, muss ich sie erst näher kennen lernen. Wir sind circa gleich viele Mädchen wie Jungen. Ein paar vereinzelte Mädchen haben sicher mindestens eine Tonne Schminke im Gesicht, sodass man meinen könnte es sei eine Maske. Glücklicherweise sperrt unser Lehrer uns die Tür auf, sodass wir alle ins Klassenzimmer können. 

,,Lass uns bitte nicht ganz nach hinten gehen.",flüstere ich Sean zu. Doch er schüttelt bestimmend den Kopf.

,,Nur über meine Leiche. Ich sitze ganz hinten.", sagt er trotzig. Stur starren wir uns an woraus ein Blickduell entsteht. Nach einigen Sekunden wird es mir zu blöd und sehe ihn mit meinem besten Hundeblick an, den ich kann. Einen Moment später seufzt er laut auf.

,, Na gut. Weil du es bist. Dafür darf ich den nächsten Platz aussuchen. ", grinst er wieder. Ein 'jess' verlässt meinen Mund, worauf mich einige Mitschüler komisch ansehen. Während wir uns hinsetzten, kichert Sean und lacht mich aus. Empört schlage ich ihm gegen die Schulter. 

,,Das ist nicht lustig, Sean!",flüstere ich, da der Lehrer schon angefangen hat über den Unterricht zu sprechen. Während der Stunde versuche ich dem Lehrer meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, was gar nicht so einfach ist, wenn man Sean als Sitznachbar hat, der ständig versucht dich abzulenken. Nach der Stunde haben wir glücklicherweise den restlichen Tag frei. 

,,Willst du mit mir zum Lacrosse Feld kommen? Ich muss noch für morgen trainieren.", fragt mich Sean motiviert. Schnell stimme ich ihm zu, da meine Brüder noch nicht aus haben. Lachend machen wir uns auf den Weg zum Feld. Am Feld angekommen setzte ich mich auf die Tribüne und hole meinen Zeichenblock heraus, während Sean sich umzieht. Keine 5 Minuten später kommt er in voller Ausrüstung zurück. Während er die verschiedensten Tricks versucht, zeichne ich Sean von hinten mit einem Trikot mit Aufschrift 'Walcott' darauf. Als ich nach einer halben Stunde zufrieden mit meinem Werk meine Stifte wegpacke, klingelt es auch schon. Erschrocken packe ich meine Tasche und renne zu Sean hinunter. 

,,Musst du schon weg?", fragt er, als er mich entdeckt.

,,Ja ich habe Blake versprochen, dass wir gemeinsam nach Hause gehen" Verstehend nickt er und schnell umarme ich ihn bevor ich zu Blake eile, der schon ungeduldig vor dem Schultor wartet. Zusammen machen wir uns auf den Weg nach Hause. 

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Liam's Sicht:

,,Aufstehen, Schatz!", ruft meine Mutter und weckt mich auf. ,,Die Schule fängt in 1 1/2 Stunden an. Ich kann dich leider nicht fahren, weil ich zur Arbeit muss. Du musst leider den Schulbus nehmen" Nachdem sie mein Zimmer verlassen hat, lasse ich mich stöhnend wieder in die Kissen fallen. Eigentlich macht es mir nichts aus mit dem Bus zu fahren, aber meine Eltern versuchen mir alles zu ermöglichen, obwohl ich von der Schule geflogen bin. Weil wir knapp bei Kasse sind, müssen meine Eltern fast die ganze Zeit arbeiten. Deswegen haben sie nie wirklich Zeit. Weil sie in den Ferien nicht da waren und ich nicht allein zu Hause rumsitzen wollte, bin ich in einen nahe liegenden Park gegangen, um mir die Umgebung besser einzuprägen. Ich kann zwar nicht sagen wie jede Straße heißt, aber dafür habe ich Mason kennengelernt. Es freut mich schon jemanden gefunden zu haben und noch dazu ist er ein cooler Typ. 

Grummelnd schwinge ich meine Beine aus dem Bett und schlurfe zu meinem Kleiderschrank und ziehe wahllos ein T-Shirt und eine Jeans heraus. Schnell zieh ich mich um und gehe hinunter in die Küche. Als erstes fällt mir ein kleiner Zettel ins Auge, den ich sofort lese:

Croissants liegen auf dem Tisch. 

Einen schönen ersten Schultag. Hab dich lieb

-Mom 

Ein kleines Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Ich greife zum Tisch und beiße in ein Croissant. Während ich esse, versuche ich meine Sachen für den Schultag zu packen. Als ich fertig bin, sehe ich kurz auf einem Zettel, den mir meine Mutter geschrieben hat, wann der Bus geht. Mit einem Mal stehe ich unter Strom. Mir bleiben nur noch fünf Minuten. Geschockt ziehe ich meine Schuhe an und greife nach meinem Rucksack und renne nach draußen. Nach zehn Metern mache ich halt und renne wieder zur Haustür zurück, da ich vergessen habe abzuschließen.

 Während ich wieder renne, stopfe ich den Schlüssel in meine Jackentasche. Zu Fuß brauche ich knapp 5 Minuten, um zur Bushaltestelle zu gelangen. Nach zwei Minuten rennen sehe ich die Bushaltestelle. Zu meinem Leidwesen fährt gerade jetzt der Bus in die Haltestelle. Die letzten Meter sprinte ich noch und erreiche den Bus rechtzeitig bevor der Busfahrer die Türen schließen will. Keuchend lasse ich mich auf einen freien Platz fallen und atme tief durch um meinen Puls herunterzufahren. Dieses Schuljahr fängt schon mal gut an. 

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt