Kapitel 12

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Elenas Sicht:

Während wir nach Hause gehen, erzählen wir uns von unserem Schultag. Als ich von Sean erzähle, wackelt Blake mit seinen Augenbrauen. Empört schlage ich ihm auf die Schulter.

,,Wir sind nur befreundet!, rufe ich. 

,,Weiß er das?", fragt er geheimnisvoll. Lachend denke ich darüber nach. Erst jetzt fällt mir auf, als er mit mir durch die Gänge geschlendert sind,dass  ihm viele Mädchen hinter hergesehen haben. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Mit seinem roten Holzfäller Hemd sah er heute besonders gut aus. 

,,Wir sind nur befreundet", sage ich entschlossen. ,,Wie läufts bei dir?"

,,Obwohl ich ein Jahr jünger bin als die meisten, hat mich die Klasse gut aufgenommen. Am besten verstehe ich mich mit Harry und Louis. Die beiden haben heute den Lehrern schon zwei Streiche gespielt. Harry ist derjenige, der sich die Streiche ausdenkt, bevor beide sie ausführen.", lacht mein Bruder.

,,Solange Mom und Dad keine Anrufe wegen deiner Streiche bekommen, ist alles gut.", grinse ich. Zusammen biegen wir in unsere Straße ein. Uns beiden fällt auf, dass Stiles Jeep nicht in der Einfahrt steht. 

,,Wo ist er denn? Ich habe ihn in der Schule gar nicht gesehen.", frage ich besorgt.

,,Ich weiß es nicht. Ihm wird schon nichts passiert sein.", sagt mein Bruder. Zusammen gehen wir zur Haustür. Schnell schließe ich auf und gehe ins Wohnzimmer. Unsere Eltern werden mit den Zwillingen erst am Abend kommen, da sie noch irgendetwas geplant haben. Als ich auf mein Handy sehe, bemerke ich, dass ich eine Nachricht von Jack habe. Wieso schreibt er mir, obwohl er in der Schule sein sollte? Misstrauisch öffne ich sie:

Es gab einen Notfall wegen Derek

Komme später wieder. Macht euch keine Sorgen 

-Jack

Mindestens eine Minute stehe ich so da und starre auf die SMS, als mein kleiner Bruder hereinkommt. Bei meinem Anblick runzelt er besorgt die Stirn und kommt auf mich zu. Als er über meine Schulter die Nachricht liest, wird sein Gesicht immer bleicher. 

,,Das schafft nur unser Bruder: Erster Schultag und schon Fehlstunden.", versucht er die Stimmung zu lockern, was ihm auch gelingt. Ein kleines Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Wortlos nimmt er mich in den Arm. Eine weile stehen wir so da, bis er mich so weit wegdrückt, sodass er mir in die Augen sehen kann. 

,,Ihnen wird nichts passieren. Glaub mir" Stumm nicke ich. 

,,Lass uns was zu essen machen.", rufe ich und wie aufs Stichwort knurrt Blake's Magen. Schweigend gehen wir in die Küche. Grinsend hebe ich eine Packung Nudeln in die Höhe und deute auf die Tomatensoße, die mein Bruder zur selben Zeit hochhebt. Einige Sekunden später brechen wir in Gelächter aus. Während wir kochen, versucht Blake mich von meinen Sorgen abzulenken, indem er mich ununterbrochen zum lachen bringt oder mich so mit Fragen bewirft, sodass ich keine Chance habe über die anderen zu denken, wofür ich ihm dankbar bin, denn ich mache mir keine Gedanken mehr. Auch während wir essen, denke ich nicht daran, da mir mein Bruder gerade von einem süßen Mädchen aus seiner Jahrgangs stufe erzählt, worauf meine Schwester Sinne geweckt werden. Und JA! Auch Mädchen können so etwas 'entwickeln'. Aber anders als bei Jungs reagieren wir nicht  beschützerisch sondern neugierig. 

,,Wie ist sie? Und wie heißt sie? Seid ihr in der selben Klasse? Welche Haarfarbe hat-"

,,Beruhige dich. Ich erzähl ja schon alles.", lacht mein Bruder und versucht sein rotes Gesicht zu verstecken. ,,Ihr Name ist Danielle. Wir haben einige Kurse zusammen. Sie hat hellbraune Locken und braune Augen. Sie ist ein bisschen kleiner als ich und sie ist vom ersten Eindruck eher ein ruhiger Typ", schwärmt Blake. 

,,Awww! Wie süß! Habt ihr schon miteinander geredet?", frage ich da ich weiß, dass mein Bruder bei fremden Leuten schüchtern reagiert.

,,Ja haben wir. Wir haben sogar Nummern ausgetauscht. Sie hat mir angeboten, dass sie mir die Schule zeigt, wenn wir mal eine Freistunde haben", sagt er so leise, sodass ich ihn kaum verstehen kann. Als er fertig ist quietsche ich erfreut auf und hüpfe auf und ab wie ein kleines Känguru.

,,Jetzt hör schon auf. Wir reden morgen noch mal weiter. Versprochen. Darf ich mit Harry und Louis zum Skatepark fahren? Wir würden uns in einer viertel Stunde treffen. Ich mach dafür auch morgen den Abwasch. Bitte!", fleht er und sieht mich mit seinem besten Hundeblick an. 

,,Aber natürlich. Und jetzt schwing deinen Arsch auf dein Fahrrad. Wir wollen ja nicht, dass du zu spät kommst.", lache ich, worauf Blake sich hastig sein Skateboard schnappt und durch die Tür fegt. Grinsend über das Verhalten meines Bruders, räume ich die restlichen Sachen auf. Nachdem ich fertig bin, greife ich kurzerhand zum vollen Wäschekorb, um die dreckigen Klamotten zu waschen.  Gerade als ich mit dem Trennen fertig bin, klingelt mein Handy. Als ich auf mein Handy sehe, schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht. 



New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt