Kapitel 22

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Elena:

Wir beschließen, dass Kira ihn mit ihrem Charme, also ihren Fähigkeiten, um den Finger wickeln soll und  ihn am Abend zu einer 'Party' in das Haus Lydia's Großeltern bringen soll. Als die anderen schon in die Schule gehen wollten, bleibt Malia vor mir stehen und verschränkt ihre Arme. Lydia stellt sich genauso daneben hin, doch bei ihr sieht es nicht annähernd so angst einflößend aus. Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch. 

,,,Du willst jetzt nicht ernsthaft in die Schule gehen?", sagt Malia. 

,,Ähm doch?", sage ich unsicher. 

,,Du kommst jetzt mit uns mit. Wir werden dich ablenken. Wir können dich doch nicht einfach so in deiner Trauer versinken lassen.", erwidert Lydia.

,,Aber ich bin do-",will ich widersprechen, doch Malia unterbricht mich.

,,Elena. Ich konnte sie schon riechen, als ihr noch zwei Kilometer entfernt wart.", sagt Malia mitfühlend und ich knicke ein.

,,Und was wollt ihr machen?", frage ich unsicher.

,,Shoppen Natürlich! In ein paar Wochen ist der Schulball! Los gehts!", ruft Lydia erfreut, hackt sich bei mir unter und zieht mich zu ihrem Wagen, während Malia lachend hinter uns her geht. 

,,Malia! Für dich finden wir auch eins!",trällert Lydia und sofort verschwindet ihr Lächeln. Kurz darauf zuckt sie mit den Schultern und steigt in das Auto. Wenig später sitzen wir lautstark singend im Auto und fahren zu einer Mall. Die beiden lassen mir keine zehn Sekunden, um an Sean zu denken. Die ganze Zeit lenken sie mich ab. Nach 2 Stunden shoppen hat jede mindestens eine Tüte prall voller Klamotten. Lachend fahren wir zurück zu mir nach Hause. In meinem Zimmer setzten wir uns auf mein Bett und reden. Immer wieder werden wir extrem tiefgründig und mit einem einzigen Kommentar von Malia wird die Stimmung wieder zerstört. 

,,Was machst du eigentlich sonst noch außer lesen und Serien schauen?", fragt Malia. Kurz überlege ich, ob ich ihnen erzählen soll, dass ich gerne zeichne, doch entscheide mich dagegen. 

,,Ich tanze. Zwar nicht gut, aber ein wenig.", gestehe ich, da ich es eigentlich noch niemandem erzählt habe. Die Augen der beiden werden groß.

,,Echt? Zeig!", ruft Malia sofort. 

,,Na gut, aber ich habe schon ewig nicht mehr getanzt. Und ihr macht mit!" Leider stimmt das auch, da ich die letzten Wochen komplett mit dem Umzug beschäftigt war. Und mit Werwölfen. Motiviert springen meine Freundinnen auf, während ich eine geeignete CD in die Anlage stecke. Die Musik ertönt und ich zeige ihnen ein paar Grundschritte. Ein paar Lieder später beherrschen sie die Schritte und ich zeige ihnen schwierigere. Eine halbe Stunde später liegen Malia und Lydia erschöpft auf meinem Bett, während ich grinsend zusehe. 

,,Das war anstrengend", stöhnt Lydia.

,,Sogar für einen Werkojoten !", seufzt auch Malia. 

,,Aber ihr habt euch gut geschlagen!", versuche ich sie zu ermutigen, während ich versuche nicht zu lachen. Murrend steht Malia auf und geht in den Flur.

,,Wo willst du hin?", ruft Lydia. 

,,Essen!", knurrt sie zurück. Lachend sehen Lydia und ich uns an und folgen ihr nach unten. 

,,Was wollen wir kochen?", fragt Lydia. 

,,Am besten nichts. Sonst fliegt die Küche noch in die Luft", lacht Malia. Grinsend hebe ich drei Packungen Tiefkühlpizza hoch.

,,Wie wäre es damit?"

,,Perfekt!", sagt Malia. 

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Nachdem die Beiden gegangen sind, habe ich ein bisschen aufgeräumt und die Wäsche gemacht. Als ich gerade dabei bin, Dad's Hemd zu bügeln, wird die Haustür aufgemacht. Schnell gehe ich in den Flur und sehe meine beiden Brüder, die sich gerade  die Jacken ausziehen. Ohne jegliche Begrüßung läuft Jack an mir vorbei in die Küche. Fragend sehe ich Blake an, der nur den Kopf schüttelt. 

,,Er hat Hunger", lacht er und zusammen folgen wir Jack, der gerade dabei ist sich ein Sandwich reinzustopfen. 

,,Wie kann man nur so viel essen?", frage ich lachend.

,,Wie kann man vergessen das Bügeleisen abzuschalten?", kommt es promt zurück. Fluchend klatsche ich mir mit der Flachen Hand auf die Stirn und laufe zurück ins Wohnzimmer. Fassungslos hebe ich das zerstörte Hemd meines Vaters auf und gehe zu den anderen.

,,Dad wird mich umbringen"

,,Er hat viele davon", versucht Blake das Missgeschick nicht ganz zu schlimm zu machen.

,,das ändert nichts daran, dass es sein Lieblingshemd war", legt Jack noch einen drauf, worauf er einen wütenden Blick meinerseits bekommt. Seufzend lege ich es beiseite und setzte mich zu meinen Brüdern. Ein paar Minuten später lachen wir wieder ausgelassen. 

Zurück in meinem Zimmer, stelle ich geschockt fest, dass ich das Fenster offen gelassen habe und es somit extrem kalt ist. Schnell schließe ich es und drehe die Heizung auf. Um es nicht noch kälter zu machen, ziehe ich mir den dicksten Pulli an den ich besitze. Als ich mich umsehe, stelle ich fest, dass ein Windstoß meine ganzen Blätter im Zimmer verteilt hat. Stöhnend hebe ich sie auf und ordne sie, bis mein Schreibtisch fast genauso aussieht, wie davor. Ich schalte die Musik ein und setzte mich an den Schreibtisch, um zu zeichnen.

Als ich nach einer Stunde mit der Bleistift Zeichnung fertig bin, beschließe ich aufzuhören. Gedankenverloren lege ich mich auf mein Bett. Heute Abend ist sein erster  Vollmond. Und ich werde dabei sein. Ich weiß, dass Jack es mir verbieten wird, aber ein Gefühl beschleicht mich, dass ich dabei sein muss. Leise hole ich ein Bild aus meinem Nachttisch. Auf dem Bild, kann man mich und Liam sehen, am ersten Tag der Schule. Wir beide grinsten um die Wette. Drei Wochen später, fing es an mit dem ignorieren. Mit einem Ruck stehe ich auf und ziehe mir ein rotes Hemd an. Den Pulli werfe ich beiseite. Vor dem Zimmer meines Bruders klopfe ich und stecke dann denn Kopf hinein. 

,,Ich wäre soweit." Fragend sieht Jack mich an.

,,Wofür?", fragt er mit einem Unterton, der mir sagt, dass er schon längst weiß, worum es geht.

,,Für den Vollmond?", frage ich. Sofort springt er auf.

,,Ich werde dich nicht mitgehen lassen. Du könntest verletzt werden!"

,,Ich muss doch gar nicht dabei sein. Einfach nur in der Nähe. Lasst mich doch einfach bei Lydia." Ich sehe meinem Bruder an, dass er immer noch etwas dagegen hat, doch er sagt nichts weiter. Sein Blick wird weich. 

,,Komm. Fahren wir." 

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt