Kapitel 30

2.6K 115 8
                                    

,,Weißt du,Elena. Es ist ziemlich kompliziert mit meinen Geschwistern-", fängt sie an.

,,Du hast gesagt du hättest keine Geschwister.",unterbreche ich sie. Ihre Schultern hängen ihr schlaff hinunter und ein müder Gesichtsausdruck sieht mich an.

,,Das sagte ich, ja. Und ich habe gelogen. Meine Schwester hieß Talia Hale. Und mein Bruder Peter Hale. Ich weiß, dass sie vor vielen Jahren eine ange-"

,,Deine Schwester war Talia Hale?!", rufe ich fast, doch meine Mutter bedeutet mir, leiser zu sein. ,,Das heißt: Ich, Elena Janson, bin die Cousine von Derek Hale!" Geschockt starre ich sie an.

,,Woher weißt du von Derek?", fragt meine Mutter und so erzähle ich ihr, dass Derek im Rudel ist und, dass ich ihn im Tierheim getroffen habe. 

,,Ich habe geahnt, dass wir wieder auf die Hale Familie treffen werden."

,,Wieso sind wir dann hier her gezogen? Oder anders gesagt. Wieso sind wir weggegangen?", frage ich ungläubig.

,,Ich nehme an, dass Scott dir die Geschichte vom Hale Feuer erzählt hat?Gut. Nach dem Verlust meiner Familie, floh ich mit euch. Ihr wisst doch, dass wir, als du vielleicht 6 Jahre alt warst, umgezogen sind. Es wäre zu gefährlich für mich gewesen, länger in Beacon Hills zu bleiben, da Kate Argent mich jagte.", gesteht sie.

,,Dich jagte", frage ich, ,,soll das heißen du bist übernatürlich?" 

,,Weißt du. Dich wird es auch mal treffen, sogar schon sehr bald. Jedes weibliche Wesen der Hale Familie kann sich in einen vollwertigen Wolf verwandeln. Sie haben die gleichen Eigenschaften wie Werwölfe.", fängt sie an, doch ich unterbreche sie.

,,Mom? Das alles weiß ich schon. Ich wollte nur wissen wie wir mit Derek verwandt sind."

,,Woher-?" Und so erzähle ich ihr von dem rätselhaften Treffen von Derek und mir. Immer wieder öffnet und schließt sie den Mund, als ob sie etwas sagen möchte, doch sie unterbricht mich nicht.

,,Wie kann ich es kontrollieren?", frage ich, nachdem ich geendet habe.

,,Das ist sehr schwierig, Elena. Du musst dir wie bei Werwölfen einen Anker suchen. Leider kann ich dir bei deiner Verwandlung nicht helfen."

,,Wieso nicht?"

,,Das ist schwierig zu erklären. Das Gen wird immer weiter vererbt, aber der Haken bei der Sache ist der, dass wenn deine Tochter dem 16. Geburtstag näher kommt, also der Punkt an dem sie sich das erste Mal verwandelt, verschwinden die Kräfte der Mutter mehr und mehr.", sagt sie und lässt kurz ihre grün-blauen Wolfsaugen aufblitzen, sodass ich zurückzucke. 

,,Soll das heißen, dass du wegen mir deine Kräfte verlierst?", frage ich fassungslos. 

,,Nicht ganz. Ich verliere zwar die Macht über eine Kontrollierte Verwandlung, aber an Vollmond kann ich mich immer noch verwandeln." 

,,Wieso hast du uns nichts erzählt?"

,,Es wäre zu gefährlich gewesen.", antwortet sie schlicht. Immer wieder lasse ich mir ihre Worte durch den Kopf gehen, bis mir ein wichtiges Detail einfällt. 

,,Heißt das, dass Marie auch zum Wolf wird?", frage ich und denke an meine kleine Schwester, die wahrscheinlich gerade im Wohnzimmer sitzt und fröhlich vor sich hin spielt. 

,,Vielleicht. Dieses Gen ist unberechenbar. Es könnte sein, dass sie sich nur in einen Wolf verwandeln kann, oder dass sie bloß Visionen bekommt.Aber bis dahin haben wir noch einige Jahre hin.", sagt sie trüb und blickt auf die Uhr, ,,Komm schon Elena. Ein bisschen Schlaf wird dir sicher gut tun. Es ist schon spät." 

Unfähig etwas zu sagen und nur zu gähnen, stehe ich auf und schlürfe nach oben in mein Zimmer. Der heutige Tag war aufschlussreicher als ich mir vorstellen konnte. Aus irgendeinen Grund muss ich an die Vollmondnacht denken, an dem Liam jedem ein Wesen zuordnete. Nur Stiles und ich waren die einzigen Menschen. Nun muss Stiles als einziger Mensch klar kommen. Schnell ziehe ich mir eine bequeme Hose und ein weites T-Shirt an und lege mich ins Bett.

Immer wieder wiederhole ich unser Gespräch und versuche noch etwas herauszufinden. Doch schon langsam werde ich vom Schlaf überwältigt und schlafe ein.

Ich kann sehen, wie Brett verletzt in die Jungen Umkleide läuft. Jemand hat ihn mit seinem Schläger getroffen. Da er sich vor lauter Schmerzen nicht mehr auf den Beinen halten kann, sinkt er hilflos auf den Boden. Keuchend hält er eine Hand auf die Brust. Auf einmal kommt ein Mädchen, welches ich schon öfter in der Schule gesehen habe, um die Ecke. Ein fieses Grinsen ziert ihr Gesicht. Sie schubst Brett, sodass er mit seinem ganzen Körper auf dem Boden liegt. Immer und immer wieder schubst sie ihn. 

,,Wieso tust du das?", fragt Brett verzweifelt, worauf das Mädchen nur eine seltsame Kette aus ihrer Jackentasche herauszieht. 

,,Du bist eine ganze Menge Geld wert, Brett Talbot.", sagt sie verschwörerisch. , ,,Das Eisenhut wird dich nicht töten, aber ich kann es." Mittlerweile ist die Wirkung des Eisenhuts so stark, sodass die Verwandlung von Brett einsetzt. Seine Augen glühen bedrohlich, als das Mädchen ihm die Schlinge an den Hals hebt. 

Verschwitzt wache ich auf und versuche mich zu beruhigen. Nach einigen Versuchen gelingt es mir schließlich meine Atmung zu normalisieren. Dieser Traum war schrecklich. Ich hoffe zu tiefst, dass das bloß ein Traum war und keine Vision. Glücklicherweise sehe ich Brett in zwei Tagen wieder. Und wenn es eine Vision war, dann kann ich zu mindestens ausschließen, dass sie schon passiert ist. Die Umkleiden sehen auf gar keinen Fall aus wie in der Devenford Prep. Diese Szene wird wenn sie passieren wird in der Umkleide von der Beacon Hills High School geschehen.

Seufzend schwinge ich meine Beine über die Bettkante und stehe auf. Während ich ins Badezimmer gehe, sehe ich aus dem Fenster. Die Sonne ist gerade dabei aufzugehen. Also ist es früh morgens. Im Bad dusche ich mich schnell und lasse meine nassen Haare offen über die Schultern hängen. Im Spiegel betrachte ich mich. Ich habe mich verändert.  Nein. Nicht mein Aussehen hatte sich verändert, sondern meine Persönlichkeit.  Geschwind ziehe ich mir etwas lockeres an und gehe die Treppen hinunter. Wie erwartet sind meine Eltern schon wieder in der Arbeit. Da Ich keine Lust hatte einen großen Aufwand zu betreiben, esse ich ein einfaches Müsli. Gerade als ich fertig war kommt Blake in die Küche. Wortlos setzt er sich mir gegenüber und richtet sich auch ein Müsli her. Immer wieder wandern seine Augen nervös zu mir und dann wieder auf sein Essen. Irgendwann wird es mir zu albern.

,,Was ist los, Blake?", frage ich besorgt.

,,Es ist nichts.", sagt er unglaubwürdig und ich sehe ihn misstrauisch an.

,,Du bist ohne irgendein Wort hereingekommen, obwohl du sonst immer als Elefantenherde hereingestürmt kommst. Du stopfst dich nicht wie Jack voll, sondern ist Müsli. Und du bist schon die letzten Tage nicht gerade oft aus deinem Zimmer gekommen. Was ist los?", frage ich diesmal mit etwas Nachdruck. Seufzend legt er den Löffel in die nun leere Schüssel. Immer wieder öffnet er den Mund, doch schließt ihn wieder, als suche er nach Worten. Nervös knetet er seine Hände.

,,Ich brauche deine Hilfe.", sagt er endlich.

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt