Kapitel 40

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Liam's Sicht: 

Es tat ihr leid? Ist das ihr verdammter Ernst? Wer konnte sie nicht aus dem Auto holen? Wer hätte sie an Vollmond fast angegriffen? Wer hat sich Jahrelang von ihr fern gehalten und sie beleidigt? Genau? Dieser Idiot war ICH! Wütend schreie ich Beschimpfungen gegen Garret die Wände entlang. Wenn sie meinetwegen stirbt... Nein. Das könnte ich mir nicht verzeihen. Ich muss, obwohl ich weiß, dass ich diese Jahre nie wieder ersetzen kann, versuchen sie zu retten. Ich muss ihr die Wahrheit sagen. Egal wie oder wer es hört. Sie muss es erfahren. Jetzt ist es sowieso schon egal. 

Flashback:

,,Liam. Beruhige dich.", ruft meine Mutter verängstigt, als ich gerade dabei war auf meinen Boxsack einzuhauen. Mitten in der Bewegung erstarre ich. Meine eigene Mutter hat wegen meiner unkontrollierbaren Wut Angst vor mir. Als ich mich beruhigt habe, kommt sie auf mich zu. ,,Dein I.K.S wird schlimmer. Du kannst dich nicht einfach mit Kindern prügeln. Es wäre besser, wenn du heute nicht zu den Janson's gehen würdest." 

Damit hatte alles angefangen. Ich hatte Angst, dass ich meiner besten Freundin weh tun würde. Und jetzt? Jetzt habe ich auch noch Krallen und Fangzähne. Was bringt es dann noch die Wahrheit vor ihr zu verstecken? 

Mittlerweile ist die Sonne untergegangen, als ich zum dritten Mal versuchte diese blöde Mauer hochzuklettern. Mit jedem Versuch schmerzt meine Brust mehr und ich werde schwächer. Haben die anderen schon angefangen zu suchen? Bestimmt. Wieder versuche ich die Mauer hochzuklettern. Mittlerweile ist es so dunkel, sodass ich nicht mehr viel sehen kann. Nur der Mond spiegelt sich im Wasser wieder. Meter um Meter ziehe ich mich die Mauer hoch. Als ich nur noch zwei Meter hatte, merkte ich wie meine  Kräfte schwinden. Wütend auf mich selbst spüre ich wie sich meine Augen verfärben und ich brülle. Danach sacke ich zitternd zusammen, kralle mich aber noch rechtzeitig an den Steinen fest. Auf ein Wunder hoffend hänge ich an der Wand. Auf einmal rutschen meine Füße weg, sodass ich in der Luft hänge. Eine Träne der Verzweiflung rollt meine Wange hinunter. Ich bin kurz davor mich ein letztes Mal hinunter zu stürzen. Ich würde nie bis zur Kante kommen. Und wie würde ich aus dem Wald kommen? Verzweifelt lasse ich meinen linken Arm los. Gerade als ich mich fallen lassen will, spüre ich wie eine Hand nach meinem Arm greift. Die besorgte Stimme Scott's dringt an mein Ohr. Als er mich hinaus gezogen hat, nimmt er mich erleichtert in die Arme.

,,Ich habe dich gefunden! Wir müssen dich sofort zu Deaton bringen.", sagt er hastig, doch ich befreie mich aus seinem Griff.

,,Wo ist sie? Wo ist Garret? Wir müssen sie suchen!", schreie ich ihn schon fast an. 

,,Die anderen suchen schon nach ihr. Garret ist tot.", erzählt er und mir rutscht das Herz in die Hose. Zum einen weil Garret trotzdem ein Freund war und zum anderen, weil nur er wusste wo sie sich befindet. Verzweifelt lasse ich mich auf den Boden fallen. 

,,Wir werden sie nicht finden.", schluchzend vergrabe ich mein Gesicht in meine Hände. 

,,Liam! Die anderen sind Elena durch Jasons Shirt, das sie getragen hat, schon dicht auf der Spur. Aber jetzt müssen wir dich zur Tierklinik bringen."Mit diesen Worten stützt er mich zu seinem Auto und wir machen uns auf den Weg in die Tierklinik. Doch während wir fahren, verliere ich allmählich mein Bewusstsein. 


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Blake's Sicht: 

Die letzten Minuten wurde darüber diskutiert was wir jetzt machen sollten. Malia wollte einfach in die Hütte rein gehen, da wir sowieso in der Überzahl waren. Doch Stiles meinte, dass wir Garret nicht unterschätzen sollten. 

,,Wieso? Er ist tot! Und seine Freundin auch!", erwidert Malia sichtlich wütend. Dieses Mädchen verwirrt einen total. Im einen Moment ist sie total besorgt und dann wieder total wütend, aber insgeheim bewundere ich sie für ihre Stärke. Sie denkt nicht so wie ich und verschwendet keine unnötige Zeit. Dieses Denken und ihre Gesichtszüge erinnern mich stark an meinen älteren Bruder. Doch darüber kann ich mir später Gedanken machen, da sie mittlerweile ziemlich laut geworden waren.

,,Was wenn da wirklich sein Komplize mit einer Pistole wartet und ohne zu zögern auf dich schießen würde? Dann hätte er noch mehr Geld!", ruft Stiles wütend, doch auch Besorgnis schwankt in seiner Stimme mit. 

,,Leute! Wenn er einen Komplizen hätte, wäre er schon längst auf uns aufmerksam geworden. So wie ihr hier rumschreit!", flüstere ich energisch. Ohne auf ihre Einwände zu achten, nähere ich mich, mit Stiles Baseball Schläger, der Hütte. Um in das kleine Fenster zu sehen, muss ich mich auf Zehenspitzen stellen. In der  Hütte brannte nur ein kleines Nachttisch Licht, doch auch mit ihrer Hilfe kann ich keine Person in ihr ausfindig machen. Mit erhobenem Schläger und Stiles und Malia hinter mir, drücke ich langsam die Klinke hinunter. Obwohl ich versuchte leise zu sein, quietscht diese widerlich. Da es eh schon egal wäre, stößt Malia die Tür auf. Weil wir unsere Handy Taschenlampen ausgeschaltet haben, sucht Stiles nach einem Lichtschalter. Während er noch sucht, stößt Malia einen erschrockenen Schrei aus und stürzt nach vorne. Währenddessen findet Stiles den Lichtschalter und das Zimmer wird von grellem Licht durchflutet. Meine Augen wandern sofort zu einer am Boden liegenden Person. Elena. Ihre haut ist unnatürlich blass und blaue flecken zieren ihren Körper. Erschrocken sinke ich neben ihr zu Boden. Währenddessen halte ich ihre Hand. Auf einmal spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.

,,Ihr Atem ist flach und ihr Puls ist zu langsam. Wir müssen sie zu Deaton bringen.", sagt Malia und zusammen heben wir sie hoch. Sie ist ziemlich leicht. Zu leicht für meine Verhältnisse. Wann hat sie das letzte Mal wirklich gegessen? In den letzten Tagen habe ich mich nie über sie gekümmert. Jetzt wo sie mich am meisten braucht, kann ich ihr nicht helfen. Während Malia und ich sie aus der Hütte tragen, bleibt auf einmal Stiles' Jeep vor uns zum Stehen. Zusammen heben wir sie auf die Rückbank. Mein Blick bleibt die ganze Zeit auf ihrem Kopf hängen, welcher auf meinem Schoss liegt.

,,Scott hat Liam gefunden.", teilt Stiles mit, doch ich höre nicht zu.

,,Gib mir ihre Hand." Verwirrt reiche ich Malia die Hand meiner Schwester, welche nun die Augen schließt. Sie nimmt ihr die Schmerzen. Eine Träne der Dankbarkeit rollt über meine Wange.

,,Danke.", hauche ich, doch sie sieht nur verwirrt aus.,,Was ist?" 

,,Ich müsste das Eisenhut in meinem Körper spüren. Er hat auch ihr etwas gegeben. Ich konnte ihr aber bloß die äußerlichen Schmerzen nehmen.", flüstert sie. Als wir angekommen  waren, stürmen sofort Scott und Jack auf uns zu, nehmen Elena sanft auf ihre Arme und tragen sie dicht gefolgt von uns in die Tierklinik. 


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Da mich jemand gebeten hat, öfter Kapitel hochzuladen, habe ich entschieden, dass ich diese Nacht 6 Kapitel hochladen werde.  Ich hoffe, dass das Kapitel nicht all zu verwirrend war. 

Also dann: Viel Spaß und Schöne Ferien!

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt