Kapitel 53

1.9K 93 0
                                    

,,Sie sind hier!", schreit Mr. Argent. Sofort stellen sich alle gespannt auf. Jack verfrachtet mich nach ganz hinten, wofür ich ihm auch ein bisschen dankbar bin. Unsicher halte ich die Waffe in meiner linken Hand. Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt schießen kann. Plötzlich höre ich Schüsse und alle rennen sofort auseinander und auf die Angreifer zu. Wohingegen ich mich hinter einer Säule verstecke. 

Ich hätte zu Malia und Stiles gehen sollen! Dort wäre ich wahrscheinlich nützlicher gewesen!

Egal. Jetzt sitze ich hier. Zu meiner rechten kämpft ein mir fremder Werwolf. Zu meiner linken steht Derek mit erhobener Waffe. Auf einmal erinnere ich mich an den Kodex von Mr. Argent, den sich seine Tochter Allison ausgedacht hat. 

Wir beschützen die, die sich selbst nicht beschützten können.

Das ist es! Ich töte nicht einfach so jemanden. Ich beschütze diejenigen, die sich gerade nicht selbst beschützen können. Doch immer noch wird mir an den Gedanken, jemanden zu töten, schwindelig. Kurz spähe ich um die Ecke. Die Angreifer haben mich noch nicht entdeckt. Somit kann ich unentdeckt schießen. Mein erster Schuss fällt sogleich. Jemand hat Lori in die Ecke gedrängt. Sie ist verletzt. Ohne zu Zögern schieße ich dem Typen in das linke Bein, worauf dieser sofort auf den Boden sinkt. Lori schaltet ihn dann schnell aus. Ich sehe mich weiter um. Doch in meiner Nähe scheint niemand in Gefahr zu sein. Wir haben die Überhand. Ich sehe mich nach meinen Freunden um. Doch wegen dem Nebel kann ich niemanden erkennen. Nur noch Derek. Aber dieser steht auch bloß zwei Meter neben mir. 

Auf einmal höre ich ein vibrieren. Kurze Zeit später senken die Typen ihre Waffen und ziehen sich zurück. Unsicher schleiche ich zu Derek. 

,,Was passiert hier?", frage ich leise.

,,Sie haben es geschafft! Sie haben die Todesliste deaktiviert!",sagt er grinsend und nimmt mich in die Arme. Zusammen gehen wir zu den anderen. Ich vermeide bewusst den Blick zu den Leichen. Auf einmal befinde ich mich in den Armen von Jack. 

,,Es tut mir so unendlich leid! Ich hätte dir vertrauen sollen. Mit Liam, Mit allem!", nuschelt er in meine Haare. Lachend löse ich mich wieder von ihm. 

,,Wieso sagst du das?", lache ich.

,,Das alles ist mir in den Kopf gekommen als ich gekämpft habe. Ich muss dir einfach vertrauen. Und wenn du ihm verzeihst, dann verzeihe ich ihm auch." 

,,Danke, Jack", flüstere ich. Eine einzelne Freudenträne rollt meine Wange hinunter, während ich ihn wieder umarme. 

,,Warte, was! Du hast dich wieder mir ihm versöhnt!" Bretts verwirrte Stimme bringt mich wieder zum Lachen. Auch er wusste nichts davon. 

,,Ich erkläre es dir später!" Mit diesen Worten ziehe ich auch ihn in eine Umarmung.


-------------------------------------------------------------


,,Mom?", frage ich scheinheilig. Drei Tage sind seit der Abschaltung der Todesliste vergangen. Stiles und Malia haben sich vertragen. Jack, Brett und Liam auch. Naja. Mehr oder weniger. Aber sie würden sich wenigstens nicht mehr die Köpfe einreißen, was ein ziemlicher Fortschritt ist.  

Leider mussten wir die Gartenparty verschieben, weil einfach viel zu schlechtes Wetter angekündigt wird. Deswegen findet sie erst nächstes Wochenende statt. Doch dieses Mal werden Jason und Brett leider nicht mehr dabei sein. Brett's Rudel wird wieder zurück nach Hause gehen, da die Todesliste nicht mehr existiert. Jason muss noch dazu mit seiner Mannschaft wieder zurück zur Devenford Prep. Die meisten Schüler der Beacon Hills High School sind froh darüber. Auch die Privatschüler sind wahrscheinlich froh wieder nach Hause zu kommen. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Noch vor wenigen Tagen liefen Mörderer durch die Stadt. Dann würde ich mich auch am liebsten so schnell es geht vom Acker machen. 

,,Was ist denn, Elena?", antwortet sie und sieht vom Terrassenstuhl zu mir hoch, während sie lächelnd irgendeine Zeitschrift weglegt. 

,,Kann ich noch zu Liam, um mit ihm und Mason für den Geschichtstest morgen zu lernen?"

,,Auch wenn ich absolut sicher bin, dass ihr wahrscheinlich nicht lernen werdet, kannst du ruhig gehen. Deine Noten sind ja gut und ich denke du hast dir ein bisschen Normalität verdient.", grinst sie. Fröhlich drücke ich ihr einen Kuss auch die Wange und gehe schnell hinein, um mich anzuziehen. Kurz bevor ich die Haustür aufschließe, hält mich mein älterer Bruder auf.

,,Wo gehst du denn hin?", fragt er lässig, während er an der Wand lehnt und in einen Apfel beißt. 

,,Jack! Du kommst sofort hierher und lässt deine Schwester in Ruhe, du Idiot!", ruft meine Mutter lachend vom Türrahmen zur Terrasse und hält ein Modemagazin in die Höhe. ,, Was denkst du Schatz? Welches Kleid passt besser zu meinen Haaren?"  Kichernd schleiche ich mich durch die Tür, während Mom meinen Bruder bequatscht. Pfeifend fahre ich mit dem Fahrrad in Richtung Liams Haus. Da ich noch nicht oft in dieser Wohnsiedlung war, musste ich eine Weile suchen und eine äußerst nette alte Dame fragen, um es zu finden. Da seine Eltern erst spät nach Hause kommen werden, sind wir alleine. Ich klingle. Einmal. Zweimal. Nichts. Verwirrt öffne ich die Tür. Von oben kann man lautes Gebrüll und Musik hören. Diese Idioten. Sogar Liam als Werwolf konnte die Klingel nicht hören. Schmunzelnd gehe ich die schmale Holztreppe hinauf. Das ganze Haus war auch eher schlicht und klein gehalten. Vor einer offenen Tür werden die Stimmen auch immer lauter. 

,,Hey Jungs!", rufe ich erfreut, worauf sie vor Schreck aufschreien. Lachend setzte ich mich neben Liam auf den Boden, während sie wieder versuchen sich zu beruhigen. 

,,Jage uns nie wieder so einen Schrecken ein!", sagt Mason und sieht mir dabei todernst in die Augen. 

,,Willst du auch spielen?", fragt Liam. 

,,Ich war wirklich sehr hoffnungsvoll, dass wir WIRKLICH Geschichte lernen würden, aber egal, also ja, gegen wen?", antworte ich lachend. 



,,Ich habe euch doch gesagt, dass ich in diesem Spiel eine Niete bin!", rufe ich. Mason und Liam schütteln beide den Kopf. 

,,Du hast 2 Brüder, welche zu den Spitzen aller Spitzen der Zocker gehören!", sagt Mason und fasst sich theatralisch ans Herz, wobei er ein wenig übertrieben hat, ,, Ich bin enttäuscht von dir! Nein. Nicht von dir. Sondern von ihnen!" Den letzten teil sagt er übertrieben traurig und wischt sich dann noch eine falsche Träne aus dem Auge, sodass Liam und ich uns nicht mehr halten können, und laut losprusten. Nachdem wir uns beruhigt haben, hält Liam mir den Controller hin. 

,,Lieber nicht. Ich sehe lieber zu", lache ich. Mit diesen Worten lege mich auf Liams Bett, da ich sie von dort besser beobachten kann. 

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt