Kapitel 26

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,,Okay, was ist hier los?", bringt Malia es auf den Punkt. Kira öffnet den Mund, als ob sie etwas sagen wollte, doch schließt ihn wieder.

,,Die Auftragsmorde", sagt Lydia und sieht mich an. Wieder verspüre ich einen Stich, als ich an Seans Tod denken muss und Tränen treten in meine Augen, welche ich sofort wegblinzle. Stärkend spüre ich die Hände meines Bruders auf meinen Schultern. ,,Sie sind nicht zufällig geschehen. Jeder hat denselben Ursprung. ", fährt Lydia fort und hält ein Blatt Papier hoch, ,,Es gab einen Code. Ich denke es gibt noch weitere Teile. Das Geld wird wahrscheinlich mit dem gestohlenem aus dem Hale Verlies gezahlt."

,,Woher wusste der, der die Liste erstellt hat, von allen Übernatürlichen in Beacon Hills?", fragt Scott.

,,Wir wissen es nicht. Bis jetzt stehen nur Scott und Lydia auf der Liste. Aber wir vermuten, dass wir anderen auch noch draufstehen werden. Zuerst müssen wir aber den Code knacken.", erklärt Kira. Eine unangenehme Stille breitet sich im Zimmer aus und jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. 

,,Darf ich die Liste mal haben?", frage ich mit belegter Stimme. Verwirrt reicht Kira mir den Zettel. Zitternd sehe ich mir den Zettel an. 

Sean Walcott           250

,,Was bedeutet die Zahl dahinter?", frage ich leise. 

,,Die Zahl steht dafür, wie viel derjenige wert ist",erklärt Lydia mitfühlend. Stumm lese ich weiter. 250 000 Euro? Scott ist 25 Millionen wert. 

,,Er ist der wahre Alpha", sagt Kira. Scharf ziehe ich die Luft ein. Er wird zum Ziel werden. Angst schleicht sich hinein. In diesem Raum werden nur zwei nicht auf der Liste stehen: Stiles und ich. Sofort verkrampfe ich mich und greife nach Jacks Hand. Auch mein Bruder wird auf dieser Liste stehen. Tränen treten in meine Augen.  Scott stellt sich in die Mitte des Raumes, sodass alle ihn ansehen. 

,,Wir werden versuchen jeden auf dieser Liste zu retten. Ich werde es versuchen. Für einige kommt diese Hilfe zu spät", sagt er und sieht zu mir, ,,Aber wir können viele Leben retten."

Wütend werfe ich die Liste hin und renne aus dem Haus zu unserem Auto. Ich wollte einfach nur nach Hause. Bevor ich das Auto überhaupt erreichen konnte, werde ich in eine Umarmung gezogen. Beruhigend fährt Malia mit der Hand meinen Rücken auf und ab. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, löse ich mich von ihr. Fragend sieht sie mich an. 

,,Scott wird versuchen alle zu retten", sagt sie aufmunternd. 

,,Das ist es nicht: Ihr alle steht auf der Liste. Menschen werden versuchen euch umzubringen! Sie werden euch wie Dinge behandeln. Es ist grausam, wie eine Zahl über das Leben eines Menschen bestimmen kann. Eine Zahl sollte nicht dafür stehen, wie viel jemand wert ist.", sprudelte ich darauf los. Verstehend nickt Malia.

,,Ich kann deine Wut verstehen. Aber das bringt uns auch nicht weiter. Wir müssen einen Weg finden, so viele Leben wie möglich zu retten. Für Sean ist diese Hilfe zu spät gekommen. Wir müssen es wenigstens versuchen.", sagt Malia bestimmt. 

,,Danke Malia", flüstere ich.

,,Wofür hat man denn Freunde? Lass uns wieder reingehen. Die anderen warten auf uns."


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Nach einer halben Stunde, fahren wir endlich nach Hause. Ich bin so erschöpft gewesen, dass ich beinahe auf dem Sofa eingeschlafen wäre. Da wir beide müde sind, ist es still im Auto. Obwohl ich dieses Thema nicht ansprechen will, will ich es hinter mir lassen.

,,Du wirst auch auf der Liste stehen."Starr nickt mein Bruder.

,,Aber ich habe ein ganzes Rudel hinter mir. Mir wird nichts passieren.", versichert er mir. Siedend heiß fällt mir etwas ein.

,,Stehen auf dieser Liste nur Übernatürliche aus Beacon Hills oder aus Beacon County?", frage ich besorgt. 

,,Ich denke ganz Beacon County.", sagt er verwirrt. Anscheinend ist er noch nicht auf die Idee gekommen, dass das nicht nur uns betreffen wird. 

,,Das heißt auch, dass in unserer alten Heimat Auftragskiller unterwegs sind?!", stelle ich panisch fest. Glücklicherweise versteht auch jetzt mein Bruder.

,,OH MEIN GOTT! Brett!", ruft er und währe fast von der Straße abgekommen. Mittlerweile bin ich hellwach. Geschockt starrt mein Bruder weiter auf die Straße. 

,,Ruf ihn an! Sofort!", ruft er. Zitternd ziehe ich mein Handy heraus und gebe Bretts Nummer ein. Leider geht nur die Mailbox an. Frustriert lege ich auf. 

,,Was sollen wir tun?", frage ich besorgt. 

,,Ich weiß es nicht. Wir können es nur später noch versuchen. Mach dir keine Sorgen.", versucht er mich zu beruhigen, obwohl er sich selbst extreme Sorgen macht. Brett hat ihm sehr geholfen, als er sich in einen Werwolf verwandelt hat. Die beiden waren wie Brüder. Sie waren sich ziemlich ähnlich. Sie waren die besten im Lacrosse Team. Beide liebten diesen Sport. Oft trainierten sie bis spät in die Nacht, wenn ein Spiel am nächsten Tag anstand. 

Zu Hause angekommen, schleichen wir leise nach oben. Müde ziehe ich mir einen Pulli von Jack an und eine bequeme Jogging Hose. Seit einer halben Stunde liege ich im Bett und kann nicht einschlafen. Kurzerhand beschließe ich, zu Jack zu gehen. Leise schleiche ich mich zu seinem Zimmer. auch er liegt wach in seinem Bett und starrt die Decke an. Wortlos öffnet er die Arme und ich lege mich zu ihm. In seiner Umarmung schlafen wir schließlich beide ein. 


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Am nächsten Tag wache ich besorgt auf. Leise befreie ich mich von Jacks Klammergriff und schleiche zur Tür hinaus. Nur wenn er schläft sieht es so aus als ob er keine Sorgen hätte. Deshalb lasse ich ihn schlafen. Ich greife zu meinem Handy und wähle wieder die Nummer meines besten Freundes. Diese Nacht hatte ich wieder einen komischen Traum: Brett lag in den Umkleidekabinen der BHHS. Verletzt und bewusstlos. Ich hoffe, dass er bewusstlos war, obwohl er sich nicht mehr rührte. Eine junge Frau kam ins Bild. Leider konnte ich ihr Gesicht nicht erkennen. Schon wieder geht nur die Mailbox ran! Frustriert gehe ich in mein Zimmer und ziehe mir Alltags Klamotten an. Als ich auf die Uhr sehe, merke ich, dass es gerade mal sieben Uhr früh ist. 

,,Super! Ich habe bloß 4 Stunden geschlafen!", murre ich ironisch und gehe in die Küche. Während ich esse, versuche ich nachzudenken, wie ich herausfinden kann, was mit mir los ist und was es mit diesen Träumen auf sich hat. Als ich nachdenke, wer mir helfen könnte, fällt mir nur eine Person ein. Scott sagte, dass diese Person schon viel mit Übernatürlichem zu tun hatte. Glücklicherweise wusste ich, wo man diese Person finden konnte, denn Scott hatte Jack die Adresse für alle Notfälle gegeben. Schnell schreibe ich Jack einen Zettel, auf dem steht, dass ich einen Spaziergang mache. Ich habe noch niemandem etwas über diese Träume erzählt. 

Eines steht fest: Ich muss unbedingt in eine Tierarztpraxis fahren.

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt