Kapitel 31

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Spätestens jetzt hatte er meine volle Aufmerksamkeit und meine Neugier wurde geweckt. Immer wenn er meine Hilfe brauchte, habe ich alles sofort stehen und liegen gelassen, da ich weiß, dass er sich wie Jack nicht vielen anvertraut. Es kommt nicht gerade oft vor, dass er meine Hilfe braucht, aber es gab irgendwie ein un gesprochenes Versprechen, dass wenn man Probleme hatte zu dem anderen kommen konnte. Man konnte dem anderen blind vertrauen und man war sich sicher, dass dein Geheimnis bei der anderen Person bleiben würde. Doch irgendwie habe ich in letzter Zeit dieses Versprechen nicht beachtet. Ich weiß, dass Blake diese Wolf Sache verstehen würde und versuchen würde mir zu helfen, aber sonst wäre auch er in Gefahr.  Aufmerksam nehme ich seine Hände in meine und sehe in eindringlich an. 

,,Was ist passiert?"

,,Es gibt da ein Mädchen in meiner Klasse. Sie ist wunderschön, aber sehr schüchtern. Wie schaffe ich es, mit ihr zu reden?", fragt er ernst. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass ich gleich laut loslachen würde. Es war etwas so typisches. Etwas so normales. Während ich überlege, kann ich erkennen wie Blake verträumt in die Luft starrt, worauf ich kichern muss. Er schenkt mir nur einen verwirrten Blick. 

,,Also?", fragt er hoffnungsvoll. 

,,Du musst sie nicht sofort auf ein Date einladen. Dass wäre zu früh. Aber du musst einfach versuchen sie aus der Reserve zu locken. Rede am Anfang einfach nur mit ihr. Über die Schule, über Hobbys. Lächle sie einfach mal an. Freunde dich zuerst mit ihr an.", rate ich ihm und zwinkere meinem Bruder zu. 

,,Danke. Ich werde es versuchen.", verspricht er mir und küsst mich dankbar auf die Wange.  Obwohl Blake unter Freunden sehr offen ist, fällt es ihm schwer auf andere zu zugehen. Besonders wenn es um ein Mädchen geht. Kurz sehe ich auf mein Handy und erschrecke: 7 verpasste Anrufe  von Kira und zwei SMS von Malia. Schnell springe ich auf.

,,Bye Blake!" 

,,Warte! Wo willst du hin?", fragt dieser.

,,Ich bin mit den Mädels auf dem Wassergrundstück verabredet. Kannst du das bitte Jack ausrichten?"

,,Sicher. Bye", verabschiedet sich mein Bruder, während ich zur Tür renne. Stöhnend fällt mir auf, dass ich weder mit dem Auto fahren kann, da Jack es später noch braucht. Also steige ich auf mein Fahrrad. Zum Glück ist heute schönes Wetter. Nach einer halben Stunde bin ich endlich angekommen und stelle das Rad an die Hauswand. Die Tür war nur angelehnt, sodass ich problemlos ins Haus hinein kann. Die Tür zum Zimmer in dem Lydia auch letztes Mal den Schlüssel gefunden hat, öffne ich leise und sehe wie Lydia vor einer Schallplatten Anlage sitzt und hilflos den Regler verstellt. Sie konzentriert sich so sehr, sodass sie mich nicht einmal bemerkt. Kira winkt mich besorgt zu sich her, während Malia auf die Anlage starrt. Glücklicherweise scheinen sie mir nicht wütend. Schweigend warten wir. Nach einer weiteren halben Stunde stößt Malia mich an. 

,,So wird das nichts. Sie braucht eine Pause.", flüstert sie, worauf ich zustimmend nicke. Zu dritt stehen wir auf und nähern uns vorsichtig der Banshee. Da wir keine Ahnung haben was wir tun sollen, rüttelt Kira sanft an Lydias Schulter, worauf diese wie aus einer Trance zu erwachen scheint. Fragend sieht sie uns an. 

,,Gönn dir ne Pause.", sage ich und reiche ihr meine Hand, welche sie dankbar annimmt und sich aufrichtet. 

,,Ihr habt recht.", sagt sie und wir gehen nach unten in die Küche. Nach ein paar Minuten Schweigens lockert sich die Stimmung auf und wir lachen gemeinsam, während sich jeder etwas zu Trinken holt. 

,,Ich denke nicht, dass wir so auf den nächsten Schlüssel kommen, Lydia.", gestehe ich meine Zweifel. Die anderen beiden nicken zustimmend. 

,,Ich denke das auch nicht, aber was bleibt uns anderes übrig? Ich kann nicht auf eine 'Erleuchtung' warten. Bis das passieren wird sind die Hälfte auf der Liste schon tot." 

,,Trotzdem. Du solltest dir heute freigeben. Wir können morgen weitersehen. Morgen Abend ist das Spiel. Bis dahin haben wir genug Zeit.", rät Malia. 

,,Apropos Lacrosse Spiel. Schon aufgeregt?", grinse ich und ziehe eine Augenbraue hoch, während ich die Kitsune ansehe.

,,Ein wenig. Ich meine, ein Killer ist im Team UND es ist mein aller erstes. Natürlich bin ich aufgeregt.", antwortet Kira. 

,,Ich bin sicher du schaffst das. Wir sind ja auch auf der Tribüne. Aber ich muss euch noch etwas erzählen,",fange ich an, ,,es gibt noch einen Werwolf auf dem Spielfeld. Brett Talbot." 

,,Woher weißt du das?", fragt Lydia. Ich will gerade antworten, als ihr gerade selbst ein Licht aufgeht., ,,Devenvord Prep?" 

,,Yep.", kommt es nur von mir.

,,Nope.", sagt Malia dagegen, ,,Wovon redet ihr?" 

,,Das ist Elena's Bester Freund. Er hat ihr auf der Schule geholfen mit Liam fertig zu werden.", erzählt Lydia. Den beiden scheint ein Licht aufgegangen zu sein. 

,,Ein Werwolf und dein bester Freund? Hast du eigentlich auch Freunde ohne Superkräfte?", lacht Malia.

,,Ich habe Stiles!", rufe ich, worauf auch die anderen anfangen zu lachen.

,,Das zählt nicht Elena. Stiles ist auch nicht normal.", erwidert Kira, worauf ich ihr nicht widersprechen kann. Als es wieder leise wird, sieht Malia mich mit einem komischen Blick an. 

,,Was ist los?", frage ich misstrauisch. 

,,Als du uns die Geschichte von dir und Liam erzählt hast, habe ich dir etwas versprochen.", sagt sie geheimnisvoll, während ich versuche mich daran zu erinnern. Es war schon so lange her bzw. es war schon so viel dazwischen passiert, ,,Ich habe dir versprochen, ihm eine reinzuhauen falls wir ihn treffen. Und ich habe nichts dagegen dieses Versprechen zu halten." Kurz ist es still, doch dann brechen wir wieder in Gelächter aus.

,,FALLS Liam morgen Abend noch auf beiden Beinen steht und du ihm höchstens nur die Nase brichst, dann ja.", grinse ich. Meine Vermutung hat sich bestätigt. Liam kann noch so hart gegen mich vorgehen, aber diesmal habe ich ein ganzes Rudel hinter mir. 

,,Wie geht es dir eigentlich mit Liam?", fragt Kira besorgt, doch ich winke nur ab.

,,Ich versuche ihn zu ignorieren. Bis jetzt ist ja nichts schlimmes passiert. Aber ich habe ein wenig Mitleid mit ihm. Ich meine er hat es sich nicht ausgesucht ein Werwolf zu sein.", gestehe ich, worauf Malia mit erhobener Faust gespielt bedrohlich auf mich zukommt.

,,Oh nein, Elena. Ich denke nicht, dass es ihm oder auch uns lieber gewesen wäre, dass er von diesem Dach hinunterstürzt. Oder, dass Scott sich dann mit so großen ( dabei streckt sie ihre Arme aus) Schuldgefühlen rumplagen müsste?" 

,,Darauf habe ich nichts einzuwenden. Aber jetzt lasst uns einen entspannten Nachmittag verbringen."

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt