Kapitel 7

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Eine sanfte Stimme dringt an mein Ohr. Müde öffne ich die Augen und sehe in das Gesicht von Marie, die versucht mich mit ihrem Feen Zauberstab zu verzaubern. Als ich sie angrinse, läuft sie glücklich zu Jack, der an der Tür lehnt, und springt zu ihm hinauf, worauf er sie lachend auffängt.

,,Siehst du? Ich habe Zauberkräfte.", flüstert sie stolz. Lachend lässt Jack sie wieder runter und kommt auf mich zu. Noch bevor ich überhaupt reagieren kann hebt er mich hoch und trägt mich die Treppe hinunter. Ich, ein kleines Mädchen im Vergleich zu ihm, kann gegen diesen Muskelprotz nichts anrichten und klopfe trotzdem, bewaffnet mit den Schlimmsten Schimpfwörtern, die ich vor meinen Geschwistern benutzen darf, gegen seine Brust in der Hoffnung er würde mich herunterlassen. Vergeblich. 

In der Küche angekommen setzt er mich auf meinen Stuhl und begibt sich ans andere Ende des Tisches: außer Schlag reiche. Gespielt beleidigt verschränke ich die Arme vor meiner Brust und funkle Jack wütend an. Grinsend streicht Blake mir eine, sich aus meinem unordentlichen Dutt gelöste, Haarsträhne aus dem Gesicht und kitzlig wie ich bin lache ich fast sofort los. Ich kann nicht lange böse sein, weil meine Geschwister das Frühstück hergerichtet haben. 

,,Damit wollen wir uns bedanken, dass du immer für uns gekocht hast!", rufen die Zwillinge aus einem Mund. Manchmal denke ich die zwei können sich über Gedanken verständigen, sooft wie sie dasselbe im selben Moment sagen. Schnell bedanke ich mich bei ihnen und wir beginnen zu essen. Auf einmal klingelt mein Handy und neugierig sehe ich drauf, weil ich normalerweise keine Nachrichten bekomme. Als ich die Nachricht öffne, schleicht sich ein Grinsen auf mein Gesicht und ich wende mich wieder meinen Geschwistern zu, die mich neugierig ansehen.

,,Wer war das?", fragt Jack und versucht dabei beiläufig zu klingen was ihm kläglich misslingt. Großes Bruder Klischee erfüllt würde ich sagen. 

,,Stiles. Er fragt ob wir mit ihnen Schlittschuh fahren, und den Rest des Rudels kennen lernen wollen.", antworte ich. Die Zwillinge wippen aufgeregt hin und her, während Blake und Jack mich aufgeregt ansehen.

,,Ich werte das als Ja.", sage ich darauf und die Zwillinge brechen in Jubel aus. 

,,Wann geht's los?",fragt John aufgeregt.

,,In einer Stunde. Also beeilt euch!", rufe ich, weil wir alle noch komplett in Schlafanzug dastehen und die Küche noch saubergemacht werden muss. Auf einen Schlag geht alles ganz schnell: Innerhalb von zehn Minuten haben Jack und ich die Küche aufgeräumt, während Blake den Zwillingen etwas zum Anziehen heraus sucht. Einmal durften sie es sich selbst heraus suchen, worauf eine Prinzessin und ein Drache durch den Supermarkt liefen. Zum Glück waren die Menschen die Zwillinge gewohnt und wunderten sich nicht. Als wir mit der Küche fertig sind, rennen wir in unsere Zimmer, um uns fertig zu machen. Als ich unten ankomme ist es  bereits halb elf: noch eine halbe Stunde. Erst jetzt fällt mir auf wie lange ich überhaupt geschlafen habe.

 Die Zwillinge stehen schon in ihren Schuhen und Jacken auf der Art Bank, die vor der Umkleide steht. Sie sehen wirklich niedlich aus: Sie haben die gleichen Sachen an, nur Marie in zartrosa und John in weinrot. Schnell hole ich mein Handy heraus und schieße ein Foto von den beiden, wie sie gerade dem anderen helfen, die Mütze aufzuziehen. Ich ziehe meine Stiefel an und dazu eine dunkelblaue Jeansjacke. Nach wenigen Minuten kommen auch die anderen beiden Jungs runter und ziehen sich fertig an. Schnell hole ich etwas Geld von dem Rest, das uns Mom von der Shoppingtour gegeben hat und werfe Jack die Autoschlüssel zu. Wir gehen auf unsere Familienkutsche zu und setzen uns hinein. Bevor wir losfahren, geben wir den Zielort ins Navi ein und schon kann die Fahrt losgehen. 

Eigentlich wären wir nach einer Viertelstunde da gewesen, aber mein geliebter Bruder war geistig zu unterlegen dem Navi zu folgen und verfuhr sich satte 5 Mal. Als wir nach fünf Minuten auch endlich einen Parkplatz gefunden haben, sind wir schon zehn Minuten zu spät. Als ich aussteigen will, merke ich, dass ein Auto in die Parklücke neben uns will und bleibe höflich erweise im Auto. Als das Auto neben uns zum stehen gekommen ist, sehe ich zum ersten Mal den Fahrer an. 

,,Naa? Auch zu spät?", frage ich grinsend durchs Autofenster, worauf sich Stiles erschreckt und geschockt aus dem Fenster sieht. Als er erkennt, dass ich es bin, fängt er an zu lachen und wenig später steige ich mit ein. Schnell steige ich aus dem Auto, sodass auch Stiles aussteigen kann. Als ich zu den anderen gehen will, sehe ich als erstes zwei Mädchen: Das eine hat haselnussbraune Haare, während das andere fast schwarze Haare hat. Beide haben braune Augen. Das Dunkelhaarige Mädchen lächelt mich und meine Geschwister Freundlich an, als sie mich überraschenderweise in eine Umarmung zieht. 

,,Ich bin Kira. Ich habe schon viel von euch gehört.", sagt sie mit energievoller Stimme. Als Kira das andere Mädchen auffordernd ansieht, blickt dieses nur verwirrt zurück.

,,Das ist Malia. Sie ist noch nicht lange wieder ein Mensch, aber das erklären wir euch später.", sagt währenddessen Scott. ,,Normalerweise sollte Derek auch hier sein, aber er ist nicht erreichbar. Wir haben noch viele andere Mitglieder im Rudel, aber die werdet ihr im Laufe der Zeit noch kennen lernen. Also, wer hat Lust auf Schlittschuhlaufen?" 

Sofort jubeln die Zwillinge, und wir machen uns auf den Weg in die Halle. Lydia und Kira haken sich bei mir ein und ziehen mich ein bisschen weiter vor, während die Zwillinge auf Stiles und Scott's Schultern sitzen. In der Halle bezahlen wir und suchen uns passende Schuhe aus. Zu 10 gehen wir nach 5 Minuten aufs Eis. Zum Glück ist heute wenig los, da es draußen viel zu warm ist, um in einer Halle zu sitzen. Wir fahren alle ein paar Runden und müssen lachen, als Blake und Stiles schon nach den ersten paar Metern das Gleichgewicht verlieren. Ich mache mit den Mädels ein paar Fotos und tausche die Nummern aus. zu 4 nehmen wir Mädchen uns an die Hände und drehen unsere Kreise. Auch Malia, die mir vorher etwas schüchtern vorgekommen ist, taut jetzt auf und reißt ihre Witze mit uns. Nach ein paar Minuten teilen wir uns in Pärchen auf. 

Während Blake mich tanzend über die Fläche führt, sehe ich wie Stiles und Malia etwas unbeholfen fahren. Während John mit Lydia tanzt, fährt Jack mit Marie und Scott mit Kira. Weil es so süß aussieht, wie Jack Marie um sich selbst dreht, bitte ich Blake ein Video von den zwei zu machen. Auch von John und Lydia machen wir ein Foto, die Händchen haltend und sichtlich amüsiert durch die Halle fahren. Nach 2 Stunden gehen wir aus der Halle und beschließen uns noch bei einem Café zu treffen. 

Nach fünf minütiger Fahrt sind wir da. Weil wir so viele Leute sind, teilen wir uns auf. Die Mädchen an einem und die Jungen am anderen Tisch. Ich bin ein bisschen nervös, weil ich die anderen nicht kenne, aber Lydia hilft mir mental, weil sie neben mir sitzt. Malia blickt uns alle etwas verwirrt an, weil Marie mit ihren haselnussbraunen haaren spielt. 

,,Sie hat die gleichen Haare wie meine Lieblings Prinzessin!", ruft meine Schwester begeistert und wir brechen in schallendes Gelächter aus. Nach einigen Sekunden lächelt auch Malia und streicht Marie liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht.

,,Wann fängt die Schule nochmal an?", fragt Malia stöhnend, als wir nach ein paar Minuten auf dieses Thema gekommen sind. 

,,In einer Woche", sagt Lydia, worauf Malia und ich stöhnen müssen. Dadurch brechen wir wieder in Gelächter aus. Die Mädchen erzählen mir noch die Geschichte von Malia, worauf ich wirklich bewundert bin, weil sie sich so schnell an das Menschsein gewöhnt hat. Eine ausgelassene Stimmung ist an unserem Tisch, wird aber leider von einer einfachen Frage 'zerstört'.

,,Wieso seid ihr umgezogen? Wegen der Schule?", fragt Kira neugierig. Ungewollt zieht sich etwas in meiner Brust zusammen. Verwirrt sieht Malia mich an.

,,Dich verletzt dieses Thema, oder?", fragt Malia besorgt. Stumm nicke ich, schüttle aber schnell den Kopf.

,,Ich will es euch erzählen. Ich vertraue euch.", sage ich bestimmt. Stolz sieht Lydia mich an und greift nach meiner Hand, weil sie weiß wie sehr mich das berührt. Also fange ich an den beiden die Geschichte von Liam und mir zu erzählen....

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt