New Beta / Liam Dunbar ff

Kapitel 3

An diesem Morgen bin ich schon früh wach geworden. Schlaftrunken mache ich mich auf den Weg ins Bad, weil ich weiß dass ich nicht mehr einschlafen kann. Kurz springe ich unter die Dusche und schalte kaltes Wasser ein, um wach zu werden. Nach 5 Minuten stelle ich das Wasser ab und ziehe mir eine einfache Jeans und ein weißes T-Shirt an. Leise schleiche ich mich runter in die Küche, um Frühstück zu machen, weil meine Eltern nicht da sind. Geübt richte ich die Sachen auf den Tisch. Zur Feier des Tages beschließe ich Rührei mit Speck zu kochen. Zur leisen Musik aus dem Radio summend versuche ich die Eier auf meinen Händen zu balancieren. 

Nach einer viertel Stunde bin ich fertig und stelle es zu den anderen Sachen auf den Tisch. Schnell hole ich noch Orangensaft bevor ich nach oben gehe, um meine Geschwister zu wecken. Die Zwillinge rüttle ich sanft wach und bedeute ihnen, dass sie sich fertig machen sollen. Bei Blake muss ich normalerweise nicht lange warten bis er aufwacht. Er könnte sofort einen Marathon laufen. Obwohl ich auch ein Frühaufsteher bin, bin ich froh wenn ich genug Schlaf bekomme. In Blakes Zimmer werfe ich mich auf das Bett. Weil Blake ganz an der Kante schläft, wird er von meinem Schwung samt Decke aus dem Bett geworfen. Blitzschnell ist er wach und grinst mich an. Er kann niemanden sauer sein, wenn er geweckt wird. 

,,Morgen, Schwesterherz. Deine Ideen werden immer un kreativer. Diese Methode hast du letzte Woche auch schon gemacht.", sagt mein Bruder, immer noch auf dem Boden liegend.

,,Ein Meister verrät nie seine ganzen Pläne.", lache ich und mein Bruder stimmt mit ein.

,,Warst du schon bei unserem Morgenmuffel?", fragt mein Bruder und zieht eine Augenbraue hoch. 

,,Nein. Du wirst mir aber helfen. Und ich habe schon einen Plan.", grinse ich. Misstrauisch sieht mein Bruder mich an folgt mir aber trotzdem. Bei Jack nehmen wir seine Matratze und ziehen sie zur Treppe. Jack schläft noch immer wie ein Stein. Grinsend setzten wir uns auf die Matratze und rasen mit hoher Geschwindigkeit die Treppe hinunter. Von einem Schlag auf den anderen ist unser Bruder auch wach und hält sich erschrocken fest. 

Als wir am Ende angekommen sind, wirft er sich wieder auf die Matratze und murmelt ein 'bin in 5 Minuten da'. Lachend gehen Blake und ich in die Küche, in der schon die Zwillinge sitzen und sich über das Frühstück her machen. Blake und ich setzten uns zu ihnen und fangen an zu essen. Nach ein paar Minuten kommt auch Jack und isst mit uns. Wir beschließen später eine Tour durch Beacon Hills zu machen. Nach dem Essen räume ich auf, während sich die anderen umziehen. 

Vor der Garage bleiben wir stehen und grinsen uns an. Blake und ich nehmen die Fahrräder, John und Marie die Inliner und Jack sein Skateboard. Die Zwillinge halten sich an den Rädern fest. Wir kommen an vielen Orten vorbei: die Schule, die Tierklinik, das Krankenhaus, einen Skatepark und zum Schluss einem Einkaufszentrum, an dem wir rast machen. Blake und Jack gehen kurz in ein Café, um etwas zu essen zu holen, da wir fast drei Stunden die Stadt erkundet haben. Nach fünf Minuten kommen sie mit ein paar Croissants und Donuts zurück. Wie ausgehungerte Tiere stürzen wir uns darauf und haben es in wenigen Momenten verschlungen. Lachend werfen wir die Servietten weg und machen uns auf den Weg zu unseren Rädern, die wir an einer Mauer abgeschlossen haben. 

Als ich auf mein Rad steige, spüre ich einen Blick auf mir. Verwirrt drehe ich mich um und sehe aber niemanden, der sich irgendwie komisch verhält. Schnell steige ich auf mein Rad und versuche die anderen einzuholen, was sehr schwierig ist, weil sie schon in den Gassen Beacon Hills verschwunden sind. Leider habe ich kein Handy dabei, mit dem ich anrufen könnte. Also beschließe ich mich auf eine Bank zu setzen und zu warten. Meine Geschwister und ich haben abgemacht, wenn jemand von uns verloren geht, dass wir an Ort und Stelle bleiben sollen. Also sitze ich hier und sehe mir die Menschen Massen an die hier vorbei laufen. Auf einmal sehe ich eine dreiköpfige Familie, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Eltern spielen so süß mit dem Kind, dass ich einfach nicht anders kann, als zu lächeln. 

Auf einmal werde ich von hinten angerempelt und sehe in zwei blaue Augen, die mir das Blut in den Adern gefrieren lassen: Liam Dunbar steht vor mir. Derjenige, dem ich vor sechs Jahren noch alles anvertraut habe und derjenige der mich das letzte Schuljahr ohne Grund fertig gemacht hat. Tränen steigen in meine Augen und ich versuche alles, um sie zu verbergen.

,,Kannst du nicht aufpas- Elena!", fängt er wütend an und schafft es, meinen Namen verächtlich auszusprechen.

,,Liam.", erwidere ich kalt und blinzle die Tränen in meinen Augen weg. Zum Glück werden wir von Jack unterbrochen, der sich schützend vor mich stellt und Liam wütend anfunkelt.

,,Komm, Elena! Wir gehen.", sagt er bestimmend und zieht mich weg. Ohne es zu wollen, drehe ich mich noch einmal zu Liam um und denke einen reuevollen Ausdruck auf seinem Gesicht zu entdecken, der sich schlagartig zu einem wütenden verändert als er merkt, dass ich ihn ansehe. Zusammen  mit meinem Bruder gehen wir zu unseren Geschwistern, die bei den Rädern auf uns warten. Kurz erzählt Jack, was passiert ist und immer wieder laufen Tränen mein Wange hinunter. Ich knie mich auf den Boden und die Zwillinge umarmen mich liebevoll. Jeder weiß was zwischen mir und Liam vorgefallen ist. Blake hebt meinen Kopf, streicht mir eine Träne aus dem Gesicht und lächelt mich aufmunternd an.

,,Hör auf zu weinen. Jemand könnte sich in dein Lächeln verlieben.", lächelt er und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

,,Wir sollten uns auf den Weg nach hause machen. Es wird bald dunkel.", sagt Jack und lächelt uns an. Nach einer halben Stunde sind wir zu hause angekommen und ich verschwinde fast sofort in mein Zimmer. Leider komme ich nicht um den Gedanken umher.

,,Was habe ich getan, dass du mich so hasst, Liam?", flüstere ich und eine einzelne Träne fällt auf meine Bettdecke.