Kapitel 48

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Während Jack am Steuer sitzt, versuche ich nicht einzuschlafen. Da Stiles und ich noch Ewigkeiten geredet haben, bin ich irgendwann in seinem Bett eingeschlafen. Zum Glück bin ich noch vor meinem Bruder aufgewacht, sodass ich ohne großes Aufsehen zu erregen, wieder zurück in mein Zimmer schleichen konnte. Wenig später wollte Blake mich auch wecken, war aber auch zu tiefst überrascht, als ich schon gut gelaunt und fertig angezogen vor ihm stand. 

,,Wieso sollen wir nochmal zu Scott fahren?", frage ich müde. Jack sieht lachend zu mir.

,,Was zur Hölle hast du denn gemacht, dass du wie eine schlafende Leiche hier drin liegst?", fragt er. 

,,Ich habe heimlich als Geheimagent gearbeitet. Wir mussten einen Killer fangen und waren die ganze Nacht unterwegs.", antworte ich ihm sarkastisch, worauf er genervt die Augen verdreht. 

,,Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.", stelle ich trocken fest. 

,,Wir wollen den Benefactor fangen.", antwortet er gelassen.

,,Wie wollt ihr das machen? Und wieso braucht ihr mich dazu?", frage ich geschockt.

,,Scott sagte, dass wir jeden brauchen. Er meinte auch, dass du sicher einen guten Plan machen kannst.", antwortet er knapp. Das hat mir sehr geholfen! Vor dem Haus der McCalls bleibt er stehen und ein sichtlich nervöser Scott steht vor der Haustür. Verwirrt gehen wir auf ihn zu und er hebt entschuldigend den Kopf. 

,,El. Es tut mir leid, dass er hier ist, aber wir brauchen ihn. Jetzt da Malia weg ist. Bitte sei mir nicht böse. Und Jack: Bitte reiß ihn nicht auseinander.", rattert er runter, worauf wir noch verwirrter drein schauen. 

,,Und wen meinst du?", fragt mein Bruder angespannt. 

,,Liam.", antwortet unser Alpha leise. Fast hätte ich ihn nicht verstanden. Doch als Jack seine Fäuste ballt, musste ich mich zusammenreißen, um nicht sofort laut loszulachen. Sie wissen noch gar nicht, dass wir uns wieder vertragen haben. 

,,Jack es ist alles in Ordnung. Wir haben uns wieder vertragen.", versuche ich ihn zu beruhigen.

,,Wieder vertragen? Wann? Und wieso? Er hat dir dein Leben zur Hölle gemacht!", sagt Scott verständnislos. 

,,Vielleicht hat er das, aber er wäre wegen mir fast gestorben. Noch dazu hatte er einen Grund. Also wenn ihr mich jetzt entschuldigt" Mit diesen Worten drehe ich mich auf dem Absatz um und gehe hoch erhobenem Hauptes in das Wohnzimmer von Scott. Auf dem Tisch standen schon Laptops, während Kira, Liam und Stiles angeregt diskutieren. Mit einer Umarmung werde ich von allen begrüßt und als ich auch Liam umarme, wird auch Kira bewusst, dass alles wieder im grünen Bereich ist (davor hat sie ihm nicht in die Augen gesehen). 

,,Das ist grenzwertig idiotisch.", sage ich trocken mit verkrampften Händen. 

,,Und gefährlich.", fügt Jack hinzu. 

,,Habt ihr so etwas schon einmal gemacht?", fragt Liam. 

,,Was? Etwas grenzwertig idiotisches oder etwas gefährliches?", fragt Stiles zurück. 

,,Geht ruhig von beidem aus.", sagt Kira, was mich nicht ein Stückchen beruhigt. 

,,Ihr müsst nicht mit machen.", sagt Scott und sieht Liam und mir in die Augen. 

,,Ich bin schon hier. Ich würde nur verrückt werden, wenn ich zu Hause sitzen würde und nicht weiß was passiert. Ich bin dabei.", widerspreche ich.

,,Ich auch.", fügt Liam hinzu. Stiles legt uns beiden die Arme über die Schulter.

,,Dann seid ihr beide grenzwertig idiotisch." Lachend will er sich schon wieder entfernen, als mir schwindelig wird. Schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen, welche sich immer weiter verbreiten. Ich bekomme noch mit, wie mein Name gerufen wird, doch es scheint so weit weg. 

Liam und Kira stehen beide auf dem Dach des Krankenhauses. Kira mit ihrem Katana und Liam in seiner Wolfs Gestalt. Aus dem Nichts erscheint plötzlich ein Ungetüm. Ein Monster. Sein Körper besteht aus Knochen. Knurrend rennt er auf die beiden zu....

Ruckartig schlage ich meine Augen auf und sehe in die besorgten Augen von Stiles. Anscheinend hat er mich aufgefangen, da ich 1. in seinen Armen und 2. auf dem Holzboden liege. Röchelnd versuche ich mich aufzusetzen, doch mein Bruder hält mich zurück, indem er mir ein Glas Wasser hinhält. 

,,Das war eine Vision oder?", fragt Kira besorgt. Still nicke ich.

,,Wie lange war ich weg?"

,,10 Sekunden. Höchstens.", antwortet Stiles und hilft mir mich aufzurichten. 

,,Was hast du gesehen?", fragt Scott eindringlich. Mit leiser Stimme wiedergebe ich alles was ich gesehen habe. Danach ist es still. 

,,Wir werden es heute Nacht tun.", beschließt Scott, ,,Ihr könnt solange hier bleiben bis deine Mutter kommt. Dann fahren wir ins Krankenhaus." Als ich wieder aufstehen will, wird mir wieder schwindelig, sodass Stiles mich wieder stützen muss. Mit Leichtigkeit, die man ihm nicht angesehen hätte, hebt er mich hoch und trägt mich zur Couch und legt mich behutsam ab. Dann setzt er sich auf den Boden, sodass sein Körper gegen der Couch lehnt. Währenddessen haben sich die anderen auch im Raum verteilt. 

,,Damals als du in der Tierklinik bei Brett umgekippt bist. Das war auch eine Vision. Hab ich recht?", fragt Stiles, worauf ich nicke. 


Nervös tippe ich mit dem Fuß auf den Boden, während Kiras Mom neben Scott's Bett steht. Jack ist mit den anderen schon zum Krankenhaus gefahren, um schon alles vorzubereiten. Nur widerwillig hat er mich mit Liam, Scott und Kira allein gelassen. Jetzt springe ich also alle paar Sekunden nervös vom Sessel auf. Anscheinend färbt sich das auch auf die anderen ab, da sie mich öfters mit mahnenden Blicken ansehen. Auf einmal wird es Liam dann doch zu blöd und er schiebt mich nach draußen in den Gang. Ohne ihn dafür anzublaffen, führe ich meinen Nervositäts Spaziergang weiter fort. 

,,Was ist, wenn er wirklich stirbt? Was sollen wir Melissa sagen? Sie hätte bloß noch ihn? Was ist mit Stiles? Er hat schon so viele verloren. Jetzt noch Scott? Das wäre zu viel.", quassle ich. Auf einmal nimmt Liam meine Hände in seine und zwingt mich somit, stehen zu bleiben. Ich hebe meinen Kopf und sehe ihm direkt in die Augen. Sofort beruhige ich mich wieder. 

,,Hör zu, El. Du musst uns vertrauen. Wir schaffen das. Und Scott schafft das auch. Solange die Zeit nicht abgelaufen ist, gibt es keinen Grund zur Beunruhigung.", sagt er sanft und streicht mir liebevoll eine sich aus meinem Pferdeschwanz gelöste Strähne hinter mein Ohr. Zitternd lehne ich meinen Kopf gegen seine Brust, während er mir weiter beruhigend durch die Haare fährt. Obwohl ich sagte, dass es dauern würde unser Vertrauen wiederr aufzubauen, kann ich nicht anders, als ihm zu vertrauen. Wir fahren auseinander, als Kiras Mom auf einmal die Tür aufreißt und uns ausdruckslos ansieht. 

,,Ihr solltet einen Krankenwagen rufen." 

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt