Kapitel 15

3.4K 133 0
                                    

Ich sehe wie Sean panisch in ein Badezimmer rennt und die Tür hinter sich schließt. Eine Verzerrte Stimme sagt ihm, er solle sich ein Handtuch um die Hand wickeln und dann mit einer Spiegelscherbe gegen ihn kämpfen. Anstatt den Spiegel einzuschlagen zerstört er das Fenster und springt vom Balkon auf die Straße. Barfuß rennt er über die Straßen Beacon Hills, als der Mann in das Bad eindringt. Bevor ich einen Blick auf den Mann werfen kann, wird alles schwarz. 

Schweißgebadet wache ich auf und stelle erleichtert fest, das es nur ein Traum war. Es hat sich erschreckend real angefühlt. Stöhnend merke ich, dass ich nur noch eine halbe Stunde habe, bis die Schule anfängt. Ich wollte schon schon zu den anderen gehen, um sie aufzuwecken, als ich unten Stimmen höre. Schnell gehe ich nach unten wo ich Jack und Blake auffinde, die sich gerade darüber streiten ob sie mich aufwecken soll, da ich in dieser Nacht fast gestorben wäre. 

,,Hey!", mache ich auf mich aufmerksam, worauf die beiden erschrocken zu mir aufsehen.

,,Um es direkt zu machen. Du bleibst heute schon zu Hause oder?", fragt Blake. 

,,Du weißt doch selbst wie wichtig ihr die Noten sind und dass sie nicht schwach wirken will. Sie wird gehen", widerspricht Jack.

,,Um eins klar zustellen: Ich werde gehen", sage ich, worauf Jack jubelnd auf und ab springt. Verwirrt sehe ich ihn an, doch als Blake ihm Geld zusteckt, verstehe ich.

,,Ihr habt gewettet!", rufe ich empört. Die beiden zucken nur mit Unschuldsmienen die Schultern, worauf ich lachen muss. 

,,Gebt mir Fünf Minuten", sage ich und renne so schnell wie möglich nach oben, greife die nächst besten Klamotten und verschwinde im Bad. Obwohl ich weiß, dass ich schrecklich aussehe, wage ich einen Blick in den Spiegel. Eigentlich hätte ich gesagt, dass ich nicht so schlimm aussehe, doch ein Blick auf meinen Hals zerstört alles. Ein roter Abdruck ist darauf zu sehen. Dann muss ich wohl einen Schal tragen. Glücklicherweise ist es draußen kalt und es würde sowieso nicht weiter auffallen. Zusammen gehen wir zu den Stilinski's, wo Stiles schon wartet. Mit einem lauten ,Guten Morgen' begrüßt er uns. Besorgt sieht er mich an. 

,,Alles Okay, Elena?", fragt er, worauf ich ungläubig eine Augenbraue hochziehe. 

,,Ich bin heute Nacht fast gestorben, stehe aber noch lebendig vor dir."Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf und nuschelt ein leises ,Sorry'. Liebevoll lege ich ihm eine Hand auf die Schulter und zwinge ihn somit mich anzusehen. 

,,Es war nicht deine Schuld, Stiles! Ich selbst habe sie provoziert.", versuche ich ihn aufzumuntern, was mir glücklicherweise auch gelingt. Gemeinsam gehen wir zu Stiles Jeep und fahren zur Schule. Während der Fahrt denke ich über den Traum nach und trinke immer wieder von meiner Wasserflasche, um meine Kopfschmerzen zu sinken. Nach ein paar Minuten sind wir endlich da und gehen zu den anderen. Besorgt sehen mich alle an, worauf ich langsam genervt wiederhole, dass es mir gut geht. 

Während die anderen sich über Kate unterhalten, suchen meine Augen nach Sean. Gestern Abend haben wir uns vor der Schule verabredet. Es kommt mir vor als wäre es schon ewig her, wo es doch erst gestern geschehen ist. Langsam schleicht sich der Gedanke in meinen Kopf, dass es irgend etwas mit meinem Traum zu tun hat. Diesen Gedanken verwerfe ich sofort, da es sehr unwahrscheinlich wäre. Aber es gibt ja auch Werwölfe, also wäre doch alles möglich. 

Meine Gedanken werden von dem Schulgong unterbrochen, worauf wir uns auf den Weg in die Schule machen. Da Scott und ich im selben Stockwerk Unterricht haben, gehen wir gemeinsam nach oben. Ich bin so in Gedanken versunken, sodass ich nicht merke, dass ich fast gegen eine Glastür gelaufen wäre, wenn Scott mich nicht rechtzeitig weggezogen hätte. Besorgt sieht er mich an.

,,Geht's dir wirklich gut?"

,,Ja Scott. Ich will in die Schule.", sage ich und will weitergehen, doch Scott hält mich auf. 

,,Du machst dir Sorgen um Sean.", stellt er fest.

,,Wohe-"

,,Ich bin ein Werwolf.", flüstert er bestimmt. ,,Komm. Wir gehen weiter. Er wird schon wieder auftauchen." Schweigend gehen wir weiter. Vor meinem Klassenzimmer verabschieden wir uns und ich gehe in den Raum. Als erstes fällt mir auf, dass Sean immer noch fehlt. Seufzend lasse ich mich auf meinem Stuhl fallen und starre auf den leeren Platz neben mir. Noch einmal versuche ich Sean auf seinem Handy zu erreichen, doch anscheinend ist es ausgeschaltet. Besorgt stecke ich es wieder in meine Tasche. Erst als die Lehrerin sagt wir sollen die Mathe aufgaben in Zweier-Gruppen lösen, blicke ich stöhnend auf. Die Lehrerin teilt uns in Gruppen auf. Am Ende setze ich mich zu einem schüchtern Aussehendem Mädchen, dass ihre Haare wie einen Vorhang um ihr Gesicht fallen lässt.

,,Hey! Ich bin Elena!", stelle ich mich freundlich vor und reiche ihr meine Hand. Zögernd schüttelt sie sie.

,,Ich bin Tracey", sagt sie und ein kleines Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Zusammen fangen wir an. Da wir, mit Traceys Hilfe, die ersten sind die fertig sind, reden wir ein bisschen miteinander. Mit der Zeit wird sie mutiger und öffnet sich mir gegenüber. So erfahre ich, dass sie ein Außenseiter ist. Leider werden wir von dem Gong gestört, und so schnell ich gar nicht sehen kann, ist sie schon verschwunden. 

Im Französisch Unterricht sitze ich wieder alleine und meine Sorgen um Sean werden größer und ein mulmiges Gefühl breitet sich in mir aus. Zum Pausengong stürmen alle nach draußen, doch ich packe gemütlich meine Sachen ein. Wie in Zeitlupe gehe ich zu den anderen auf den Hof. Sie haben einen Kreis geschlossen und diskutieren heftig. Auf einmal wirft Stiles die Arme in die Höhe und will genervt davonstürmen, doch er rennt direkt in mich hinein, worauf wir beide auf dem Boden landen. Ein kleines Lächeln umschließt meine Lippen, doch als ich in die Gesichter der anderen sehe, gefriert es mir. 

,,Ist etwas passiert? Ihr seht aus als ob jemand gestorben wäre.",sage ich besorgt. Kurz zucken Scott und Jack zusammen doch fassen sich gleich wieder. Stiles kommt zu mir und legt mir einen Arm um die Schultern. 

,,Es gab einen Auftragsmo-", fängt er an, doch Malia stößt ihm in die Rippen. 

,,Sie sollte die Wahrheit erfahren. Es gab einen Auftragsmord.", fängt er wieder an, zögert aber dann doch. Einen Auftragsmord? In Beacon Hillls ist alles möglich. Stiles atmet tief durch bevor er weiter spricht.

,,An der Familie Walcott."


New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt